Kärnten: Kärnten bricht auf zum 5-Sterne-Industrieland

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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20 Jän 21:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Digitaler Jahresempfang der Industriellenvereinigung mit Kärntens Regierungsmitgliedern LH Kaiser, LHStvin Schaunig, LRin Schaar und LR Schuschnig – gemeinsame Ziele: Industriestandort Kärnten stärken, Industrieland Kärnten breiter aufstellen, gutes Image sichtbar machen

Klagenfurt (LPD). Pandemiebedingt fand der diesjährige Neujahrsauftakt der Industriellenvereinigung Kärnten online statt. Gemeinsam präsentierten das Gremium der Kärntner IV, allen voran Präsident Timo Springer mit Kärntens LH Peter Kaiser und den Regierungsmitgliedern LHStvin Gaby Schaunig, LRin Sara Schaar und LR Sebastian Schuschnig die derzeitige Situation der Kärntner Industrie, die Themenschwerpunkte der Regierung für die Industrie, die zahlreichen von der Regierung gesetzten Maßnahmen, um den Industriestandort zu stärken, die Notwendigkeiten, Kärntens Industrie weiterzuentwickeln und zu Guter letzt das Konzept der IV, Kärnten zu einem 5-Sterne-Industrieland auszubauen. Die IV hat dem 5 Handlungsfelder zu Grunde gelegt.

„Wir haben als Regierung die Sozialpartner ins Boot geholt, um gemeinsam den Wirtschaftsstandort Kärnten zu stärken, damit den Wohlstand zu sichern. Die Kärntner Industrie ist mit ihrem Bruttoregionalprodukt von 55 Prozent ein Garant für Arbeitsplätze, Einkommen und Wohlstand. Die Luft nach oben, die sich immer ergibt, werden wir gemeinsam füllen“, betonte Kaiser bei der Live-Übertragung. Die Ziele, die sich die IV verbunden mit den fünf Handlungsfeldern gesteckt habe, seien auch ein Ansporn für Kärntens Politik, so Kaiser. Der Landeshauptmann verwies zudem auf die sogenannten Softkills, die Kärnten ausmachen und die auch ein Grund für Fachkräftezuwanderung und Betriebsansiedelungen seien. „Kärnten gilt als sicheres, kinder- und familienfreundliches Land, was sowohl Investoren als auch zuwandernde Fachkräfte mit ihren Familien enorm schätzen, zumal Kärnten mit zukünftigen EU-Erweiterungen immer mehr ins Zentrum der Union rücken wird. Ebenso entscheidend für Betriebsansiedlungen ist der soziale Frieden, ein entscheidender Wert, um sich weiterentwickeln zu können. Mit unseren Stärken, mit dem neuen Bild der Industrie, ihrem Green-Cluster-Image müssen wir die Präsenz auf den Märkten verstärken und sichtbar machen, vor allem mit unsrem Super-Booster Infineon im Hintergrund“, so Kaiser.

Die fünf Handlungsfelder, die die IV, mit klaren Zielen hinterlegt, für den Weg zum 5-Sterne-Industrieland definiert hat, sind die Wirtschafts- & Strukturpolitik, Bildung & Qualifikation, Forschung & Innovation, Energie & Klima sowie Image des Industriestandortes. „Das sind die wichtigsten Themen, in welchen wir Kärnten zum 5-Sterne-Industrieland werden lassen wollen. Wir haben auch Nachholbedarf in den Bereichen Digitalisierung, Spezialisierung, Forschung & Entwicklung und müssen auch feststellen, dass Kärnten als Industrieland unterschätzt wird, trotz 55 %-Anteil am Bruttoregionalprodukt“, fassten IV-Präs. Timo Springer und IV-GFin Claudia Mischensky zusammen. Mit den Handlungsfeldern und der Zieldefinition verbunden ist, Kärnten bis 2024 unter die Top 3 der attraktiven Technologie- und Industriestandorte Österreichs zu katapultieren.

Eine weitere Grundlage für die Entwicklung des Industriestandortes seien die geeigneten Rahmenbedingungen durch die Bildung, mit Bildungseinrichtungen. Kaiser verwies darauf, dass schon die Elementarpädagogik als erster Schritt zur Bildung anzusehen ist und Neugierde mit Bildung zu verknüpfen sei, ebenso werde Kärnten mit dem Kinderstipendium dafür sorgen, dass egal welcher sozialen Schicht ein Kind angehöre, egal, welches Familieneinkommen vorliege, allen Kindern der Zugang zu den elementarpädagogischen Einrichtungen als erster Schritt Richtung Bildung gesichert sei. Zusätzliche Bildungsmöglichkeiten für sämtliche Schulstufen, wie die Education Labs, die Sicherstellung von Bildungszentren in jeder einzelnen Gemeinde, die Schwerpunktsetzungen in den Mittelschulen, die Schaffung von Kompetenzzentren bei den Berufsschulen sowie die Zusammenarbeit Uni, FH und Edu Labs seien die Grundlagen für einen zukunftsfähigen Bildungsstandort und die Sicherstellung der Fachkräfte von morgen. „Daran, dass Kärnten als Studienplatz verstärkt wahrgenommen werden muss und dass wir junge Kärntnerinnen und Kärntner, die ihre Ausbildung außerhalb des Bundeslandes fortsetzen, mit ihrem Fachwissen auch wieder zurück kommen, gilt es gemeinsam verstärkt zu arbeiten“, hielt Kaiser fest.

