Steiermark: Girls‘ Day 2023 - Raus aus der Schule – rein in den Beruf!

Slide background
Freuen sich auf den Girls' Day 2023: Josef Herk, Christina Lind, Corinna Doppelhofer und Werner Amon. 
Foto: Land Steiermark/Robert Binder
Slide background
Pressekonferenz zum Girls' Day 2023 im Landhaus in Graz. 
Foto: Land Steiermark/Robert Binder
26 Apr 07:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Erfolgsprojekt findet heuer zum 20. Mal statt.

Graz (25. April 2023).- Bereits zum 20. Mal öffnen Betriebe auch heuer am vierten Donnerstag im April ihre Türen und geben Schülerinnen die Chance, am Girls‘ Day spannende Berufe hautnah zu erleben und damit hinter die Kulissen von für sie vielleicht neuen Berufsbildern zu blicken. Der Girls‘ Day ist eine Aktion des Landes Steiermark (Ressort Bildung), wird von der Steirischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft (STVG) durchgeführt und wurde vom Landesgremium für Bildungs- und Berufsorientierung Steiermark (BBO-Landesgremium) ins Leben gerufen. Die Aktion soll Mädchen der 7. und 8. Schulstufe ermöglichen, vor allem technisch-handwerkliche und naturwissenschaftliche Berufe kennenzulernen und dabei auszuprobieren, ob diese ihren Interessen und Talenten entsprechen.

Das Interesse am Aktionstag ist nach wie vor ungebrochen: Am 27. April 2023 werden steiermarkweit 820 Schülerinnen, 94 steirische Schulen und 148 steirische Unternehmen daran teilnehmen. Begleitet wird der Aktionstag durch verschiedenen Maßnahmen, wie zum Beispiel das in Corona-Zeiten entwickelte und in Kooperation mit steirischen BBO-Organisationen umgesetzte Girls‘ Day-Online-Abenteuer, das gemeinsam im Klassenverband oder mit der Familie zu Hause gespielt werden kann.

„Gleichstellung und Chancengleichheit in der Ausbildungs- und Berufswahl sind mir ein großes Anliegen. Die passende Berufswahl ist ein wichtiger Meilenstein am Bildungsweg und sollte sich an den Interessen und Stärken orientieren. Umso wichtiger sind Aktionen wie der Girls‘ Day als zentraler Teil einer umfassenden Berufsorientierung“, zeigt sich Werner Amon, Bildungslandesrat und Präsident der Bildungsdirektion von der Initiative begeistert.

Ermöglicht wird der jährliche Fixpunkt der Berufs- und Bildungsorientierung aber auch dank der vielen engagierten steirischen Unternehmen – auch sie profitieren in Zeiten des Fachkräftemangels davon, indem sie so Mitarbeiterinnen gewinnen können.

„Die Jugend ist der wichtigste und wertvollste ‚Rohstoff‘ unseres Landes. Ein Rohstoff, der angesichts des demographischen Wandels immer knapper wird. Umso wichtiger ist es, Talente entsprechend zu fordern und zu fördern. Als Wirtschaftskammer haben wir dazu umfangreiche Maßnahmen gestartet, vom Talentcenter bis hin zur Berufs-EM in Graz oder der heuer erstmaligen Skillsweek und dem neuen Center of Excellence, das wir gerade am Areal in der Körblergasse realisieren. Wir wollen damit der Jugend die besten Voraussetzungen für einen guten Karrierestart schaffen und sie bestmöglich über die breite Vielfalt an beruflichen Möglichkeiten informieren. Darum unterstützen wir selbstverständlich auch den Girls‘ Day, denn gerade bei jungen Frauen sehen wir in technischen Berufen noch Potential – und die Entwicklung geht hier auch genau in diese Richtung: Mit Metalltechnik und Elektrotechnik finden sich auf Platz vier und sieben bereits zwei technische Berufe in den Top-10-Lehrberufen der Mädchen“, so Josef Herk, Präsident der WKO Steiermark.

„Interesse und Begeisterung bei Mädchen und jungen Frauen für technisch-handwerkliche Berufe entfachen, ihnen die ausgezeichneten Perspektiven für Einkommen und Karriere in diesen Feldern aufzuzeigen: Mit dem Girls‘ Day eröffnen wir neue Chancen und treten der Schieflage der Geschlechter am Arbeitsmarkt entgegen “ und das bereits zum 20. Mal!“, ergänzt Christina Lind, stellvertretende AMS-Landesgeschäftsführerin.

