Heftige Kritik an FH-Plan: Hochschulen fordern „Runden Tisch“

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Heftige Kritik an FH-Plan: Hochschulen fordern „Runden Tisch“
Foto: FH Burgenland
28 Jän 05:00 2023 von OTS Print This Article

Entwurf zum „FH-Entwicklungs- & Finanzierungsplan“ wird scharf zurückgewiesen

Mit Kritik, die kaum heftiger ausfallen hätte können, reagieren die Fachhochschulen (FH) auf den von Wissenschaftsminister Martin Polaschek vorgelegten Entwurf zu einem „FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan 2023/24-2025/26“. Die FHs weisen geschlossen das Papier in seiner Gesamtheit zurück, fordern einen sofortigen Stopp weiterer Umsetzungs-Schritte und verlangen, umgehend einen „Runden Tisch“ zu organisieren. An diesem sollen Politik, die FHs, Sozialpartner und die ÖH teilnehmen und eine völlige Neuausrichtung des FH-Plans vorbereiten.

„Das, was heute vorliegt, ist erschreckend visionslos, unglaublich ambitionslos und hemmt jede Innovation“, kritisiert der Geschäftsführer der FH Burgenland und Vize-Präsident der Fachhochschul-Konferenz, Georg Pehm: „Das ist kein Entwicklungs-, sondern ein Rückschritts-Plan, der den gesamten Sektor um Jahre zurückwerfen würde.“ Sollte dieses „Papier“ umgesetzt werden, wären gravierende negative Effekte die Folge: „Das Studienangebot und dessen Qualität würde für österreichweit nunmehr 60.000 Studierende eingeschränkt, die Dynamik und Leistungsfähigkeit der FHs stark gehemmt und angewandte Forschung erheblich erschwert“, zählt Pehm auf: „Dafür würde aber der ohnehin eklatante Fachkräfte-Mangel in Österreich Jahr für Jahr nur noch schlimmer werden.“

Keine ausreichende Finanzierung: „Steuern auf nächste Krise im Bildungsbereich zu“

Zudem fehle derzeit vom Minister jede Idee, wie die Finanzierung der Fachhochschulen abgesichert werden soll: „Österreich steuert auf die nächste Krise im Bildungsbereich zu – das ist unverantwortlich.“
Die FH Burgenland befürchtet außerdem, dass die Chancen auf ein Hochschul-Studium abseits der Ballungsräume unter die Räder komme: „Der Entwurf sägt an einer Säule der FH-Erfolgsstory.“

Es sei absolut nicht vorstellbar, dass sich die Bundesländer, die vielfach als Erhalter von FHs agieren,
die ÖH als „Anwalt der Studierenden“ und insbesondere Wirtschaft, Industrie und Arbeitnehmer-Vertretungen diesen „Rückschritts-Plan“ gefallen lassen. „Die Fachhochschulen sind die ersten, die gemeinsam mit diesen wichtigen Partnern die Ärmel aufkrempeln und an einem verantwortungsvollen, ziel- und zukunftsgerichteten – an einem ‚echten Entwicklungs-Plan‘ – mitwirken wollen.“


Quelle: OTS



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