Graz: Graz lernt das Leben retten
Zum Tag der Wiederbelebung: Erste Hilfe bei plötzlichem Herzstillstand
Bürgermeisterin Elke Kahr apelliert aktiv an der Aktion teilzunehmen: "Die Hilfsbereitschaft der Grazerinnen und Grazer ist riesig. Nehmen Sie sich ein Herz, drücken Sie und helfen Sie mit, Leben zu retten!" Bei der letzten Aktion 2018 konnte das Wissen zu Wiederbelebung in der Bevölkerung bereits verdoppelt werden; 1-2 Prozent der Grazer:innen haben mitgemacht und sich selbst an der Herzdruckmassage versucht. Auch Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer animiert zum reanimieren: "Helfen ist einfach. Es ist aber wichtig, die eigene Scheu zu überwinden und sich zu trauen."
Die ersten Minuten sind entscheidend
"Der wichtigste Faktor, um das Überleben zu sichern, ist die Ersthilfe. Ohne diese Basis geht es nicht!", betont Dr. Simon Orlob, Dozent an der Medizinischen Universität Graz und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin - jenem Verein, der die Initiative ins Leben gerufen hat. "In Graz gibt es ca. 116 Fälle von Herzstillständen pro Jahr - nur 16 davon überleben", erklärt Orlob und meint weiter: "Jede Minute, die untätig vergeht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 bis 15 Prozent." Würden bereits Anwesende gleich mit der Wiederbelebung beginnen, könnten österreichweit 1.000 zusätzliche Leben pro Jahr gerettet werden.
Jeder kann Leben rettenAnleitung zur Wiederbelebung bei Herzstillstand© AGN/Drück mich
Jeder zehnte Mensch in Österreich erleidet im Laufe des Lebens einen unerwarteten Herzstillstand. Treffen kann es dabei jede und jeden, jederzeit - ungeachtet des Alters. Wichtig dabei ist es, die folgenden Schritte einzuhalten:
Rufen: Wählen Sie den Notruf 144
Drücken: Beginnen Sie dann unverzüglich mit der Herzdruckmassage. Legen Sie die Hände übereinander und drücken Sie dazu kräftig und schnell in die Mitte des Brustkorbs: mindestens 100 Mal pro Minute.
Schocken: Falls ein Defibrillator (kurz Defi oder AED) zur Verfügung steht, schalten Sie diesen ein und folgen Sie den Anweisungen. Ansonsten fahren Sie mit der Herzdruckmassage fort, bis professionelle Hilfe eintrifft.
Öffentliche Defibrillatoren in Graz
In Graz gibt es viele öffentlich zugängliche Defibrillatoren, die im Notfall rasch eingesetzt werden können. Um diese schnell zu finden, hat die Stadt Graz die kostenlose "Defi Graz" App ins Leben gerufen. Dort werden der aktuelle Standort und alle Defibrillatoren in der näheren Umgebung angezeigt. Eine Anleitung zur richtigen Reanimation sowie eine Notruftaste sind ebenfalls in der App enthalten. Alle Defi-Standorte in Graz gibt es außerdem im interaktiven Grazer Sicherheitsstadtplan unter www.graz.at/sicherheitsstadtplan.
Quelle: Stadt Graz