Ein Rolemodel, die für den Erfolg des Girls‘ Day steht, ist Corinna Doppelhofer: Sie hat als Schülerin am Girls‘ Day teilgenommen und war davon so begeistert, dass sie sich im Anschluss für einen Berufseinstieg bei der Kapo Fenster und Türen GmbH entschlossen hat. Mittlerweile ist sie auch selbst als Lehrlingsbeauftragte tätig. „Durch den Girls‘ Day bei KAPO-Fenster und Türen wurde mir nur noch klarer: Ich will Tischlerin werden! KAPO profitiert auch sehr von weiblichen Mitarbeiterinnen, vor allem bei den genaueren und feineren Arbeiten – auch der Umgangston untereinander ist nicht mehr so resch“, so Doppelhofer.

Der Girls‘ Day ist ein Erfolgsprojekt, das für die wirkungsvolle Arbeit des BBO-Landesgremiums steht. Das Gremium, dem der Bildungslandesrat vorsitzt, setzt sich aus insgesamt 14 Mitgliedern unterschiedlicher Institutionen (Land Steiermark Ressort Soziales, Arbeit und Integration, Ressort Wirtschaft, Arbeitsmarktservice Steiermark, Arbeiterkammer Steiermark, Wirtschaftskammer Steiermark, Industriellenvereinigung Steiermark, Bildungsdirektion Steiermark, Landwirtschaftskammer Steiermark, Österreichischer Gewerkschaftsbund Steiermark, Pädagogische Hochschule Steiermark, Sozialministeriumservice Landesstelle Steiermark, Steirische Hochschulkonferenz, Steirischer Landesverband der Elternvereine für Pflichtschulen) zusammen und ist österreichweit beispielgebend für die breite und organisationsübergreifende Zusammenarbeit in der Bildungs- und Berufsorientierung.

Statements der OrganisatorInnen und Mitglieder des BBO-GremiumsJosef Pesserl, Präsident der Arbeiterkammer Steiermark: „Seit den 2000er Jahren gibt es diesen besonderen Tag mit dem Ziel, junge Mädchen für technische Berufe, Ausbildungen und Studiengänge zu begeistern. Jahr für Jahr lächeln uns junge Frauen von Fotos entgegen, die im Blaumann in einer Werkstatt oder weit oben auf einem Gerüst mit einem Bauhelm stehen. Sie zeigen, dass Frauen in den klassischen ,Männerberufen‘ angekommen sind. Trotzdem gibt es bei näherer Betrachtung der Lehrlingsstatistiken oder der Frauenquote bei technischen Studien noch immer viel Luft nach oben. Genau deshalb ist der Girls‘ Day für die jungen Frauen von besonderer Bedeutung und uns ein großes Anliegen. Dieser Tag erweitert nicht nur das Spektrum der Berufswahl für Mädchen, sondern eröffnet wertvolle neue Perspektiven.“ Josef Pesserl, Präsident der Arbeiterkammer Steiermark

Nina Pildner-Steinburg, Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung Steiermark: „Knapp ein Viertel der steirischen Industrielehrplätze ist mit Frauen besetzt und bei den nachgefragtesten Industrie-Lehrberufen unter jungen Frauen rangiert die Metalltechnik auf Platz eins. Diese Zahlen belegen, dass Frauen längst in der steirischen Industrie Fuß gefasst haben und als Technikerinnen erfolgreich sind. Sie sind aber auch Beweis dafür, dass Berufsorientierung wirkt. Frauen für technische Berufe zu begeistern, ist aber kein Selbstzweck: So wird als eine zentrale Ursache für das Gender Pay Gap etwa die Berufswahl angeführt. Frauen stehen in der steirischen Industrie alle Türen offen und wir dürfen nicht müde werden, das zu kommunizieren und sie zu motivieren den Sprung in die Technik und die Industrie zu wagen.“

Franz Titschenbacher, Präsident Landwirtschaftskammer Steiermark: „Mit über 40 Prozent weiblichen Betriebsführerinnen ist die Land- und Forstwirtschaft fest in den Händen von Frauen. Auch in der Landtechnik und den durchaus komplexen Anlagentechniken haben unser Bäuerinnen keine Scheu tatkräftig mitzuarbeiten. Die Land- und Forstwirtschaft ist daher auf einem guten Weg, die traditionellen Geschlechterrollen aufzulösen und bietet jungen Frauen ein zukunftsfähiges Berufsfeld in der Produktion von innovativen Lebensmitteln und Energie aus nachwachsenden Rohstoffen.“

