Tirol: LH Platter - „Land investiert 259 Millionen Euro in die Mobilität Tirols“

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Tirol

03 Feb 18:25 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Aktuelles aus der Regierungssitzung

  • Verlängerung der Straßen- bzw. Regionalbahnlinie 5 im Zentralraum Innsbruck bis Bahnhof Rum bzw. Völs
  • Infrastrukturprogramme für Stubaitalbahn, Zillertalbahn und Achenseebahn
  • Umsetzung von Umfahrung Fügen auf B 169 Zillertalstraße

Die Verlängerung der Straßenbahn- bzw. Regionalbahnlinie 5 von Innsbruck bis zum Bahnhof Völs und zum Bahnhof in Rum, kürzere Fahrtzeiten mit der Zillertalbahn, neue Anlagen für die Stubaitalbahn oder die Umfahrung Fügen zur Entlastung der B 169 Zillertalstraße: All das sind Beispiele des im Rahmen der heutigen Regierungssitzung beschlossenen Verkehrsinfrastrukturpakets des Landes Tirol. LH Günther Platter, LHStvinIngrid Felipe und LHStv Josef Geisler präsentierten heute, Dienstag, die Eckpunkte.

Das Gesamtinvestitionsvolumen des Verkehrsinfrastrukturpakets beträgt rund 561 Millionen Euro, wovon 259 Millionen Euro aus Landesmitteln zur Verfügung gestellt werden – allein für die Bahninfrastruktur sind es 161 Millionen Euro. „Das Land Tirol nimmt einmal mehr viel Geld in die Hand, um die Verkehrs- und Mobilitätsinfrastruktur in Tirol auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu stärken. Mit dem heute gefassten Beschluss werden Infrastrukturprojekte realisiert, die auch die Konjunktur in unserem Land ankurbeln werden – was angesichts der Cornona-Pandemie sehr wesentlich für die kommenden Monate ist. Langfristig investieren wir mit diesem Paket in die Nachhaltigkeit, in den Wirtschaftsstandort Tirol und in den Tourismus“, sagt LH Platter.

Nächste Ausbaustufen bei der Regionalbahn

Im Zentralraum Innsbruck wird die Straßenbahn- bzw. Regionalbahnlinie 5 bis zu den Bahnhöfen Rum bzw. Völs ausgebaut. Dadurch werden der Umstieg zum Schienennetz der ÖBB sichergestellt und die Schieneninfrastrukturen miteinander verknüpft. „Mit diesen langfristigen Großprojekten richten wir unseren Blick in die Zukunft und setzen dabei auf klimafreundliche Investitionen. Die Bahnhöfe in Rum und Völs werden damit moderne Mobilitätsdrehscheiben, die den innerstädtischen Verkehr merklich entlasten werden“, sagt LHStvin Felipe. „Mit den heute gefassten Beschlüssen werden wir den öffentlichen Verkehr in Tirol weiter attraktivieren, Bahnhöfe und die Schieneninfrastrukturen modernisieren und machen damit einen großen Schritt in Richtung grüner Mobilität.“ Durch das ebenso beschlossene mittelfristige Investitionspaket stehen auch Mittel für die Stubaitalbahn für die Instandhaltung der Anlagen, Erneuerung der Bahntechnik, Umgestaltung der Haltestellen und Sanierung von Stützmauern und Hangverbauungen für die kommenden fünf Jahre zur Verfügung.

Zillertalbahn fährt in die Zukunft

„Mehr als 43 Millionen Euro werden in den nächsten fünf Jahren in die Zillertalbahn fließen. Mit diesem Investitionspaket wird die Schmalspurbahn zur Hauptschlagader der Mobilität im Zillertal. Die Zillertalbahn – das Herzstück der Mobilität im Zillertal – fährt in die Zukunft“, betont LHStv Geisler, dass mit dem Paket das Projekt Zillertalbahn endgültig aufgegleist ist. „Mit diesen Investitionen machen wir die Zillertalbahn zukunftsfit und leisten damit einen Beitrag zur Entlastung der verkehrsbelasteten Bevölkerung im Tal“, sagt Mobilitätslandesrätin LHStvin Felipe. Nach der Umsetzung wird die Fahrtzeit von Mayrhofen nach Jenbach von 55 auf 45 Minuten reduziert, beschleunigte PendlerInnen- bzw. SchülerInnnezüge werden die Strecke in 36 Minuten bewältigen.

Die Eckpunkte des Projekts Zillertalbahn: zweigleisiger Ausbau der Strecke Schlitters-Gagering auf einer Länge von zwei Kilometern als Voraussetzung für den neuen Fahrplan, Verlegung der Trasse zwischen Zell und Aschau mit der Anbindung der Zillertalarena in Rohrberg, Auflassungen von sieben Eisenbahnkreuzungen und Stärkung des Güterverkehrs. „Das Gesamtkonzept für die Mobilität im Zillertal hat viele Säulen. Dazu zählen neben der Zillertalbahn und deren Umstellung auf Wasserstoff, der Umfahrung Fügen und der Umgestaltung des Knotens Mayrhofen in eine Verkehrsdrescheibe für den öffentlichen Verkehr auch die E-Mobilität und der Radverkehr. Auf allen Ebenen werden wir entsprechend weiterarbeiten“, so LHStv Geisler.

