Kärnten: Kärnten bespricht aktuelle Mobilitätsthemen mit der Klimaschutzministerin

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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17 Feb 09:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Schuschnig im Austausch mit Klimaschutzministerin Gewessler: Ausweitung des Angebots an öffentlichem Verkehr, Umsetzung des 1-2-3 Klimatickets und Verbesserungen für Radfahrer im Fokus – Kärntner Forderungen nach IC-Halt für Völkermarkt und Lärmschutz im Zentralraum bekräftigt – Mittel aus dem EU Recovery-Fonds für Investitionen in den ÖPNV nutzen

Klagenfurt (LPD). Im Rahmen eines Kärntenbesuchs von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler fand gestern, Montag, ein Arbeitsgespräch zwischen der Klimaschutzministerin und dem Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig zu aktuellen Kärntner Verkehrsthemen statt. Einer der Hauptpunkte war dabei ein beiderseitiges Bekenntnis zu weiteren Investitionen in den Öffentlichen Verkehr und die weiteren Schritte zur Umsetzung des 1-2-3 Klimatickets.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zu den Gesprächen: „Der Öffentliche Verkehr ist das Rückgrat der Mobilitätswende. Damit wir die Klimakrise erfolgreich bewältigen können, brauchen wir klimafreundliche Mobilität. Ein ganz wichtiger Beitrag dazu ist ein attraktives Angebot an Bus und Bahn und leistbare, praktikable Tickets. Das 1-2-3 Klimaticket ist ein Meilenstein in der klimafreundlichen Mobilität. Damit schaffen wir ein attraktives Angebot für alle Pendlerinnen und Pendler. Mit dem Bus von Klagenfurt nach Villach, mit dem Zug nach Wien und dort mit der U-Bahn durch die Stadt: Das alles ist mit dem 1-2-3 Klimaticket möglich. Das Budget für die Dreierstufe – also das österreichweite Ticket – ist fixiert. Der Bund übernimmt hier die Kosten. Ich freue mich über die guten Gespräche mit Landesrat Schuschnig dazu und erhoffe mir eine baldige Unterzeichnung des Vertrages.“

„Attraktive Bus- und Bahnverbindungen werden immer mehr zu einem Standortfaktor. Wir haben in Kärnten einen Aufholprozess bei den Öffis gestartet, den wir gemeinsam mit der Bundesregierung noch weiter ausbauen wollen. Denn die Grundlage, um Menschen vom Öffentlichen Verkehr zu überzeugen, ist ein gutes Angebot. Ich freue mich über die konstruktiven Gespräche mit der Klimaschmutzministerin“, berichtet Schuschnig im Anschluss an das Gespräch. Erst mit Dezember 2020 wurde das Angebot im Schienenverkehr gemeinsam zwischen Land und Bund um über eine halbe Millionen Angebotskilometer ausgeweitet, seit 2018 kam es zu einer Ausweitung von 56 Prozent. Zusätzlich wird das Busangebot verdichtet. „Unser Ziel ist es, dafür Mittel aus dem EU-Recovery-Fonds nach Kärnten zu holen“, zeigt sich Schuschnig überzeugt.

Seitens des Mobilitätslandesrates wird die Idee des 1-2-3 Klimaticket grundsätzlich begrüßt: „Kärnten steht bereit, das Klimaticket umzusetzen. Aber es gibt noch offene Punkte, die wir hoffentlich rasch klären können“, erläutert Schuschnig weiter. Begleitend zum Ticket müsse weiter in den Ausbau von Verbindungen werden: „Ein attraktives und günstiges Ticket ist nur dann ein Gewinn für alle, wenn auch das Angebot und die Infrastruktur stimmen. Besonders in den ländlichen Regionen muss die Taktung erhöht werden. Hier braucht es ein Investitionspaket für Kärnten“, so Schuschnig

Neben den gemeinsamen Bemühungen zur Angebotsausweitung und zum 1-2-3-Klimaticket wurden vom Kärntner Mobilitätslandesrat auch weitere wichtige Themen angesprochen: Unter anderem thematisiert wurde der Lärmschutz für den Kärntner Zentralraum. „Wenn die neue Koralmbahn startet, wird es zu einer Zunahme des Zugverkehrs an der Strecke kommen. Es braucht daher jetzt Maßnahmen, um die Anrainer vor Bahnlärm zu schützen“, bekräftigt Schuschnig. Auf Landesebene wurde ein Fonds von 1,5 Millionen jährlich dotiert, um Lärmschutzwände entlang der Strecke schneller umzusetzen, gemeinsam mit der ÖBB eine permanente Lärmmessstelle errichtet und die Strecke als ‚leiser Korridor‘ der EU gemeldet. „Mittelfristig muss der Güterverkehr jedoch aus dem bewohnten Gebiet auf eine eigene Güterverkehrstrasse verlagert werden“, fordert der Kärntner Landesrat die Aufnahme des Projekts in den ÖBB-Rahmeninvestitionsplan.

Auch die Forderung eines IC-Halts in Völkermarkt wurde erneut thematisiert. „Der gesamte Bezirk Völkermarkt und die Region müssen von der Koralmbahn profitieren können. Der Zug darf nicht an der Region vorbeifahren“, fordert Schuschnig. Derzeit sehen die Planungen der Koralmbahn nicht vor, dass die überregionalen Züge am neuen Bahnhof in Kühnsdorf stehen bleiben. Die Kärntner Landesregierung hat daher einer Resolution an die Ministerin beschlossen.
Im Hinblick auf den Klimawandel werde auch die Dekarbonisierung des Verkehrs wichtig sein. Kärnten wolle dafür, so berichtet Schuschnig der Ministerin, ein Musterland für doppelt genutzten, grünen Wasserstoff in Industrie und Mobilität werden. „Mit Infineon gibt es bereits ein fortgeschrittenes Projekt, um bereits in der Industrie genutzten Wasserstoff künftig im Busverkehr einzusetzen. Damit hat Kärnten das Potenzial, ein Drittel des Busverkehrs in Kärnten völlig klimafreundlich zu betrieben“, so Schuschnig.

Neben dem Öffentlichen Verkehr wurden auch Verbesserungen für den Radverkehr besprochen. „Kärnten hat es sich mit dem Radmasterplan zum Ziel gesetzt, den Ausbau von Radwegen und Radinfrastruktur voranzutreiben und zu einem radfreundlichen Bundesland zu werden. Ich freue mich, dass wir dabei auf die Unterstützung des Bundes zählen können“, so Schuschnig.

Ebenso wurden Maßnahmen gegen extreme Raserei, besserer Schutz der Anrainer beim GTI-Treffen, der Sicherheitsausbau der S37-Schnellstraße, Verbesserungen für den Radverkehr, eine finanzielle Unterstützung des Klimaschutzministeriums beim klimafreundlichen Umbau des Kärntner Busverkehrs sowie Chancen am Logistik-Center in Villach-Fürnitz besprochen.



Quelle: Land Kärnten



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