Graz: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein

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Graz

06 Apr 19:18 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Das VinziDorf-Hospiz der Elisabethinen feierte seinen fünften Geburtstag

„Ich hätte nie gedacht, dass es Menschen gibt, denen es nicht egal ist, dass ich sterbe." Das waren die Worte eines ehemaligen Bewohners des VinziDorf-Hospizes der Elisabethinen. Nein, dem Team dieser Einrichtung ist das ganz und gar nicht egal. Ganz im Gegenteil. Hier steht der Mensch in seiner ganzen Individualität im Mittelpunkt - und das auf Augenhöhe. Die Einrichtung, die eine medizinisch-pflegerische Versorgung für sterbenskranke Obdachlose in einem gewohnten Umfeld möglich macht, ist die erste ihrer Art in Österreich. Anlässlich ihres fünften Geburtstages versammelten sich gestern Nachmittag, 5. April 2022, viele Freund:innen, Wegbegleiter:innen und Unterstützer:innen, darunter die beiden Geschäftsführer:innen des Krankenhauses der Elisabethinen, Generaloberin Mutter Bonaventura Holzmann und Christian Lagger mit GF-Assistenz Peter Rosegger, die Hospiz-Leitung mit Gerold Muhri, Désirée Amschl-Strablegg und Katja Wahrbichler, der frühere Caritas-Direktor Franz Küberl und sein Nachfolger Herbert Beiglböck, Stadtpfarrprobst Christian Leibnitz, Vinzi-Pfarrer Wolfgang Pucher, von Seiten der Stadt Graz Bürgermeisterin Elke Kahr und Stadtrat Kurt Hohensinner und viele andere mehr, vor dem Hospiz in der Riesstraße 6, um gemeinsam das Jubiläum zu feiern.

Arbeit für den Nächsten

"Palliativarbeit ist für uns eine Herzensangelegenheit, die die Sendung unseres Ordens zum Ausdruck bringt", betonte Schwester Bonaventura. "Wir dürfen Obdachlosen und Menschen ohne Krankenversicherung am Ende ihres Lebens ein Stück Heimat und Geborgenheit geben. Dieses Hospiz ist ein Ort der Nächstenliebe, in dem jeder, der es braucht, mit Herz und Kompetenz aufgenommen und mit all den Brüchen seines Lebens ernstgenommen wird. Denn jede Biografie ist einzigartig!" Ein großes "Vergelts Gott!" sprach sie dem multifunktionalen, kompetenten Team aus Ärzt:innen, Pfleger:innen, Therapeut:innen und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen aus, die es durch ihr Engagement jenen Menschen, die im Leben wenig Gutes erfahren hätten, ermöglichen würden, ihren letzten Weg in Würde zu gehen. Eine Arbeit, bei der gemeinsam geweint, aber auch viel gelacht wird. Pfarrer Pucher sprach von den beiden schönsten Augenblicken seines Lebens: die Geburtsstunde des VinziDorfes im Dezember 1993 und die Geburtsstunde des VinziDorf-Hospizes - ein Projekt, dessen Verwirklichung anfangs schier undenkbar schien.

Hilfe und Unterstützung

"Es gibt nichts Wichtigers, als am Ende des Lebens nicht alleine zu sein. Ihr spendet den Menschen Trost, haltet ihre Hand, seid für sie da", bedankte sich auch Bürgermeisterin Kahr bei dem Team des VinziDorf-Hospizes. Als Stadt Graz stehe man der Einrichtung bestmöglich zur Seite, wenn Hilfe nötig sei, würde man gerne sofort einschreiten. Und Stadtrat Hohensinner ergänzte: "Niemand ist davor gefeit, in die Obdachlosigkeit abzugleiten. Umso wichtiger ist es, dass man auf seinem letzten Weg so akzeptiert wird, wie man ist." Aufklärungsarbeit, vor allem auch bei jungen Menschen, sei diesbezüglich wichtig und richtig.

Der Betrieb des VinziDorf-Hospizes ist zwar eine Herzenssache, aber nur durch Spenden und Ehrenamt möglich. Zwei Unternehmen, die die Pflegeeinrichtung seit vielen Jahren finanziell unterstützen, sind die Styria Media Group und Anton Paar GmbH. Als leidenschaftliche Förderer sind sie stolz darauf, ihren Teil zur Menschlichkeit, zum Miteinander und zur Achtsamkeit beitragen zu können, so der gemeinsame Tenor.


Quelle: Stadt Graz



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