Tirol: LHStv Geisler: „Werden Kampf gegen den Borkenkäfer weiterhin mit allen Mitteln führen“

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Eine Million Bäume wurden in Osttirol vergangenes Jahr gepflanzt, damit nach Windwurf, Schneedruck und Käferbefall auf den Schadflächen wieder ein gesunder und widerstandsfähiger Wald entstehen kann.
Foto: © Land Tirol
04 Jän 07:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

  • Witterung begünstigte Ausbreitung des Borkenkäfers im Osttiroler Wald
  • Bekämpfungsmaßnahmen konnten Schäden vermindern, aber nicht verhindern
  • Borkenkäfer verursacht Schadholz im Wert von 30 Millionen Euro
  • 4,3 Millionen Euro für Kampf gegen den Borkenkäfer
  • Situation auch in Nordtirol unter Beobachtung

Ein weiteres für WaldbesitzerInnen und Forstdienst herausforderndes und vor allem in Osttirol wenig erfreuliches Jahr ist zu Ende. Dort führte der Borkenkäfer im abgelaufenen Jahr zu einem weiteren flächigen Absterben von Waldbeständen und einem Schaden von rund 30 Millionen Euro.

„Trotz aller Anstrengungen und einem extremen Personal- und Ressourceneinsatz konnten wir nicht verhindern, dass sich der Borkenkäfer in Osttirol ausbreitet. Die Maßnahmen konnten Schäden vermindern, aber nicht verhindern. Aber wir geben nicht auf und werden den Kampf gegen den Borkenkäfer weiterhin mit allen Mitteln führen. Dafür werden wir auch 2023 wieder rund 4,3 Millionen Euro zur Verfügung stellen“, sichert LHStv Josef Geisler weiterhin größte Unterstützung zu. Eine Million Bäume wurden 2022 in Osttirol gepflanzt, damit nach Windwurf, Schneedruck und Käferbefall auf den Schadflächen wieder ein gesunder und widerstandsfähiger Wald entstehen kann.

Wetter ideal für Massenvermehrung

Hauptverantwortlich dafür, dass die in einer gemeinschaftlichen Kraftanstrengung gesetzten Maßnahmen nicht im erforderlichen Ausmaß greifen konnten, waren die Witterungsbedingungen. Diese waren mit überdurchschnittlichen Temperaturen im Frühling und Sommer aus Sicht des Borkenkäfers ideal. Zugleich fielen im Winter und Frühling nur zwei Drittel des Niederschlags. Dadurch konnten sich die Bäume nicht mit voller Kraft gegen das Einbohren der Borkenkäfer wehren. „Das hatte eine beispiellose Massenvermehrung zur Folge, die wir zwar mildern, aber nicht verhindern konnten“, erklärt Landesforstdirektor Josef Fuchs.

Der Einsatz von Fangbäumen, Fangschlägen und Trinet-Fallen, ein Fangsystem für Borkenkäfer, bewahrte tausende Bäume vor dem Borkenkäferbefall. Zudem konnte eine große Zahl von frisch befallenen Bäumen frühzeitig erkannt und beseitigt werden. Zum Einsatz kam dabei Forstpersonal aus Nord- und Osttirol. Die größte Herausforderung für das Jahr 2023 wird sein, frisch befallene Bäume speziell in Wäldern, die Siedlungen und Straßen schützten, rasch aufzuarbeiten und das Holz aus dem Wald zu bringen.

Erhöhe Vorsicht in Nordtirol

In Nordtirol waren die Schäden durch Borkenkäferbefall 2022 ungleich geringer. Rund 100.000 Kubikmeter Käferholz fielen an. „Wir können uns aber auch in Nordtirol nicht zurücklehnen und müssen die Situation sehr genau beobachten. Vieles wird von der Witterung abhängen“, will LHStv Geisler Vorsicht walten lassen. Verstärkt unter Beobachtung stehen das Oberinntal im Raum Stams wie auch das Vordere Ötztal und das Stubaital.

Täglicher Einsatz

„Der Wald in Tirol ist eine Lebensversicherung. Um die Schutzfunktion unserer Wälder langfristig zu sichern, investieren wir in klimafitte Wälder. Mein Dank gilt allen Waldbesitzerinnen und Walbesitzern sowie dem Forstpersonal, die sich täglich für unseren Wald und damit für die Sicherheit unseres Lebensraums einsetzen.


Quelle: Land Tirol



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