In Niederösterreich erkranken pro Jahr fast 1.000 Frauen an Brustkrebs

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Niederösterreich

20 Nov 10:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Königsberger-Ludwig: Brustgesundheitszentren bieten beste medizinische Versorgung

Bei einem Pressegespräch in St. Pölten stand am heutigen Dienstag das Thema „Brustkrebs – Leben mit chronischer Krankheit“ im Mittelpunkt. Neben Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig informierten dabei Elisabeth Wiedermann, Breast Care Nurse, sowie die Bloggerin und Brustkrebspatientin Claudia Altmann-Pospischek.

„Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen, jede achte Frau ist von Brustkrebs betroffen. In Niederösterreich sind jährlich etwa 1.000 Neuerkrankungen zu verzeichnen. Bereits bei der Erstdiagnose weisen fünf Prozent aller Frauen Metastasen auf. Für Frauen, die an metastasierendem Brustkrebs erkrankt sind, ist eine Heilung nicht möglich“, sagte die Landesrätin. „Aufgrund der guten medizinischen Versorgung können immer mehr Frauen mit der chronischen Erkrankung ‚Brustkrebs‘ leben. Dauertherapie, Nebenwirkungen und psychische Belastungen stehen für diese Frauen auf der Tagesordnung. Ein Zurück in das frühere Leben ist kaum möglich“, hob sie hervor.

In Niederösterreich gebe es im Landesklinikum Wiener Neustadt und im Universitätsklinikum St. Pölten zwei zertifizierte Brustgesundheitszentren, so Königsberger-Ludwig. Dort werde beste medizinische Betreuung angeboten. „Eine Ausweitung der Angebote auf mehrere Regionen in Niederösterreich muss angedacht werden“, unterstrich die Landesrätin. Wichtig wäre noch eine bessere telefonische Erreichbarkeit, um eine onkologische Beratung zu erhalten, betonte die Landesrätin und führte die „Breast Care Nurse“ als wichtige Unterstützung für Betroffene an. Weiters forderte sie psychoonkologische Beratungen auf Sozialversicherungsbasis.

„Für die betroffenen Frauen braucht es aber auch neue Arbeitszeitmodelle und eine sozialrechtliche Beratung“, sagte sie und erinnerte unter anderem an „Case Manager“ und Begleiter, die notwendig seien, um bei bürokratischen Herausforderungen zu helfen. Im Hinblick auf die Neugestaltung des Arbeitsalltages der Patientinnen meinte die Landesrätin: „Es ist schön und wichtig, eine Aufgabe und eine Beschäftigung im Leben zu haben.“

Elisabeth Wiedermann führte aus: Eine „Breast Care Nurse“ sei eine Pflegeexpertin und verstehe sich als Schnittstelle zwischen Arzt und Patientin. „Durch das Brustgesundheitszentrum kann die Lebensqualität der Patientin erhalten werden“, so Wiedermann. Die Nachversorgung werde lebenslang angeboten, Brustkrebs sei aufgrund der besseren Therapien keine tödliche Krankheit mehr, sagte sie.

Brustkrebsaktivistin Claudia Altmann-Pospischek meinte: Ziel sei es, ein Bewusstsein für das Thema „Brustkrebs“ zu schaffen, die Angebote zur Früherkennung von Brustkrebs weiter zu propagieren und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Patientinnen eine höhere Lebensqualität genießen können. Die Medizin habe in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und die Lebenszeit von Frauen mit Brustkrebs verlängern können, hob sie hervor.



Quelle: Land Niederösterreich



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