Graz: KICK-off: eTaxi 2.0

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Foto: Stadt Graz/Fischer
16 Sep 21:00 2021 von Redaktion International Print This Article

GRAZ und WIEN geben sich ein Stelldichein

Der Klimaschutz in Graz nimmt weiter Fahrt auf. Die Grazer Taxibranche rüstet gemeinsam mit Wien um und stellt mit dem Pilotprojekt für eTaxi-Ladeinfrastruktur die Weichen für eine Mobilitätswende in den zwei größten Städten Österreichs.

Bürgermeister Siegfried Nagl aus Graz und Bürgermeister Michael Ludwig aus Wien haben im März dieses Jahres einen Letter of Commitment (LoC) zur Unterstützung des Projekts eTaxi 2.0, welches die Dekarbonisierung der Taxiflotten in Wien und Graz vorwärtsbringen soll, unterzeichnet.Bürgermeister Siegfried Nagl macht die Grazer Mobilität zukunftsfit: „Zur Mobilität gehören die Radfahrer und Fußgänger genauso wie die Taxi Branche. Nachhaltige Konzepte müssen ganzheitlich gedacht werden und alle Bereiche abdecken. Graz ist Klimainnovationsstadt, gleichzeitig setzen wir auf einen innovativen und starken Mobilitätscluster. - das sind die besten Voraussetzungen für die Weiterentwicklung eines nachhaltigen Personenverkehrs. Mit dem Projekt eTaxi 2.0 machen wir Graz zukunftsfit und starten ein internationales Leuchtturmprojekt im urbanen Verkehr. Es freut mich besonders, dass Graz und Wien, die zwei größten Städte Österreichs, gemeinsam an einem Strang für mehr umweltfreundliche Mobilität ziehen!"

Projekt eTaxi 2.0

Die notwendige Umstellung von Taxiflotten auf nachhaltige Elektroantriebe leitet sich aus den Beschlüssen des Europäischen Rates, den Zielsetzungen der Österreichischen Bundesregierung zum Erreichen der Klimaziele, dem nationalen Energie- und Klimaplan für Österreich, sowie dem Klimaschutzplan von Graz ab. Der Beitrag zur Dekarbonisierung der Mobilität durch eine nachhaltige Stärkung des Umweltverbunds und eine effiziente Nutzung erneuerbarer Energien am Beispiel der beiden Städte Graz und Wien ist das wesentlich Ziel des Projektes eTaxi 2.0.

Im Projekt eTaxi2.0 soll aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen(1) Automatisiertes Laden direkt am Taxistandplatz ermöglicht und erstmals mit 60 Fahrzeugen im Echt-Taxi Betrieb getestet,(2) Eine positive Kommunikation mit den Taxi-Unternehmen und -Lenkerinnen initiiert und(3) Die entsprechende Service-Struktur für den Pilotbetrieb und einen späteren Regelbetrieb im Rollout aufgebaut werden.

Kontaktlose Ladeinfrastruktur für eTaxis

Um Emissionen zu senken und die Lebensqualität in der Stadt weiter zu erhöhen, wird in Graz nun verstärkt auf eTaxis gesetzt. Damit eTaxi-Fahrer:innen weder das Fahrzeug zum Laden verlassen noch eine e-Tankstelle aufsuchen müssen, wird auf automatisiertes Laden direkt an den Standplätzen gesetzt. In den nächsten zwei Jahren werden in Graz insgesamt zwei Taxistandplätze und 10 Fahrzeuge mit der von Easelink entwickelten Matrix Charging Technologie umgerüstet.Anstatt das E-Auto mit einem Kabel an die Ladestelle anzustecken, wird das Fahrzeug, ausgestattet mit einem sogenannten Connector am Unterboden, per Knopfdruck mit einer Ladeplatte am Taxistandplatz verbunden. Dadurch werden die Taxis automatisch aufgeladen, ohne dass man das Fahrzeug verlassen muss. Zusätzlich werden in Graz noch zwei High Power Charger zur Verfügung gestellt. Dieses Projekt ist international einzigartig und nimmt eine Vorreiterrolle in der Mobilitätswende in Großstädten ein. Ab 2025 sollen in Österreich nur noch Taxis mit emissionsfreiem Antrieb zugelassen werden.