Horst Schachner, Vorsitzender des ÖGB Steiermark: „Weibliche Lehrlinge an der Drehbank oder vor dem Schaltkasten waren vor einer Generation wirklich noch eine Seltenheit. Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) ist froh, dass sich zunehmend mehr Mädchen für Technik und Handwerk begeistern, und unterstützt den steirischen „Girls‘ Day", der mittlerweile schon zum 20. Mal stattfindet.“

Beatrix Karl, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark: „Die naturwissenschaftlich-technische Bildung und deren Vermittlung durch die Lehrerinnen und Lehrer, die wir aus-, fort- und weiterbilden, ist uns an der Pädagogischen Hochschule Steiermark ein großes Anliegen. Der Girls‘ Day ist dazu eine wunderbare Ergänzung, bietet er doch Mädchen die Möglichkeit, Unternehmen zu besuchen und anhand von praktischen Aufgaben ihr Interesse für Berufe in den Bereichen Technik, Handwerk und Naturwissenschaften zu entdecken oder zu vertiefen. Die Kombination aus naturwissenschaftlich-technischer Bildung in der Schule und dem Erleben der Praxis in Unternehmen soll bei den Mädchen Begeisterung schaffen, ihre Neugierde wecken und einfach Lust auf mehr machen!“

Diethard Schlieber, Landesstellenleiter Sozialministeriumservice „Das Herzstück der Bildungs- und Berufsorientierung ist es Berufe erkennbar bzw. erlebbar zu machen und den Blickwinkel auf die vielfältige Berufswelt zu erweitern. Dies gelingt in persönlichen Begegnungen und Eindrücken am besten. Der Girls‘ Day 2023 ist ein ungebrochen wichtiger Tag im Jahreskalender, um längst überholte Hürden im Kopf abzubauen! Das Sozialministeriumservice mit seinen NEBA Angeboten wünscht viel Erfolg und gute Beteiligung.“

Karl P. Pfeiffer,Wissenschaftlicher Geschäftsführer der FH Joanneum und Vorsitzender der Steirischen Hochschulkonferenz: „Ich möchte jungen Frauen ermutigen, sich für eine MINT-Studium zu entscheiden. Wir sind überzeugt, dass junge Frauen über ausgezeichnete Qualifikationen verfügen und ein MINT-Studium erfolgreich absolvieren können. Absolventinnen und Absolventen von MINT-Studien haben beste Berufsaussichten, es gibt spannende und interessante Tätigkeitsfelder und in vielen Bereichen ist es sehr wichtig, dass Frauen ihre spezifischen Sichtweisen z.B. in die Entwicklung neuer Technologien einbringen.“

Ilse Schmid, Präsidentin Steirischer Landesverband der Elternvereine für Pflichtschulen: „Auch wenn es schon zahlreiche Fortschritte hinsichtlich reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung gibt, hat der Girls‘ Day weiterhin seine Berechtigung – insbesondere als Erinnerung daran, dass geschlechtersensibles Handeln immer wieder reflektiert werden muss. Bildung und Beruf hat für alle eine existenzielle Bedeutung und es ist eine gemeinsame Verantwortung nach Kräften bei der passenden Wahl des Bildungs- und Berufsweges zu unterstützen.“

Nina Platzer, Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft, Projektverantwortung Girls‘ Day 2023: „Ein Beruf fragt nicht ob Mädchen oder Bursche. Mädchen können alles. Am Girls‘ Day 2023 können Mädchen wie jedes Jahr technisch-handwerkliche Berufe erkunden und persönliche Erfahrung für ihre künftige Ausbildungs- und Berufswahl gewinnen. 148 Steirische Unternehmen öffnen dafür Ihre Tore. 820 Mädchen aus 94 Steirischen Schulen nehmen diese Gelegenheit zur praktischen Erprobung von Fähigkeiten und Fertigkeiten wahr. Seit 20 Jahren organisiert die Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft diese Aktion am Girls‘ Day im Auftrag des Bildungsressorts. Vor 20 Jahren fand sich unter den sieben beliebtesten Lehrberufen für weibliche Lehrlinge in der Steiermark kein technischer Beruf. Im Jahr 2022 ist die Metalltechnikerin an vierten Stelle. Girls‘ Day wirkt!“


Quelle: Land Steiermark



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg