Steiermark: Kinderimpfungen für Über-Fünfjährige starten

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Die Steiermark impft. 
Foto: Land Steiermark
27 Nov 07:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Impfstraßen fahren „auf Volllast“, Teststraßen nun auch sonntags geöffnet

Graz, am 26. November 2021.- Beim 38. Impf-Update des Landes Steiermark informierten heute Vormittag (26.11.2021) Impfkoordinator Michael Koren, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig und Test- und Impfstraßenverantwortlicher Harald Eitner zum Stand der Covid-19-Schutzimpfungen in der Steiermark. Im Mittelpunkt des heutigen Impf-Updates stand vor allem auch das aktuelle Thema der Impfung für Kinder, dazu nahm Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß Stellung.

Als Wissenschaftlerin und dreifache Mutter appellierte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Es freut mich sehr, dass die Corona-Schutzimpfung für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gestern von der Europäischen Arzneimittelbehörde zugelassen wurde und auch das Nationale Impfgremium diesbezüglich bereits eine klare Empfehlung ausgesprochen hat.? Zugleich verwies die Landesrätin auf die Zulassungsstudie, die kürzlich im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde: „Die groß angelegte wissenschaftliche Untersuchung, die unter rund 2.000 Kindern durchgeführt wurde, zeigt klar, dass die Impfung auch in dieser Altersgruppe wirksam und sicher ist." Daher wolle sie einen dringenden Appell an alle Eltern richten: „Ich möchte sie ersuchen, der Wissenschaft Vertrauen zu schenken und sich bei den Ärztinnen und Ärzten zu informieren. Wenn Sie die Vor- und Nachteile der Impfung ihrer Kinder klar abstecken, werden Sie erkennen, dass der Nutzen um ein Vielfaches größer ist, als das Risiko.? Es gehe weiterhin vor allem darum, jene Menschen zu schützen, die aus gesundheitlichen Gründen die Impfung nicht in Anspruch nehmen können, sowie auch Kinder unter fünf Jahren, die nicht geimpft werden können, so Bogner-Strauß weiter, dazu könne die Impfung der Fünf- bis Elfjährigen einen wesentlichen Beitrag leisten.

Auch als Mutter dreier Kinder sei sie persönlich von der Impfung überzeugt: „Meine drei Kinder sind geimpft. Wir haben im Vorfeld mit ihnen und ihren Kinderärzten ausführliche Gespräche geführt und uns dann gemeinsam für die Impfung entschieden. Alle drei sind froh darüber, geimpft zu sein, weil sie wissen, dass sie damit sich selbst und ihre Umgebung schützen.”

„In dieser Woche konnten wir einen Meilenstein erreichen. Rund 70 Prozent der Gesamtbevölkerung in der Steiermark hat nun eine Erstimpfung erhalten. Auch bei den Zweitimpfungen konnten wir zulegen und weisen nun eine Quote von fast 66 Prozent aus. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern sind diese Werte wirklich gut", begann Impfkoordinator Michael Koren seine Ausführungen.

„Zu Beginn der Woche erfolgte die Klarstellung des Nationalen Impfgremiums, dass Personen, die mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer oder Moderna nach sechs Monaten eine dritte Impfung erhalten sollen, dies jedoch auch schon nach vier Monaten möglich sein kann", so Koren und ergänzte: „Seit vergangenem Sonntag werden im Rahmen der freien Impfaktionen daher auch Drittimpfungen vor Ablauf der Sechsmonatsfrist verabreicht. Durch das vorgezogene Impfen kann es jedoch zu Wartezeiten kommen."

Gestern (25.11.2021) erfolgte die Zulassung der Corona-Schutzimpfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren seitens der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA). „Bereits im Vorfeld wurde die Infrastruktur für das Kinderimpfen in der Steiermark vorbereitet. Am 4. und 5. Dezember werden die Impfungen an den Impfstraßen in Graz, Premstätten und Leoben durchgeführt. Die Anmeldung erfolgt wie gehabt über die Anmeldeplattform des Landes Steiermark. Aktuell werden bereits über 1.000 Anmeldungen ausgewiesen. Ein Großteil davon möchte sich an den Impfstraßen impfen lassen. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, die Impfung bei Kinderärztinnen und Kinderärzten oder Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner durchführen zu lassen", so Koren abschließend.

Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig berichtete von den Anmeldezahlen bezüglich des nun aktuellen Themas der Kinderimpfung: „Wir halten nach nur wenigen Tagen, seitdem das möglich ist, bereits bei 1.529 Anmeldungen bei Fünf- bis Elfjährigen. 1.270 Kinder wurden bei den Impfstraßen angemeldet, der Rest in den Impfordinationen. Wir stehen derzeit auch bereits bei 102 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die sich gemeldet haben und die Kinderimpfung anbieten. Diese Zahl wird in den nächsten Tagen noch steigen, da noch Rückmeldungen ausständig sind."

Zum allgemeinen Impf-Geschehen in der Steiermark betonte Wlattnig: „Wir fahren auf Volllast, auf den Impfstraßen wie auch in den Impfordinationen. In der vergangenen Woche bis heute Freitag konnten 85.492 Impfungen durchgeführt werden, im Vergleichszeitraum in der Woche zuvor waren es noch 66.413. Damit nähern wir uns bereits wieder den Zahlen vom späten Frühjahr und Frühsommer, wo bis zu 100.000 Impfungen pro Woche in der Steiermark durchgeführt wurden." Auf der Anmeldeplattform des Landes sei die Zahl der Neuanmeldungen zuletzt zwar leicht zurückgegangen, „nach dem großen Schwung vor zwei bis drei Wochen sehen wir aber eine Stabilisierung auf deutlich höherem Niveau als noch vor vier bis fünf Wochen", so Wlattnig.

Mit Ausnahme der Standorte in Murau und Schladming haben nun alle steirischen Impfstraßen sieben Tage in der Woche geöffnet, das freie Impfen ohne Anmeldung ist nun jeden Tag möglich. Das gilt auch für die Auffrischungsimpfungen, „beim Impfstoff von AstraZeneca ist das vier Monate nach der Zweitimpfung empfohlen, für die anderen Impfstoffe ist es ab vier Monaten möglich. Die Termin-Einladungen für die dritte Impfung erfolgen kurz vor Ablauf der Sechsmonatsfrist nach der zweiten Impfung. Bei den geladenen Terminen für die dritte Impfung halten wir derzeit bereits bei rund 70 Prozent Buchungsbestätigungen für die Impfstraßen", berichtete Wlattnig. „Bei jenen Personen, die sich ihre ersten beiden Impfungen über die Impfordinationen geholt haben, kann es sein, dass die Einladungen noch nicht erfolgt sind, diese werden aber zeitnah für das Zeitfenster vom 6. Dezember bis 15. Jänner hinausgehen." Um die derzeit anstehenden Mengen an Impfungen gut bewältigen zu können, wechselt dieser Tage die Impfstraße in Premstätten in die Schwarzl-Halle, in Graz wird zusätzlich zur bisherigen eine zweite Halle genutzt.

Die derzeitige Zwischenbilanz der Steiermark: „Mit 878.715 Erstimpfungen halten wir bei 70,46 Prozent Impfquote bezogen auf die Gesamtbevölkerung. Bei den Vollimmunisierungen liegen wir bei 66 Prozent der Gesamtbevölkerung. Nach 17.368 Erstimpfungen in der Woche zuvor konnten in der laufenden Woche bis Donnerstagabend weitere 12.510 Erstimpfungen durchgeführt werden. Die meisten Impfungen sind mittlerweile bereits Drittimpfungen, diese Zahl hat sich im Wochenvergleich von rund 38.000 auf mehr als 60.000 seit vergangenem Freitag erhöht. Bei den Drittimpfungen sind die Zahlen in der besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppe wie folgt: 53.250 der Über-80-Jährigen und damit rund 68 Prozent sowie 9.513 der Über-90-Jährigen (71 Prozent) haben die dritte Impfung bereits erhalten", sagte Wlattnig.

Test- und Impfstraßenkoordinator Harald Eitner erklärte: „Die Zahlen der durchgeführten Impfungen an den Impfstraßen zeigen weiterhin, dass die Impfungen sehr gut angenommen werden, so konnten in der Kalenderwoche 46 insgesamt 28.000 Impfungen durchgeführt werden. Herausragend dabei waren wieder der Dienstag und der Freitag, allein an diesen beiden Tagen wurden 12.100 Impfungen verabreicht. Das zeigt, dass diese beiden Tage als freie Impftage bereits große Bekanntheit in der Bevölkerung haben, obwohl mittlerweile die ganze Woche über das freie Impfen an allen Impfstraßen angeboten wird."

Mit über 1.500 Impfungen gab es bei den Impfbussen in der KW 46 das höchste Wochenergebnis seit Inbetriebnahme der Busse. „Dass dieser Trend bei den Impfbussen auch diese Woche anhalten wird, zeigt allein das Ergebnis von 423 Impfungen am gestrigen Tag.?

Auch der Blick auf diese Woche zeige, dass der große Zulauf weiter anhalte: „In dieser Woche wurden bisher 18.259 Impfungen vorgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche sind das bereits jetzt über 1.000 Impfungen mehr. Das lässt uns annehmen, dass wir das Ergebnis der letzten Woche wieder steigern werden. Die Anzahl der durchgeführten Impfungen setzt sich wie folgt zusammen: Rund ein Viertel sind Erst- und Zweitimpfungen, bei zirka 75 Prozent handelt es sich um Drittimpfungen.? Dies lasse sich, so Eitner, vermutlich auf den aktuellen Lockdown zurückführen, der den Zulauf zu den Erst- und Zweitimpfungen verringere sowie auch auf die Tatsache, dass die angekündigte Impfpflicht noch zu weit in der Zukunft liege, um eine direkte Auswirkung auf das Impfverhalten zu haben.

Erfreulich sei, dass mit 7. Dezember 2021 eine weitere Impfstraße in der Region Obersteiermark-Ost zu den bereits 16 bestehenden Impfstraßen in der Steiermark eröffnet werde: An der neuen Impfstraße in Mürzzuschlag (Grüne Insel 2 am Standort des ehemaligen Gymnasiums) wird ab 7.12. jeweils dienstags und freitags von 10 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 18 Uhr das freie Impfen anbieten.

Auch bezüglich der PCR-Testangebote konnte der Test- und Impfstraßenkoordinator mit erfreulichen Nachrichten aufwarten: „Ab diesem Sonntag (28.11.2021) sind alle Teststraßen des Landes Steiermark zukünftig auch sonntags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Dieses neue Angebot dient der Entlastung der stärksten Testtage am Samstag und Montag. Damit soll in Zukunft gewährleistet sein, dass alle Steirerinnen und Steirer zeigerecht ihr Testzertifikat bekommen, wenn sie es beispielsweise am Wochenbeginn für den Arbeitsantritt benötigen. Möglich wird das durch den weiteren Ausbau der Laborkapazitäten durch unseren Vertragspartner.?

Gleichzeitig wies Eitner noch auf einen wesentlichen Punkt bei der Durchführung der PCR-Tests hin: „Sehr viele Nutzerinnen und Nutzer der PCR-Gurgeltests für zuhause denken leider nicht daran, dass sie eine halbe Stunde vor der Durchführung des Tests keine flüssige oder feste Nahrung zu sich nehmen dürfen, um die Testergebnisse nicht zu verfälschen. Auch sollte der Mund vor der Testdurchführung keinesfalls mit Wasser gespült werden, weil durch das Spülen die Schleimhäute gereinigt werden, was ebenfalls zu falschen Ergebnissen führen kann. Dieser Hinweis ist enorm wichtig, weil nur durch ein richtiges Nutzerverhalten auch richtige Testergebnisse gewährleistet werden können?, so Eitner abschließend.

Faktenchecks zu aktuellen Mythen rund um das Thema Corona-Schutzimpfung finden Sie hier auf unserer Website bzw. hier als PDF zum Download.

Das 38. Impf-Update kann hier als Video nachgesehen werden.


Quelle: Land Steiermark



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