Innsbruck: Investitionen in die Zukunft der Stadt

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Für eine koordinierte Abwicklung der diesjährigen Bauprojekte ist eine gute Zusammenarbeit aller beteiligten Betriebe und Unternehmen unumgänglich.
Foto: IKM/M. Freinhofer
24 Jän 18:35 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Baustellenprojekte für 2022 vorgestellt

Um weiterhin in der Tiroler Landeshauptstadt sichere und funktionierende Versorgungsleitungen und Infrastrukturanlagen zu gewährleisten, wird auch im Jahr 2022 in notwendige Sanierungen und Optimierungen im städtischen Raum investiert. Zahlreiche Großprojekte werden in diesem Jahr umgesetzt, auch im Bereich des Tiefbaus stehen einige Adaptierungen, Realisierungen und Instandsetzungen auf dem Programm.

Bereits vor der Umsetzung der jeweiligen Bauvorhaben ist viel gemeinsame Koordinations- und Organisationsarbeit gefragt. Im Rahmen eines virtuellen Pressegesprächs gaben Stadt Innsbruck, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) sowie TIGAS-Erdgas Tirol GmbH am Montagvormittag, 24. Jänner, einen Einblick in die geplanten Bauprojekte sowie die umfassenden Abstimmungsarbeiten zwischen den zuständigen AkteurInnen.

Um die Einschränkungen durch die erforderlichen Baustellen für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten, ist eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Betriebe und Unternehmen unumgänglich. Durch die gebündelte Fachkompetenz sorgen die Verantwortlichen für einen möglichst schnellen und reibungslosen Ablauf der Bauarbeiten.

Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl, Baustellenkoordinatorin der Stadt Innsbruck DIin Martina Gura, BEd, Amtsvorstand für Tiefbau DI Dr. Walter Zimmeter, IKB-Vorstandsvorsitzender DI Helmuth Müller, Ing. Mag. Eckart Pichler (Zentrale Technische Planung, IKB), Projektleiter Fernwärme DI (FH) Andreas Gamper, MBA und Ing. Roland Gabl, (Bautechnik, Betriebsleiter-Stv. Bahn, IVB) machten die professionelle Planung und Koordination der Zuständigen anhand aktueller Bauvorhaben sichtbar.

„Wir nützen in Innsbruck Baustellen nach Möglichkeit dazu, auch die Situation für den Umweltverbund (Gehen, Radfahren, öffentlicher Verkehr) zu verbessern sowie mehr Grünflächen zu schaffen. Beispiele dafür finden sich etwa bei der Mühlauer Brücke oder in der Andechsstraße und in Zukunft etwa in der Michael-Gaismair-Straße. Wir berücksichtigen bei der Baustellenplanung sowie der Leitungsverlegung auch mögliche zukünftige Baumreihen und Radwegführungen – das ist momentan etwa in der Anton-Rauch-Straße der Fall“, führt Mobilitätsstadträtin Schwarzl aus.

Baustellenkoordination als wichtiges Hilfsmittel

Das Informationsbedürfnis der Bevölkerung nimmt stetig zu. Dem trägt die Stadt Innsbruck Rechnung, indem die Qualität und Quantität der schriftlichen Anrainerinformationen in den letzten Jahren laufend verbessert wurden. Zusätzlich war 2022 für den Stadtteil Wilten eine eigene Informationsveranstaltung vor Beginn der Bauvorhaben geplant. Diese Veranstaltung ist leider aufgrund der Coronaentwicklungen in Präsenzform nicht durchführbar.

„Wir sind nun mitten im Planungsprozess mit dem Stadtteiltreff Wilten, den Bauherren und der Wirtschaftskammer Tirol, diese Stadtteilinformation anzupassen. Wichtig ist uns dabei die frühzeitige Kommunikation der geplanten Bauvorhaben sowie der richtigen Ansprechstellen, da mit IVB, TIGAS, IKB und Stadt Innsbruck verschiedene Bauherren beteiligt sind“, erklärt die Baustellenkoordinatorin der Stadt Innsbruck Martina Gura. „Der Stadtteil Wilten ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Bauvorhaben bereits im Vorfeld zeitlich und räumlich aufeinander abgestimmt und gesamtheitlich betrachtet werden, also wie Baustellenkoordination und –kommunikation in Innsbruck gelebt wird.“

Für die Umsetzung der Straßenaus- und -umbauten sowie für Instandhaltungen sind bei der Stadt Innsbruck das Amt für Tiefbau und das Amt für Straßenbetrieb zuständig. Das städtische Budget für diese Investitionen in die Straßeninfrastruktur beträgt 2022 rund 11,3 Millionen Euro. 2023 stehen rund 15,4 Millionen Euro im Haushaltsvoranschlag. „Darin enthalten sind auch Maßnahmen zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs sind explizit 1,15 Millionen Euro vorgesehen. Diese Projekte werden in Kooperation mit dem Land Tirol als Fördergeber sowie mit der Bundesförderung ‘klimaaktiv‘ umgesetzt“, fasst Walter Zimmeter, Vorstand des Amtes für Tiefbau, die Budgetzahlen der Stadt Innsbruck zusammen.

