Salzburg: Golling impft und ist für andere Gemeinden Vorbild

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Impfinitative Golling v.l. Initiator Werner Rauter, Ärztin Maria Trattner und Apothekerin Franziska Wagner
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
26 Okt 19:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Impf-Info richtet sich an die Gemeindebürger und Tennengauer / „Gemeinsam schützen wir uns gegen Covid“

(LK) Die Ortstafel von Golling hat ein wichtiges Zusatzschild: „Gesunde Gemeinde“ steht da. „Das wollen wir bleiben und haben uns entschlossen, sehr aktiv für die Coronaschutzimpfung mobil zu machen. Mit vielen Gesichtern aller Altersgruppen, die bereits geimpft sind, und mit Hilfe unserer Arztpraxen. Und was uns besonders wichtig ist: Gemeinsam informieren und motivieren wir“, fassen Bürgermeister Peter Harlander und Vizebürgermeisterin sowie Apothekerin Franziska Wagner zusammen. Sie wollen so zeigen, dass jeder und jede etwas beitragen kann, dass sich mehr Salzburgerinnen und Salzburger impfen lassen.


Golling hält offenbar zusammen, will mit vereinten Kräften die Impfquote erhöhen und so aus der Corona-Pandemie kommen – und zeigt genau so vor, wie es geht. „Die Idee kam von Werner Rauter, und wir waren gleich begeistert. Mit einer kleinen Kampagne zeigen wir, dass bereits viele Gollingerinnen und Gollinger von jung bis älter gegen einen schweren Covid-Verlauf geschützt sind, aber dass es noch viel mehr werden sollten. Dazu kommen unsere Ärztinnen und Ärzte im Ort, die umfassend informieren, auch um sich gegen diese hartnäckigen Fakenews zu stellen“, bringen es Bürgermeister Peter Harlander und seine Stellvertreterin Franziska Wagner auf den Punkt. Beide hoffen auf Nachahmer dieser oder ähnlicher Aktionen in anderen Gemeinden.

Generationen sagen: „Ich bin geimpft.“

Auf dem Infoblatt (siehe Beilage) der Gemeinde, das an vielen Orten aufliegt, plakatiert ist und auch an alle Haushalte ging, findet man zum Beispiel Dr. Helena Piberger (Allgemeinmedizinerin), Initiator Werner Rauter, Christine Bliem vom Weltladen und Schüler Daniel Barisic, die sich – nur ein paar Beispiele – alle impfen ließen. „Wir konnten nur rund 30 Personen unterbringen, bereit wären noch viele mehr gewesen“, so Vizebürgermeisterin Wagner, und sie fügt hinzu: „Bei uns sind rund 55 Prozent der Bevölkerung vollimmunisiert, und im Tennengau schaut es auch nicht so gut aus. Darum: Gemeinsam klären wir über die Impfung auf und motivieren. Gleichzeitig hoffen wir, dass unser Tatendrang auf den gesamten Tennengau und das Land Salzburg überspringt.“

Salzburg knackt 60-Prozent-Marke

So wie Gollings Info-Offensive ein Lichtblick ist, gab es für das Bundesland Salzburg am Montag ebenfalls einen kleinen. Erstmals wurde laut Landesstatistik die 60-Prozent-Marke bei der vollimmunisierten Gesamtbevölkerung erreicht. Allerdings ist der Tennengau mit 55,4 Prozent immer noch Schlusslicht im Bundesland. Vorne liegt der Pinzgau mit 62,8 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Dr. Maria Trattner: „Impfe aus Überzeugung“

Beim offenen Impftermin am Montag in Golling konnte Dr. Maria Trattner, Ärztin für Frauenheilkunde mit Praxis in Golling, einige Personen impfen, weitere Möglichkeiten werden folgen. „Ich mache das aus Überzeugung und führe viele Aufklärungsgespräche. Auch Paare mit Kinderwunsch kommen zu mir, viele falsche Gerüchte über die Impfung kann ich so als Ärztin aus dem Weg räumen“, so die Medizinerin.

Bürgermeister Harlander: „Bin auch geimpft.“

Auch Bürgermeister Peter Harlander „outet“ sich im Info-Folder als geimpft und stellt klar: „Ich bin es, weil ich die Menschen in meinem Umfeld schützen möchte.“ Ein Ansatz, der dem Ortschef sehr wichtig ist, und er fügt hinzu: „Für die Initiative bin ich sehr dankbar, denn wenn es in einer Pandemie geht, dann nur gemeinsam. Ich hoffe darauf, dass in vielen persönlichen Gesprächen, Zweifel und auch Zögern ausgeräumt werden.“

Werner Rauter: „Bitte weitersagen!“

Initiator Werner Rauter jedenfalls freut sich, dass bei der Aktion so viele mitgemacht haben: „Wir haben junge Leute, ältere Leute, Vereinsobmänner, kurz Gollingerinnen und Gollinger aus allen Bereichen, die sich impfen haben lassen und dies auch gerne sagen. Ich denke, dass wir nur so weiterkommen, um andere zu motivieren, denn so kann es ja nicht weitergehen. Ich bekomme bald meinen dritten Stich, aber es geht mir auch um die anderen und das allgemeine Leben in unserer Gemeinde.“

Zahlreiche Impfmöglichkeiten

In Golling jedenfalls wird nicht nur übers Corona-Impfen geredet, sondern auch zur Tat geschritten. Wie zum Beispiel am Montag bei Dr. Maria Trattner, wo das Ehepaar Buchegger sich impfen ließ. „Selbstverständlich. Das ist ja nicht nur für uns, sondern auch für die anderen. So viel Verantwortungsbewusstsein haben wir“, sind sie sich einig, und auch sie appellieren: „Bitte lasst euch impfen und das nicht erst in ein paar Wochen, sondern jetzt.“

Einfach impfen in ganz Salzburg

Nicht nur Golling bietet zahlreiche Impfmöglichkeiten ohne Voranmeldung an (Dr. Maria Trattner, Dr. Peter Borchardt und Dr. Helena Piberger), sondern es gab und gibt hunderte Möglichkeiten im gesamten Bundesland. Alle auf einen Blick: www.salzburg.gv.at/einfachimpfen. Und man kann sich nach wie vor einen konkreten Impftermin vereinbaren: www.salzburg-impft.at.


Quelle: Land Salzburg



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