Innsbruck: Hemmschwellen nehmen und ermutigen

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Familien im Alltag zu unterstützen ist das Ziel der 51 MitarbeiterInnen in der Kinder- und Jugendhilfe in Innsbruck. Allein 2019 wurden 865 Kinder und Jugendliche betreut.
Foto: Shutterstock
02 Dez 18:49 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Familien können aus unterschiedlichen Gründen an ihre Grenzen stoßen. Die Kinder- und Jugendhilfe vermittelt und unterstützt fachlich in vielfältiger Weise. Hilfe zur Selbsthilfe ist immer das Credo.

Die Erziehung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen kann eine große Herausforderung sein. Oft geht es darum einen guten Weg zu finden, wie alle Mitglieder einer Familie ihren Platz finden und ihre Bedürfnisse erfüllt werden können. Wenn Familien es nicht alleine schaffen diesen gordischen Knoten zu lösen, steht ihnen die Kinder- und Jugendhilfe zur Seite.

Lange Tradition, moderner Ansatz

Bereits vor mehr als 100 Jahren wurde das Innsbrucker Jugendamt gegründet. Mit einer gesetzlichen Änderung im Jahr 1989 wurde der Grundstein für die heutige städtische Kinder- und Jugendhilfe mit ihrem breiten Spektrum an ambulanten und stationären Unterstützungsmaßnahmen für junge Menschen und ihre Eltern gelegt. Über allem steht in der Arbeit der Schutz und die Sicherung des Kindeswohls: es geht darum, Minderjährige vor körperlicher oder psychischer Gewalt, Vernachlässigung, Verwahrlosung oder sexuellem Missbrauch zu schützen. „Heute kann rückblickend gesagt werden, dass die Initiative aus den 1990er-Jahren ganz klar ein Erfolgskonzept ist. Die Angebote sind seit damals individuell und maßgeschneidert“, betont die Leiterin des Amtes Kinder und Jugendhilfe, Mag.a Gabriele Herlitschka, MSc und führt weiter aus: „Ziel unserer Arbeit ist es zu vermitteln und die Betroffenen zur selbstständigen Bewältigung kleinerer und größerer Krisen zu befähigen.“

Mit Empathie gelingt vieles

Wichtig in der Arbeit der unterschiedlichen Referate ist der ehrliche Zugang ohne Scheuklappen. Es geht um das Zuhören, Sich-Vernetzen, das Zusammentragen vieler Puzzleteile und vor allem darum, Probleme multidisziplinär zu diskutieren und zu lösen. Das Annehmen von Hilfe und Unterstützung ist bei der Organisation des Familienalltages oft mit Tabus verbunden. Herlitschka stellt dem entgegen: „Es ist keine Schande im Familienleben und in der Erziehung an Grenzen zu stoßen und Hilfe anzunehmen. Von Seiten der Kinder- und Jugendhilfe wird ein unterstützender Ansatz verfolgt und wir haben kein Interesse daran, Kinder aus funktionierenden Familien herauszunehmen. Wir bieten Familien an, sie anzuleiten aus eigenen Kräften einen Weg zu finden und sich in ihrem Zusammenleben besser zu organisieren.“


Quelle: Stadt Innsbruck



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