Auch im Bereich Innovation und Forschung muss Kärnten zulegen, Infineon-Chefin Sabine Herlitschka definierte als Ziel, die vorhandenen 220 forschenden Einheiten in Kärnten mindestens auf 300 anzuheben, erstrebenswert wären jedoch sogar 500. Technologiereferentin LHStvin Gaby Schaunig konnte auf eine Forschungsquote in Kärnten von 3,2% verweisen und auf zahlreiche Initiativen der Kärntner Landesregierung, die die außeruniversitären Forschungseinrichtungen, gepaart mit Nachhaltigkeit in Projekten und Kooperationen forcieren. „Wir sehen bei all unseren Forschungseinheiten eine gute Entwicklung, über 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in diesen Bereichen mittlerweile tätig, Tendenz steigend. Kooperationen über Kärntens Grenzen hinweg stärken die Forschung & Innovation wesentlich“, so Schaunig. Die Technologiereferentin sprach die Beispiele Silicon Austria Labs an, das Joanneum Research, den Green Tech Cluster ebenso wie den Holzcluster und richtete sich auch an den Bund. „Denn wenn wir schon keine technische Universität von Seiten des Bundes zugesprochen bekommen, dann muss es Förderungen über andere Schienen geben, um entsprechenden F&E-Strukturen aufbauen zu können. Das betrifft auch den Glasfaserausbau – wir dürfen derzeit Glasfaserinvestitionen entsprechend den Bundesvorgaben im Zentralraum nicht fördern – ein Zentralraum ohne Glasfaser ist jedoch von der Zukunft abgeschnitten", stellte Schaunig klar.

Dass sämtliche Innovationen begleitet sind von Nachhaltigkeit, dem Blick auf nächste Generationen und die CO2-Reduktion, betonte LRin Sara Schaar in ihrem Statement und konnte darauf verweisen, dass Kärnten bereits Vorreiter in Bezug auf die Nutzung erneuerbarer Energie innerhalb Österreichs sei. „Unsere Landesstrategie ist in Hinblick auf den Schutz der Natur und des Klimawandels aufgebaut auf die verstärkte Nutzung und Förderung von erneuerbarer Energie - angefangen von Photovoltaik-Initiativen, die Nutzung von Dachflächen dafür, denn wirklich nachhaltig gedacht verursachen wir damit keine zusätzliche Bodenversiegelung, bis hin zur Nutzung der Wasserkraft und des nachwachsenden Rohstoffes Holz. 60 % der nötigen Energie in Kärnten wird aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen. Würden wir nur 50 % der potenziellen Dachflächen für Photovoltaik-Anlagen verwenden, könnten wir 3,3 Terrawatt Strom bereitstellen“, verwies Schaar.

LR Sebastian Schuschnig nannte in seinem Statement die drei wichtigsten Grundlagen für die Entwicklung des Industriestandortes: „Infrastruktur, Infrastruktur, Infrastruktur – damit gemeint sind der Glasfaserausbau, der Ausbau und die Sicherheit unseres Straßennetzes, kurze Anbindungen an die Koralmbahn, um diese vom ersten Tag ihrer Inbetriebnahme zu nutzen sowie die Mobilität innerhalb des Landes für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, um zu Arbeitsplatz zu kommen!“ Ebenso sei die Entbürokratisierung weiter voranzutreiben. Schuschnig hielt einmal mehr fest, dass Kärnten nicht nur Tourismusland sei mit den besten Voraussetzungen dafür auf Grund der Landschaft und der hervorragenden Betriebe, sondern insbesondere auch ein starkes Industrieland. „Die Gesamtwirtschaft ist entscheidend für unseren Wohlstand, wir müssen unsere Stärken erkennen und sie weiter stärken. Ein Handlungsfeld ist daher exportorientierte Betriebe in Kärnten anzusiedeln und die Sachgüterproduktion weiter zu stärken“, so Schuschnig.

Einig waren sich alle Teilnehmer des Jahresauftaktes, dass die Industrie selbst auch an ihrem Image arbeiten müsse und zwar nach Innen, wie nach Außen, alleine, um auch die Fachkräfte für die Zukunft gewinnen zu können.




Quelle: Land Kärnten



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