Jüdisches Museum Wien eröffnet ,,Die Ephrussis. Eine Zeitreise“

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Jüdisches Museum Wien eröffnet „Die Ephrussis. Eine Zeitreise“
Foto: © Alexander Ch. Wulz
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Jüdisches Museum Wien eröffnet „Die Ephrussis. Eine Zeitreise“
Foto: © Alexander Ch. Wulz
08 Nov 13:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, eröffnete gestern in Anwesenheit von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und einer unüberschaubaren Gästeschar die neue Ausstellung „Die Ephrussis. Eine Zeitreise“. Die Schau präsentiert die Geschichte der berühmten Ringstraßen-Familie Ephrussi und zeigt die 157 Netsukes, die dem Museum von der Familie als Dauerleihgabe übergeben wurden.

Historische Ausstellungseröffnung

Direktorin Danielle Spera begrüßte die zahlreichen Gäste der gestrigen Ausstellungseröffnung und betonte die Besonderheit des Abends: „Zum ersten Mal seit 1938 kommen Mitglieder der Familie Ephrussi aus aller Welt in Wien zusammen. Ein ganz besonderes Ereignis, dass das Jüdische Museum Wien 41 Nachkommen der Wiener Ephrussis in Wien willkommen heißen darf, allen voran Victor de Waal, der seine Erinnerungen an das Palais Ephrussi mit uns für die Ausstellung teilte.“

Die KuratorInnen Gabriele Kohlbauer- Fritz und Tom Juncker gaben einen Überblick zur Ausstellung, die das private Familienarchiv der Ephrussis, die weltberühmten Netsukes und hochkarätige Werke impressionistischer Maler vereint.

Grußworte zur Ausstellungseröffnung wurden von Andreas Fleischmann, Vorstandsdirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG, Michael Spiss, Direktor Raiffeisen Capital Management und Sigrid Oblak, Geschäftsführerin Wien Holding gesprochen. Oblak betonte: „Das Jüdische Museum Wien überzeugt immer wieder mit eindrucksvollen neuen Ausstellungen. Mit ‚Die Ephrussis – Eine Zeitreise‘ wird dem Publikum ein interessanter Einblick in die Geschichte und das Leben einer der wichtigsten europäisch-jüdischen Familien des 19. und 20. Jahrhunderts ermöglicht.“

Veronica Kaup-Hasler, Amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft verwies auf die Verantwortung der Stadt Wien gegenüber ihrer Geschichte: „Edmund de Waal hat in seinem Buch „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ zu Recht auf die Verantwortung hingewiesen, die sich aus der Erinnerung ergibt. Die Stadt Wien hat sich dieser Verantwortung stets gestellt, sei es in der Restitution, in der kontinuierlichen Förderung jüdischer Kultur oder in der beständigen Erinnerungsarbeit.“

Bundespräsident Van der Bellen hielt Eröffnungsrede

Die feierliche Eröffnungsrede hielt Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „Mit dem Familienarchiv Ephrussi erhält Wien einen wahren Schatz und noch viel mehr. Es bekommt ein Stück seiner eigenen Geschichte aus den hellsten und dunkelsten Zeiten zurück.“

Eine emotionale und zutiefst berührende Rede von Edmund de Waal machte den Abend zu einem historischen: „Wir sind hier keine Opfer. Wir restituieren unsere Geschichte, wir bringen die Geschichte einer Wiener Familie zurück nach Wien. Heute Abend bringen wir zum Ausdruck, dass wir nach wie vor zu Wien gehören. Geschichte ist nie abgeschlossen, sie ist kompliziert und sie ist jetzt.“

Zahlreiche Eröffnungsgäste

Neben den Mitgliedern der Familie Ephrussi waren Gäste wie Bundesministerin Brigitte Zarfl, Leigh Turner, britischer Botschafter, Andor Nagy, ungarischer Botschafter, Francois Saint Paul, französischer Botschafter, Dmitrij Ljubinskij, russischer Botschafter, Stefan Ottrubay, Esterhazy Betriebe GmbH, Monika Sommer, Direktorin Haus der Geschichte, Max und Sissy Strauss, Serge Falck, Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Medizinische Universität Wien, Gottfried Gusenbauer, Direktor Karikaturmuseum Krems, Christian Kircher, Bundestheater Holding, Teresa Stoisits, Sepp Rieder anwesend und zeigten sich beeindruckt von der facettenreichen Ausstellung im Museum in der Dorotheergasse.

Die Geschichte einer Familie

Die Schau zeichnet den Weg der Familie Ephrussi, ihren freiwilligen sowie unfreiwilligen Reisen zwischen Russland, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Spanien, den USA, Mexiko, Japan und anderen Ländern nach. Anhand von ausgewählten Objekten, Dokumenten und Bildern wird der wirtschaftliche und gesellschaftliche Werdegang einer europäisch-jüdischen Familie dargestellt, deren Nachfahren heute durch Flucht und Vertreibung in der ganzen Welt verstreut leben.

„Die Ephrussis. Eine Zeitreise“ ist von 6. November 2019 bis 8. März 2020 im Jüdischen Museum Wien, einem Museum der Wien Holding, zu sehen. Zur Ausstellung, die von Gabriele Kohlbauer-Fritz und Tom Juncker kuratiert und von Schuberth & Schuberth gestaltet wurde, erscheint ein Katalog zum Preis von 29,90 € im Zsolnay Verlag. Das Jüdische Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der zweite Standort, Museum Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, freitags 10 bis 14 Uhr (Winterzeit) bzw. 17 Uhr (Sommerzeit) geöffnet.

Weitere Informationen unter www.jmw.at oder unter [email protected].


Quelle: Stadt Wien



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