Graz: Jetzt auch in Graz - Theater auf Rezept

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Graz

25 Aug 11:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Kunst, Kultur und soziale Teilhabe beeinflussen psychische und physische Gesundheit positiv. Diese Erkenntnis ist der Ausgangspunkt eines in Österreich neuartigen Projekts in der Gesundheitsversorgung, das auch in Graz startet.

"Funktionierende soziale Netzwerke halten nicht nur gesund, sondern sind auch ein zentraler Bestandteil um psychische und physische Erkrankungen zu behandeln", weiß Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer. Diesem Ansatz liegt das bio-psycho-soziale Modell zugrunde, dem sich die Stadt Graz im Gesundheitsleitbild verschrieben hat.

"In Ländern wie Dänemark, Deutschland oder England besteht die Möglichkeit, dass sich Menschen, die sich in Behandlung befinden, die Teilnahme an kulturellen Angeboten verschreiben lassen können. Dieser Interventionsansatz wird Social Prescribing genannt", erklärt Tanja Kreidl, Sozialarbeiterin in der Allgemeinmedizin Graz Gries.

"Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass verschiedene Kunst- und Kulturangebote einen positiven Einfluss auf die Ressourcen einer Person haben und zum Beispiel Stress reduzieren können oder gegen Depression wirken", betont Christoph Pammer, Sozialarbeiter bei MEDIUS - Zentrum für Gesundheit am Leonhardplatz.

Zusammenarbeit mit PatientInnenBei einer Pressekonferenz präsentierten Christoph Pammer, Tanja Kreidl und Robert Krotzer (v.l.n.r.) das neuartigen Angebot.© Stadt Graz/Fischer

"Social-Prescribing-Programme sind ein weiterer Schritt, etwa auch um der zunehmenden Vereinsamung im Alter entgegenzuwirken", führt Kreidl aus. Dabei werden die PatientInnen von Fachkräften, meistens in Primärversorgungseinheiten, bei ihren sozialen, emotionalen oder alltäglichen Bedürfnissen unterstützt. "In Abstimmung mit den Patientinnen und Patienten wird nach nichtmedizinischen Maßnahmen und Aktivitäten gesucht, die zur Verbesserung des Wohlbefindens beitragen können, und passende Angebote vermittelt", so Pammer.

Besonders in Stadtteilen, in denen viele wirtschaftlich schlechter gestellte Menschen wohnen, kommt dem Social Prescribing eine gewichtige Rolle zu.

Das Angebot umfasst Aufführungen unterschiedlicher Grazer Einrichtungen - von den Bühnen Graz, über das Forum Stadtpark, das Theater am Ortweinplatz oder das Theater am Lend, dem Literaturhaus Graz bis hin zur KUG - Universität für Musik und darstellende Kunst, schildert Krotzer.

Unterstützt wird das von der Gesundheit Österreich GmbH, der Österreichischen Gesundheitskasse und dem Gesundheitsfonds Steiermark finanzierte Projekt auch vom Gesundheitsamt der Stadt Graz.

Hanno Wisiak


Quelle: Stadt Graz



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