Salzburg: Klimawandel und Extremniederschläge „knabbern“ auch an Salzburgs Bergen

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Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
31 Mai 14:00 2025 von Redaktion International Print This Article

Landesgeologe Gerald Valentin: „Aber die Rahmenbedingungen sind in der Schweiz weitaus extremer.“

(HP) Ein ganzes Dorf wurde im Lötschental im Schweizer Kanton Wallis nach einem riesigen Bergsturz und in Folge von einer Mure von Schlamm und Geröll verschüttet. Die Warnung der Wissenschafter und Geologen zuvor sorgte für die rechtzeitige Evakuierung, damit wurden dutzende Menschenleben gerettet. Ist so etwas auch in Salzburg möglich?

Die Bilder aus der Schweiz schockieren derzeit und sie beschäftigen auch die Geologen des Landes Salzburg. Gerald Valentin betont: „Aber die Schweiz hat ganz andere Rahmenbedingungen als wir hier in Salzburg. Dennoch lassen Klimawandel und Extremniederschläge auch unsere Berge bröckeln. Zahlreiche Mess-Stationen und auch Drohnenbefliegungen sowie Begutachtungen vor Ort geben uns einen guten Überblick über das, was sich bei uns in den Bergen tut“, so Valentin.

Extremere Situationen in der Schweiz

In Salzburg wurden alleine im Jahr 2024 vier Felsstürze mit rund 100.000 Kubikmetern registriert, das sei laut Valentin dennoch nicht vergleichbar mit dem, was sich aktuell in der Schweiz zugetragen hat. „Da gibt es massive Unterschiede. Im Lötschental sprechen wir von rund drei Millionen Kubikmetern. Und: In der Schweiz, da liegt einfach alles einen Stock höher. Dörfer auf 1.900 Meter Seehöhe werden überragt von 4.000ern. Die Topographie ist weitaus extremer, das sind ganz andere Voraussetzungen als hier bei uns. Allerdings: Auch wir müssen uns mit den Auswirkungen der Berge, die in Bewegung geraten, auseinandersetzen“, unterstreicht Gerald Valentin.

Berge unter Beobachtung

In Salzburg gibt es einige Stellen, die unter ständiger Beobachtung sind. Zum Beispiel der Ingelsberg oberhalb von Bad Hofgastein, der mit Sensoren ausgestattet ist. Auch das Sattelkar im Obersulzbachtal, das Ödenwinkeltal, die Bischofsmütze und die Gipfelregion des Kitzsteinhorns werden durch ständige Messungen beobachtet, um ein paar Beispiele zu nennen. Dazu kommen regelmäßige Drohnenbefliegungen und Erkundungen mit dem Hubschrauber. „Und wir entdecken dabei immer Felsstürze oder auch Gletscherabbrüche im Hochgebirge. Der auftauende Permafrost durch den Klimawandel und auch Extremniederschläge setzen auch unseren Bergen zu“, so Valentin.


Valentin: „Alles kommt im Tal an.“

Die Felsstürze und Gletscherabbrüche im Hochgebirge würden sich früher oder später durch Kaskadeneffekte auch auf die Siedlungen im Tal auswirken, sind sich die Geologen in Salzburg einig. „Das Material, das sich im Hochgebirge löst, kommt irgendwann im Tal an – als Mure, als Hochwasser, als Felssturz. Wir sprechen dabei vom Kaskadeneffekt und diesen müssen wir ab sofort mitdenken, zum Beispiel bei der Raumordnung oder auch beim Bau von Schutzhütten und so weiter“, ist Valentin überzeugt.

Redaktion: Melanie Hutter/Landes-Medienzentrum / LK_250530_70 (mel/bk)


Quelle: Land Salzburg



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