Salzburg: Hilfe für Kinder von psychisch erkrankten Eltern

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Foto: Land Salzburg/Sabine Bauer
10 Dez 11:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

16 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 19 betroffen / Salzburg baut „PrEKidS“-Angebot aus

(HP) Geschätzte 17.000 Salzburger Kinder und Jugendliche haben Elternteile mit psychischen Erkrankungen. Das Projekt „PrEKidS“ steht den betroffenen Kindern und ihren Eltern seit 2016 als Ansprechpartner zur Verfügung. Nun wird das Erfolgsprojekt zu einem Netzwerk zwischen Spitalsärzten, Allgemeinmedizinern, Psychotherapeuten und Pädagogen erweitert.

„Salzburg ist mit PrEKidS und dem neuen Weg einer stärkeren Vernetzung von Klinik und niedergelassenem Bereich Vorreiter in Österreich. PrEKidS ist ein ganz wichtiges Präventionsprogramm – kostenlos und in allen Bezirken des Landes. Es ist auch eines von mehreren Projekten, die aus Mitteln finanziert werden, die im Zuge der Fusionierung zur Österreichischen Gesundheitskasse in den allgemeinen Topf wanderten und nun zum Teil über Gesundheitsprojekte für die Salzburger Bevölkerung nach Salzburg zurückfließen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.

ÖGK fördert mit 340.000 Euro

Die Österreichische Gesundheitskasse fördert das Projekt jährlich mit 340.000 Euro. Wolfgang Reiger von der ÖGK Salzburg: „Prävention in jungen Jahren sorgt vor und vermeidet schwere gesundheitliche Folgen für die Betroffenen. Prävention spart aber auch viel Geld, daher unterstützen wir als Sozialversicherung das Projekt PrEKidS.“ Weitere Informationen zum Projekt gibt es online: PrEKidS.

Aktive Hilfe durch Vernetzung

Bei einer klinischen Behandlung wegen einer psychischen Erkrankung wird von nun an bereits im Spital erhoben, ob der Patient Kinder hat. Auf Basis der Krankengeschichte werden die Vereine Pro Mente mit Schwerpunkt für den Salzburger Zentralraum oder JoJo mit Schwerpunkt für den Süden des Landes informiert. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Uniklinikum Salzburg – Christian-Doppler-Klinik und dem Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach. Auf diese Weise werden betroffene Kinder und Jugendliche aktiv kontaktiert, die sonst aus eigener Initiative keine Hilfe suchen würden. Da Kinder von psychisch erkrankten Eltern ein doppelt so hohes Risiko haben, selbst zu erkranken, ist diese Präventionsarbeit besonders wichtig.

Wohnortnah und kostenlos

PrEKidS bietet kostenlose Einzel-, Eltern- und Familiengespräche an. „Wir freuen uns, dass wir für dieses wichtige Vorsorgeprojekt unsere Expertise und unser Netzwerk zur Verfügung stellen dürfen. Wir verstehen uns als Schnittstelle zum klinischen Bereich“, so Alfons Riedlsperger, Geschäftsführer von Pro Mente Salzburg. Heidemarie Eher, Geschäftsführerin JoJo Salzburg: „Unsere Expertinnen und Experten wissen, dass Betroffene oft sehr spät externe Hilfe annehmen. Wir stehen für einen niederschwelligen und wohnortnahen Zugang – rasch und unbürokratisch.“


Quelle: Land Salzburg



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