Achenseebahn als wertvolles Kulturgut erhalten

Im Verkehrsinfrastrukturpaket ist auch die Achenseebahn als wertvolles Kulturgut und wichtige touristische Infrastruktur enthalten. „Da der Bund bei der Achenseebahn nicht mitfinanziert, weil es sich um eine touristische Bahn handelt, übernimmt das Land die notwendigen Investitionen in Höhe von zehn Millionen Euro zur Gänze“, sagt LHStv Geisler. Nach dringend notwendigen Sanierungen auf der Flachstrecke soll in der Sommersaison 2022 der Betrieb der ältesten Zahnradbahn Österreichs wieder aufgenommen werden und – nicht zuletzt durch die Synergieeffekte mit der Zillertalbahn – zumindest kostendeckend erfolgen.

Auch die Grundsatzvereinbarung des Landes Tirol mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zu Infrastrukturmaßnahmen in Tirol war Teil des heutigen Pakets. Der sogenannte Tirol-Vertrag 2 befindet sich in der finalen Abstimmung mit den ÖBB und wird im März-Landtag behandelt werden.

Umfahrung Fügen für Verkehrssicherheit und Ortskernentlastung

Die Regierung beschloss im Rahmen des Pakets auch die Umsetzung der Umfahrung Fügen und fasste einen Grundsatzbeschluss für eine ganzheitliche Verkehrslösung für die Marktgemeinde Mayrhofen. „Mit der Realisierung der Umfahrung wird es gelingen, die Verkehrssicherheit und die Flüssigkeit des Verkehrs an der B 169 Zillertalstraße in Fügen maßgeblich zu verbessern und die Belastung für die Bevölkerung zu reduzieren“, weiß LHStv Geisler. Dabei werden die Anbindungen Fügen-Nord und -Süd in kreuzungsfreie Anschlüsse umgestaltet, die L 298 Harter Straße, die derzeit von Fügen-Nord durch das Dorfzentrum führt, wird an die B 169 angebunden. „Auch in Mayrhofen braucht es Lösungen, um den PendlerInnenverkehr der einheimischen Bevölkerung sowie dem zunehmenden Tourismus- und Freizeitverkehr zu verbessern. Im Fokus stehen dabei die Sicherheit und Gesundheit der Anrainerinnen und Anrainer“, sagen LHStvin Felipe und LHStv Geisler. Es steht der Neu- und Umbau des Bahnhofs der Zillertalbahn und die Neugestaltung der B 169 Zillerstalstraße im Vordergrund.

Übersicht Projekte

Tirol Vertrag II: rund 273 Millionen Euro Gesamtinvestition (Landesanteil: rund 67 Millionen Euro)

Regionalbahn nach Rum (2020 – 2023): rund 37 Millionen Euro Gesamtinvestition (Landesanteil: rund 20 Millionen Euro)

Regionalbahn nach Völs (2021-2025): rund 67 Millionen Euro Gesamtinvestition (Landesanteil: rund 34 Millionen Euro)

Zillertalbahn (2021-2025): rund 43 Millionen Euro Gesamtinvestition (Landesanteil: rund 17 Millionen Euro)

Stubaitalbahn (2021-2025): rund 32 Millionen Euro Gesamtinvestition (Landesanteil: rund 13 Millionen Euro)

Achenseebahn (2021-2024): rund 10 Millionen Euro Gesamtinvestition (Landesanteil: rund 10 Millionen Euro)

Umfahrung Fügen: rund 98 Millionen Euro Gesamtinvestition (Landesanteil: rund 98 Millionen Euro)

Mobilitätsprojekt Mayrhofen: Auftrag zur Planung beschlossen

Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Forschungsprojekt „Option museal“:Im Rahmen des Förderschwerpunkts „Erinnerungskultur“ beschloss die Tiroler Landesregierung auf Antrag von Kulturlandesrätin Beate Palfrader die Förderung des Projektes „Option museal: Die Südtiroler Option von 1939. Fallstudie Jenbach“. Das Projekt dient der detaillierten Erarbeitung der Migrationsgeschichte am Beispiel der Gemeinde Jenbach, die nach 1939 einen großen Zuzug von Südtiroler Familien verzeichnete – aufgrund des Arbeitskräftebedarfs entstand dort eine große Südtiroler Siedlung. Ziel des Projektes ist es, Materialien der Option zu sammeln sowie die Option und die Geschichte der Südtiroler Siedlung neu zu erzählen. „Der Förderschwerpunkt Erinnerungskultur wurde zur kritischen Aufarbeitung der Entwicklung des 20. Jahrhunderts, insbesondere der NS-Zeit, ihrer Folgen und ihrer Rezeption ins Leben gerufen. Das Forschungsprojekt zur Option leistet dazu einen wertvollen Beitrag“, betont Kulturlandesrätin Beate Palfrader. Das Projekt der Universität Innsbruck, Institut für Zeitgeschichte, wird für zwei Jahre mit knapp 100.000 Euro gefördert.


Quelle: Land Tirol



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