Auch für IKB-Vorstandsvorsitzenden Helmuth Müller sind die Investitionen in die Infrastruktur wesentlich für die Lebensqualität in Innsbruck: „Schon ein paar Minuten ohne Wasser, Strom, Internet oder die sichere Abwasserentsorgung sind unvorstellbar. Damit sich die Innsbruckerinnen und Innsbrucker auf das Leitungsnetz verlassen können, investiert die IKB jedes Jahr viel Geld, saniert und erneuert kilometerweite Strecken. Diese Maßnahmen sichern auch zahlreiche Arbeitsplätze, das ist gerade in Krisenzeiten enorm wichtig.“

„Um auch zukünftig die gewohnte hohe Versorgungssicherheit für die Bewohnerinnen und Bewohner in Innsbruck zu gewährleisten, verlegt und erneuert die TIGAS im Stadtgebiet ihre Versorgungsleitungen. Mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes wird zudem ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung im Sinne des Klimaschutzes und des erneuerbaren Ausbaugesetzes (EAG) geleistet. Dabei stellt eine koordinierte Projektplanung mit unseren Partnerinnen und Partner sicher, dass die Belastungen während der Baumaßnahmen für die betroffenen Anrainerinnen und Anrainer möglichst kurz und geringgehalten werden“, erklärt der Projektleiter Fernwärme, Andreas Gamper.

„Mit der Erneuerung des Westgleises in der Andreas-Hofer-Straße wird die IVB einen der ältesten Gleisabschnitte auf den neuesten Stand bringen, sodass die Tram zukünftig noch komfortabler und leiser fährt“, so Roland Gabl von der IVB.

Ausblick auf das Baustellenprogramm 2022

Ein Überblick über einige wesentliche Bauvorhaben verdeutlicht die Wichtigkeit der laufenden Investition in die Infrastruktur Innsbrucks.

Fürstenweg/Höttinger Au

Die IKB und die TIGAS haben im vergangenen Jahr bereits neue Wasser-, Gas- und Fernwärmeleitungen am Fürstenweg zwischen der Bachlechnerstraße und der Höttinger Au verlegt. Um die Sanierung der Wasserleitungen fortzusetzen, führt die IKB während der Niederwasserperiode von 7. Februar bis voraussichtlich Mitte Mai 2022 Restarbeiten am östlichen Fürstenweg vom Hutterweg bis zur Höttinger Au durch. In weiterer Folge werden ab März die Arbeiten (Wasser, Fernwärme und Gas) westlich der Bachlechnerstraße weiter über den Fischerhäuslweg bis zum Steinbockweg fortgeführt.

Anton-Rauch-Straße, Holzgasse

Im Stadtteil Mühlau wird ab Frühling gebaut: Um die Abwasserentsorgung langfristig sicherzustellen, müssen die Kanäle in der Holzgasse und in der Anton-Rauch-Straße erneuert bzw. vergrößert werden. In der Holzgasse werden von Mai bis November 2022 zwischen dem Adolf-Kolping-Weg und Eckenried der Kanal sowie Wasser- und Gasleitungen erneuert. In der Anton-Rauch-Straße werden von Sommer 2022 bis voraussichtlich Dezember 2023 von der Anton-Rauch-Straße 37 bis zum Mühlauer Hauptplatz in mehreren Bauphasen Kanal, Strom, Wasser- und Gasleitungen erneuert sowie seitens der Stadt ein Gehwegprojekt umgesetzt.

Schwerpunkt Wilten: Michael-Gaismair-Straße, Leopoldstraße, Müllerstraße, Heiliggeiststraße und Ilse-Brüll-Gasse

Im Stadtteil Wilten werden 2022 Neuverlegungen und Sanierungen von Leitungen durch die TIGAS (Fernwärme und Gas) aber auch Bauarbeiten für Strom und Wasser seitens der IKB durchgeführt. Die Bauarbeiten starten im März 2022 in der Maximilianstraße, die Verkehrsführung inkl. Umleitung des Postbusses wird während dieser Bauarbeiten wie 2021 gestaltet sein.

In der Müllerstraße zwischen der Lieberstraße bis zur Leopoldstraße werden die Gasleitungen und die Wasserversorgung erneuert sowie das Fernwärmenetz ausgebaut. Während der Bauaktivitäten kommt es in diesem Abschnitt voraussichtlich zur Sperre für den Individualverkehr.

Sowohl in der Heiliggeiststraße als auch in der Ilse-Brüll-Gasse wird das Fernwärme-Angebot erweitert. In der Heiliggeiststraße (von Adamgasse bis Leopoldstraße) verbleibt eine Straßenbreite von ca. 5,5 Metern, wodurch der Verkehr in beide Richtungen geführt werden kann und diese wichtige Verkehrs-Achse bleibt. Die Verlegungsarbeiten dienen als wesentlicher Lückenschluss bis zum neuen RAIQA-Gebäudekomplex in der Adamgasse.

