Steiermark: In der Steiermark ist der Gewaltschutz auf Schiene!

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LRin Doris Kampus, die Leiterin der Frauenhäuser Steiermark Michaela Gosch und LRin Juliane Bogner-Strauß stehen gemeinsam hinter der Gewaltschutzkampagne (v.l.) 
Foto: Land Steiermark/PeterDrechsler
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Die nächsten sechs Monate ist die "GewaltschutzBim" in Graz unterwegs.  
Foto: Land Steiermark/PeterDrechsler
21 Nov 05:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gewaltschutzkampagne #gesichterdergewalt geht in die nächste Phase

Graz (20. November 2020).- In Kooperation zwischen dem Sozialressort des Landes Steiermark und den Frauenhäusern Steiermark geht die Gewaltschutzkampagne #gesichterdergewalt in die nächste Phase. Ab 20. November wird für die nächsten sechs Monate in Graz eine „Gewaltschutz-Bim" unterwegs sein und die Steirerinnen und Steirer mit unterschiedlichen Sujets zum Thema häusliche Gewalt sensibilisieren.

Die Zahlen in den Gewaltschutzeinrichtungen sind besorgniserregend - im Vergleich zum ersten Lockdown liegt die Auslastung der Frauenhäuser jetzt schon bei knappen 90 Prozent. Eine Steigerung der Auslastung der Frauenhäuser, sowie ein Anstieg bei den Betretungsverboten ist zu erwarten. Soziallandesrätin Doris Kampus gibt sich allerdings zuversichtlich: „Die Steiermark ist das einzige Bundesland mit einem Rechtsanspruch auf Schutz - jeder betroffenen Frau und ihren Kindern wird Schutz, Hilfe und Unterstützung garantiert."

„Mit rund 23.000 Kontaktaufnahmen bei den steirischen Gewaltschutz-Einrichtungen während des ersten Corona-Lockdowns, ist es mehr als selbsterklärend, dass wir den Gewaltschutz in der Steiermark äußerst ernst nehmen und weiterentwickeln", so Kampus und ergänzt: „Aufgrund der Ausnahmesituation und der generellen Unsicherheit wagten leider viele Frauen nicht den Schritt ins Frauenhaus". Deswegen stieg im ersten Corona-Lockdown die Auslastung bei den Frauenhäusern nicht signifikant an. Allerdings deuten die hohen Beratungszahlen und insbesondere die Intensität der Beratungen und Betreuungen klar darauf hin, dass häusliche Gewalt in dieser Phase in all ihren hässlichen Facetten sehr wohl zugenommen hat.

Mit den gezielten Kampagnen, wie mit Spar Österreich und den Frauenhäusern, konnte das Sozialressort bereits wichtige Schritte im Bereich der Sensibilisierung setzen - sowohl die Kontaktaufnahmen im Frauenhaus, als auch im Gewaltschutzzentrum haben seither zugenommen. „Das Angebot greift!", unterstreicht die Soziallandesrätin.

„Mit der Straßenbahn gehen wir mit der #gesichterdergewalt Kampagne in die zweite Phase, um die Vielschichtigkeit von Gewalt sichtbar zu machen und die Notrufnummer des Frauenhauses zu bewerben." Die Niederflur-Straßenbahn wird sechs Monate lang durch die Grazer City fahren. Der Zeitpunkt, der für den Start der Straßenbahn gewählt wurde, ist ein besonderer: „Mit dieser Aktion wollen wir ein starkes Zeichen im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt setzen", betont Kampus. Weltweit werden Aktionen zum Thema häusliche Gewalt gesetzt - so auch in der Steiermark.

„Gewalt hat in unserer Gesellschaft absolut keinen Platz", unterstreicht Juliane Bogner-Strauß, Landesrätin für Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege. „Jede und jeder von uns hat ein Recht auf ein gewaltfreies und damit selbstbestimmtes Leben. Die Politik muss den Menschen Mut machen, ihr Schweigen zu brechen und einen Weg aus der Gewalt möglich machen. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, all jene, die von Gewalt betroffen sind, Stabilität, Sicherheit und Vertrauen zu geben. Zentrale Anliegen sind eine stärkere Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und mehr Präventionsarbeit", sagt Bogner-Strauß und betont: „Die Wege, um auf den Gewaltschutz aufmerksam zu machen sind vielfältig, aber jeder Weg ist der Richtige"

Die Leiterin der Frauenhäuser Steiermark, Michaela Gosch, unterstreicht die Bedeutung von Sensibilisierungskampagnen und führt aus: „Gerade in Zeiten, in denen eine Pandemie uns zum Rückzug ins Private zwingt, ist es wichtig aufzuzeigen, dass häusliche Gewalt niemals Teil dieses Privaten sein kann. Die Kampagne ‚Gesichter der Gewalt’ hatte und hat genau das zum Ziel. Und offenbar ist uns das - in Verbindung mit der generellen medialen Präsenz, die das Thema in den letzten Monaten hatte - auch geglückt: anders als im ersten Lockdown suchen diesmal wesentlich mehr Frauen Schutz und Hilfe in unseren Einrichtungen."



Quelle: Land Steiermark



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