Der Weg ist das Ziel

Die Vorbereitungen für das Projekt laufen und in den nächsten zwei Jahren werden eTaxis und Standplätze in Graz mit dem Matrix Charging System nachgerüstet. Welche Taxistände das in Graz sind, wird im 1.Quartal 2022 kommuniziert. Diskutiert wird über mögliche Standorte am Lendplatz, in der Kaiserfeldgasse oder Gleisdorfer Gasse. Die Vorteile welche die Umsetzung des Projektes mit sich bringt, sind ebenso umfangreich wie vielfältig.Das Grazer Vorzeige-Jungunternehmen Easelink stattet die Ladestationen und Fahrzeuge mit seiner Technologie aus. Gesucht werden in Graz die ersten 10 Taxiunternehmer die sich die Förderungen abholen, damit Partner des internationalen Leuchtturmprojekts werden und eine Vorzeigerolle in der Grazer Taxi Branche einnehmen. Als Pilotfahrzeuge wurden der Hyundai IONIQ 5 und der VW ID.4 ausgewählt.

Durch den Wegfall von sperrigen Ladestationen und Kabeln kann die Ladeinfrastruktur ohne zusätzlichen Platzbedarf in dicht bebauten Räumen ausgerollt werden, ohne dabei die Barrierefreiheit zu beinträchtigen. Gleichzeitig ermöglicht das Projekt ganzjährigen Komfort für Fahrer:innen und Kund:innen (Kühlen und Heizen am Taxistand ohne Verringerung der Reichweite) und fördert den Schutz der Anrainer:innen durch die Reduktion von Emissionen.Zudem steigert das Projekt durch den vereinfachten Ladevorgang und den Wegfall von unwirtschaftlichen Fahrten zu Ladestationen die Akzeptanz unter den Fahrer:innen und ebnet somit auch den Weg zur weiteren Elektrifizierung des Taxiverkehrs."Die Taxibranche in Graz setzt seit Jahren auf alternative Antriebssysteme. Beginnend mit Hybrid-Taxis wurden in den vergangenen Projekten in erster Linie E-Taxis und Schnellladestationen forciert. Mit der Möglichkeit des automatisierten Ladens können Taxilenker:innen ihr E-Fahrzeug nun direkt am Standplatz aufladen. Mit diesem innovativen Projekt eines steirischen Technologie-Unternehmens werden wir nachhaltige Mobilität unkompliziert ermöglichen." führt Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, aus.

Ökostrom komplettiert das Projekt

"Mit dem bisherigen Engagement im Bereich der e-Taxi-Ladeinfrastruktur hat die Energie Graz österreichweit eine Vorreiterrolle eingenommen. In Summe werden 130 Ladepunkte, wovon 21 an 8 Standorten exklusiv für e-Taxis errichtet wurden, betrieben. Neben dem Auf- und Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur erfolgt auch ein stetiger Ausbau für e-Taxis und e-Carsharing. Um die Zukunft jetzt mitgestalten zu können, investiert die Energie Graz in neue Technologien sowie in einen flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Bereitstellung von ökologischem Strom", so Boris Papousek & Werner Ressi, Geschäftsführer der Energie Graz.Das Projekt eTaxi in Graz und Wien wird unter Zusammenarbeit eines Projekt-Konsortiums durchgeführt. Das Kernteam besteht aus den Wirtschaftskammern Wien und Steiermark, Wien Energie und Energie Graz, Easelink GmbH, der Grazer Energieagentur, tbw research GesmbH, Taxi 40100 und Taxi 31300 sowie vibe moves you und Quintessenz Organisationsberatung. Weiters beteiligen sich auch der ÖAMTC sowie Hyundai am Projekt.

Die Konzeption und die operative Projektleitung in Graz obliegt dabei der Grazer Energieagentur. „Neben dem ÖPNV sind Taxis eine wesentliche Säule des öffentlichen Verkehrssystems - nachdem gerade die Mobilität für einen wesentlichen Anteil der Emissionen verantwortlich ist, sind innovative Vorzeigeprojekte wie dieses wesentlich um darzustellen, dass sich sowohl die Technologie des elektrifizierten Antriebes als auch die Behaglichkeit vereinen lassen und Emissionen einzusparen sind." führt Robert Schmied, Geschäftsführer der Grazer Energieagentur, aus.

Das aus Mitteln des Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms „Zero Emission Mobility Implementation" geförderte Projekt dauert bis Mitte 2024 und soll als Grundlage zum weiteren Mobilitätswandel dienen. „Mit unserem Förderprogramm wollen wir langfristige Umsetzungsperspektiven fördern. Das eTaxi Projekt ist ein Vorreiterprojekt. Es wirkt vielversprechend, um einen wesentlichen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. Durch die Beteiligung von Wien und Graz sind die größten österreichischen Städte als Vorzeigestädte mit dabei, was uns besonders freut. Wir sind auf die Umsetzung des Projekts gespannt!", so Theresia Vogel, Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds.Neben der Förderung des Klima- und Energiefonds, wird das Projekt in Graz zusätzlich mit Mitteln des Klimaschutzfonds der Stadt Graz gefördert.Quelle: Grazer Energieagentur


Quelle: Stadt Graz



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