Kärnten: Kärntner Menschenrechtspreis 2021 geht an Architektur-Studierendenprojekt der FH Kärnten

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Kärntner Menschenrechtspreis 2021 geht an Architektur-Studierendenprojekt der FH Kärnten
Foto: LPD Kärnten/Wajand
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Kärntner Menschenrechtspreis 2021 geht an Architektur-Studierendenprojekt der FH Kärnten
Foto: FH Kärnten
14 Dez 17:00 2021 von OTS Print This Article

Forschungsprojekt: „IMPULSHAUS“ – Soziales Bauen wurde ausgezeichnet

Spittal an der Drau (OTS) - Für die Konzeption und Umsetzung des Projekts „IMPULSHAUS“, das in Not geratenen Menschen ein Zuhause bietet, wurden Studierende im Studiengang Architektur der FH Kärnten mit dem Kärntner Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Der Preis zeigt, dass es möglich ist, mit Architektur nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen bewirken zu können.

Im Rahmen des Forschungsprojekts „IMPULSHAUS“ am Architekturstudiengang der FH Kärnten untersuchten Studierende über fünf Semester hinweg die Möglichkeiten von alternativen Wohn- und Lebensformen für in Not geratene Menschen. Dabei wurden bauliche Lösungsvorschläge, sowohl für das einzelne Zuhause eines langzeitobdachlosen Menschen, als auch Pläne für eine Gemeinschaftsanlage als Altenheim mit Hospiz für von Armut betroffene Menschen entwickelt. Konzeptionell und wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von Alexander Hagner, der die Stiftungsprofessur für Soziales Bauen an der FH Kärnten inne hat, und Stefan Breuer, Senior Researcher/Lecturer im Studiengang Architektur der FH Kärnten.

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Im Laufe der begleitenden Forschung und Entwicklung am Projekt IMPULSHAUS und seinen Rahmenbedingungen, stellte sich heraus, dass der Prototyp das Potential hat, auch in anderen Krisensituationen zum Einsatz kommen zu können. Denn Unterkünfte für die Not – ob durch Armut, Umweltkatastrophen, Flucht o.Ä. verursacht – können und müssen mehr sein, als nur ein Dach über dem Kopf. Das Bedürfnis der Betroffenen nach Rückzugsmöglichkeit und Austausch mit anderen Betroffenen gleichermaßen, wechselt in Ausnahmesituationen auf besondere Weise. Bisherige Notunterkünfte berücksichtigen diesen Umstand nicht. Die Studierenden zeigen mit dem „IMPULSHAUS“ eine Alternative dazu auf und wollen deren Realisierung anstoßen.

Architektur bewirkt nachhaltig gesellschaftliche Veränderungen

„Es gibt keinen Preis, über den ich mich mehr freuen würde,“ sagt Alexander Hagner begeistert. Den Kärntner Menschenrechtspreis für das Projekt zu erhalten, sei die Bestätigung für seine Bemühungen der vergangenen Jahre. Im Rahmen seiner Stiftungsprofessur an der FH Kärnten hatte er in den vergangenen sechs Jahren realisierungsrelevante Projekte für benachteiligte Menschen im Fokus. „Der Preis zeigt, dass es möglich ist, mit Architektur gesellschaftliche Veränderungen und Verbesserungen zu bewirken,“ ist er überzeugt. Stefan Breuer, der die Projekte mitbetreut, ergänzt: „Das Menschenrecht auf Wohnen gilt für alle, auch für die marginalisierten Mitglieder unserer Gesellschaft. Dass unser gemeinsames Engagement, mit (f)einfühliger Architektur gesellschaftlich wirksam zu sein, nun diese Anerkennung erfährt, hilft mit, die am Rand gestrandeten Menschen wieder würdevoll in die Mitte zu bringen. Nachhaltigkeit steckt ebenso in der baulichen Umsetzung, durch großteils zirkuläres Bauen.“

Preis würdigt Menschenrechtsarbeit mit Kärnten-Bezug

In Würdigung besonders herausragender Leistungen für die Menschenrechtsarbeit mit Kärnten-Bezug wurde auch dieses Jahr vom Land Kärnten der Kärntner Menschenrechtspreis vergeben. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro, das in diesem Jahr an das Studierendenprojekt der FH Kärnten sowie an das Projekt "Change the World" des Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Gymnasiums, zu gleichen Teilen vergeben wird. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine vierköpfige Fachjury, die sich aus je einem Mitglied von Amnesty International Österreich, der Kärntner Juristischen Gesellschaft, der Kärntner Hochschulkonferenz und der Ökumenischen Kontaktkommission in Kärnten zusammensetzt.

Kooperationspartner und Unterstützer*innen STO Stiftung, D-Essen, Hans Sauer Stiftung, D-München, Leica Geosystems Austria GmbH, Isolar Glas Klagenfurt.


Quelle: OTS



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