Kärnten: Großregion Görtschitztal bekommt Glasfasertechnologie mit 40 Mio. Euro Investitionssumme

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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13 Mai 10:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser, LHStv.in Schaunig, LR Gruber und Breitbandinitiative Kärnten informierten über Details – 8,5 Mio. Euro vom Land Kärnten, 11,5 Mio. Euro vom Bund, österreichischer Investor öGIG als Partner

Klagenfurt (LPD). Mit einer Gesamtinvestition von 40 Mio. Euro wird in der Großregion Görtschitztal Glasfaserinfrastruktur auf einer Trassenlänge von 359 Kilometer verlegt. 12.700 Betriebe und Haushalte in neun Gemeinden sollen sich dann an ultraschnelles Internet anschließen können. Details dazu gaben heute, Dienstag, Landeshauptmann Peter Kaiser, Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig, Regionalentwicklungsreferent LR Martin Gruber und Peter Schark von der Breitbandinitiative Kärnten (BIK) in einer Pressekonferenz bekannt. Konkret arbeitet die BIK mit dem privaten österreichischen Investor öGIG, einer Tochter der deutschen Allianz Versicherungsgesellschaft, zusammen. Auf den BIK-Trassenteilen wird mit den Arbeiten bereits im Juni begonnen. Die Endkunden sollen nach einer einmaligen Anschlussgebühr von nur 300 Euro mit superschnellen 100 Mbit/s um weniger als 40 Euro im Monat im Internet surfen können.

„Dieses Projekt im Görtschitztal wird den Standort Kärnten ein weiteres Stück nach vorne bringen“, zeigte sich der Landeshauptmann überzeugt. Im Rahmen der Pressekonferenz konnte er zudem bekanntgeben, dass die Ratingagentur Moody's Kärnten gerade die Stufe Aa3 mit dem Ausblick stabil bestätigt habe. „Das bedeutet, dass Kärnten auch in der aktuell sehr schwierigen Zeit eine solide, gut aufgebaute, vertrauenswürdige Finanzpolitik bescheinigt wird“, erklärte Kaiser. So seien auch Investitionen wie jene im Görtschitztal möglich, die für Betriebsansiedlungen, Qualitätsverbesserungen und Perspektiven im ländlichen Raum sorgen. Die Glasfasertechnologie ist für Kaiser zukunftsschaffend und bekomme eine wesentliche Grundversorgungsfunktion wie Wasser und Strom. „Daher ist es mir auch wichtig, hier sozial gerecht vorzugehen. Auch entlegene Gebiete sollen die Chance haben, sich anzuschließen“, betonte der Landeshauptmann.

„Glasfaser ist DIE Technologie der Zukunft“, betonte auch Schaunig. Dem Görtschitztal, das mit großen Herausforderungen konfrontiert war, attestierte sie einen hohen Innovationsgeist. Sie führte aus, dass beim gegenständlichen Projekt 8,5 Mio. Euro vom Land Kärnten investiert werden, 11,5 Mio. Euro aus „Breitband Austria 2020“ vom Bund und 20 Mio. Euro vom privaten Investor kommen. Außerdem hob sie die Gebietsabdeckung von 88 Prozent hervor. Die Technologiereferentin erklärte, dass die BIK nur in Gebieten bauen dürfe, die für Private wirtschaftlich unattraktiv wären. Man schaffe hier öffentliche Infrastruktur, wo das Land Mitentscheider sei, ein nachhaltiger Betrieb und sozial gerechte Kosten sichergestellt seien. Schaunig sagte, dass man in Kärnten das Digitalisierungsthema allgemein noch mehr in die Breite und den Menschen dadurch Nutzen bringen wolle.

Landesrat Gruber berichtete, dass er die Anfänge dieses wichtigen Projekts in seinem Heimatbezirk bereits als Bürgermeister von Kappel am Krappfeld miterlebt habe. „Es ist eine Riesenchance für die Gemeinden im Görtschitztal, einer Region, die schwere Zeiten durchlebt hat“, so Gruber. Der Breitbandausbau sei auch immer wieder als zentrales Anliegen in den Workshops zum Masterplan Ländlicher Raum genannt worden. „Es geht hier nicht nur um einen Standortfaktor für Kärnten, sondern auch um Chancengleichheit zwischen urbanen und ländlichen Gebieten. Breitband sorgt für Wettbewerbsfähigkeit“, so Gruber. Er verwies darauf, dass der Bund für den Breitbandausbau ein Paket von 1,4 Mrd. Euro geschnürt habe. Einen Teil davon wolle man nach Kärnten holen. „Jeder Euro, den wir gemeinsam in den Breitbandausbau investieren, ist eine Investition in die Zukunft und in die Lebensqualität in unseren Tälern und ländlichen Regionen.“ Als Straßenbaureferent berichtete Gruber auch noch von einer Spezialfräse, die von der Straßenbauabteilung gemeinsam mit der BIK entwickelt wurde und mit einer überdurchschnittlichen Verlegeleistung zum Breitbandausbau eingesetzt wird.

BIK-Geschäftsführer Schark sagte, dass man in jeder der neun beteiligten Gemeinden durchschnittlich mindestens 75 Prozent der Betriebe und Haushalte mit Glasfaser erreichen werde. Nur ganz entlegene Wohneinheiten könne man nicht ansteuern. Konkret umfasst das Projekt in der Großregion Görtschitztal die Gemeinden Althofen, Magdalensberg, Eberstein, Klein St. Paul, Guttaring, St. Georgen/Längsee, Brückl, Kappel am Krappfeld und Hüttenberg. Unter den privaten Anbietern habe es großes Interesse am Projekt gegeben. Aus einem europaweiten Vergabeverfahren sei schließlich die österreichische Gesellschaft öGIG als Investor hervorgegangen. Diese habe ihren Sitz in St. Pölten und sei aus der nöGIG entstanden, die in Niederösterreich ein Glasfaserprojekt mit 140.000 Haushalten und 300 Mio. Euro Investitionssumme umsetze. Gemeinsam mit dem Partner werde man nun die Gemeinden vor Ort besuchen und über die Projektdetails informieren. Weitere Ausbauprojekte, für die ebenfalls bereits Förderzusagen des Bundes vorliegen, sind für das Lieser- und Maltatal, das Drautal, das Gailtal und Lavamünd in Ausarbeitung.




Quelle: Land Kärnten



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