Das städtische Amt für Tiefbau hat im Zuge der geplanten baulichen Verkehrsberuhigung in der Michael-Gaismair-Straße eine Straßenraumneugestaltung in den Sommermonaten vorgesehen. Dabei wird auch die Gasleitung erneuert.

Gleissanierung Andreas-Hofer-Straße

Die IVB muss das westliche Gleis beginnend von der Egger-Lienz-Straße (Westbahnhof) bis zur Anichstraße austauschen. In dieser Zeit wird es für die Linie 1 und die Stubaitalbahn einen Schienenersatzbetrieb geben. Im Zuge der Gleissanierung werden seitens der IKB auch 28 Wasser-Hausanschlüsse erneuert, das Stromnetz saniert sowie Arbeiten durch die TIGAS für die Fernwärme (Bereich Kreuzung Maximilianstraße) durchgeführt. Die Gesamtbauzeit des Bauvorhabens ist aufgrund der umfangreichen Maßnahmen von Anfang März bis Ende Oktober 2022 geplant.

Innbrücke, Sanierung, 2. Bauphase

Seit vergangenem September wird an der Generalsanierung der Innbrücke gearbeitet. Die erste Bauphase wurde kürzlich abgeschlossen. Ab Ende Jänner 2022 erfolgt die Umstellung auf die zweite Bauphase. Im Rahmen des ersten Bauabschnitts wurde die unterwasserseitige Hälfte der Brücke gänzlich erneuert. Neben einer neuen Brückenabdichtung sowie Fahrbahnübergängen wurde auch der neue Geh- und Radweg betoniert und die erste Lage der Asphaltschicht eingebaut. Die beiden Anschlüsse im Bereich Pegelhaus und Trafohaus wurden ebenfalls bereits zum großen Teil erneuert. Außerdem wurden zahlreiche neue Leitungen für Verkehrslichtsignalanlagen sowie Kabelverlegungsarbeiten des Telekommunikationsunternehmens A1 vorgenommen.

Das finale Geländer der Brücke wird gegen Ende der zweiten Bauphase auf beiden Seiten versetzt. Für die Zeit bis dahin wurde ein Provisorium installiert. Ebenso wird am Ende der zweiten Bauphase die Oberfläche der Geh- und Radwege durch eine Betonfräsung fertiggestellt. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Juni 2022. Für den zweiten Teil der Sanierungsmaßnahmen ist die Brücke weiterhin halbseitig gesperrt, die Arbeiten erfolgen dieses Mal oberwasserseitig, der Verkehr wird unterwasserseitig geführt. Die Verkehrsführung bleibt aber in der Regel wie in der Bauphase 1, jedoch kommt es bautechnisch bedingt kurzzeitig zu weiteren Einschränkungen, die lokal beschildert werden. Die Sperre eines Fahrstreifens und Auflassung der beiden Radwege während der Bauarbeiten werden beibehalten. Zudem wird der Radverkehr gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn geführt. Das Linksabbiegen von der Innbrücke in die Herzog-Otto-Straße ist in dieser Zeit nicht möglich. Zusätzlich gilt ein Rechtsabbiegeverbot für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen von der Herzog-Otto-Straße auf die Innbrücke. Für FußgängerInnen steht durchgehend ein Gehweg auf einer Brückenseite zur Verfügung.

Neugestaltung Bozner Platz

Nach Durchführung eines Wettbewerbs für die Neugestaltung des Bozner Platzes erfolgen heuer die intensiven Detailplanungen und Vorbereitungen für die Ausschreibung der Hauptbaumaßnahmen, welche für das Jahr 2023 vorgesehen sind. Im Herbst 2022 werden vorbereitende Arbeiten durchgeführt, die im Wesentlichen Baugrunduntersuchungen, Adaptierung von Leitungslagen bzw. den Abbruch der aufgelassenen WC-Anlage umfassen.

Straßenraumumgestaltung Messe S-Bahnhaltestelle

Neben dem umgestalteten und vergrößerten Messepark und der neuen ÖBB S-Bahnhaltestelle „Innsbruck-Messe“ wird in diesem Bereich zudem der Straßenraum attraktiver gestaltet. Die Baumaßnahmen im Gebiet sollen für mehr Aufenthaltsqualität sorgen und den Stadtteil Saggen aufwerten. Das Dreieck zwischen Claudiastraße, Bienerstraße und Ing.-Etzel-Straße wurde von den Ämtern für Tiefbau, Grünanlagen und Verkehrsplanung/Umwelt völlig neu geplant. Die Ing.-Etzel-Straße soll ab Höhe Messe zur Begegnungszone werden, in der maximal Tempo 20 gilt. Neue Fuß- und Radverbindungen, verbreitete Gehsteige und eine neue Baumreihe sorgen für eine Attraktivierung des Stadtteils. (KR/MF)


Quelle: Stadt Innsbruck



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