Salzburg: Geschichten über das Leben und den Tod

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Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
27 Aug 17:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Neues Buch von Walter Müller / Erlebtes, Erfahrenes, Gedachtes quer durch die Gefühlswelten

(LK) Er schreibt Romane, Erzählungen, Essays, Glossen, Theaterstücke, Hörspiele und Kinderlieder – und er ist seit mehreren Jahren als Trauerredner tätig. Einige seiner Essays und Reden über das Leben und den Tod, über Gott und die Welt hat Walter Müller nun in dem neuen Buch „Alles ist wie immer – nur du fehlst!“ vereint. „Walter Müller ist Schriftsteller mit Leib und Seele. Seine Texte sind facettenreich, berühren, rütteln wach und trösten - vielfach mit einem Augenzwinkern“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn bei der Präsentation im Haus der Volkskulturen.

Schicksale und Lebensgeschichten stehen im Mittelpunkt der schriftstellerischen Tätigkeit des gebürtigen Salzburgers. Mehr als zehn Jahre lang hat Walter Müller Menschen beim Abschied von dieser Welt begleitet, hat an die 500 Trauerreden gehalten, den Familien aufmerksam zugehört. Für die Hospiz- und Palliativ-Institutionen in Salzburg hält er immer wieder Festreden und Vorträge, die einiges über die Trauer, viel mehr aber über das Leben aussagen. Als unbeirrbarer Humanist mit Mut zur Selbstironie erzählt er von seinen Erfahrungen in den wichtigen Momenten des Lebens und beschäftigt sich mit den Denk- und Merkwürdigkeiten unserer Sprache. Das neue Buch ist im Tauriska-Verlag erschienen und kostet 20 Euro.

In wenigen Zeilen alles unterbringen

Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat sich bei Walter Müller, er hat vor kurzem seinen 70 Geburtstag gefeiert, erkundigt, ob er eigentlich immer schon Schriftsteller werden wollte und welche Pläne er für die Zukunft hat.

LMZ: Wie hat das bei Ihnen mit dem Schreiben begonnen? Wann haben Sie gewusst, dass Sie Autor werden wollen?

Müller: „Mit 13 wollte ich Sportreporter werden, mit 17 Popmusiker – ich bin aber Journalist geworden. Journalisten, auch im Kulturbereich, müssen immer schnell und oft in wenigen Zeilen alles unterbringen. Da habe ich, so mit Mitte 20 gewusst: Ich werde, um meine Gefühle und meine Erfahrungen formulieren zu können, Schriftsteller. Seit dem 29. Lebensjahr bin ich es, freischaffend.“

LMZ: Hatten Sie dabei Vorbilder?

Müller: „Vorbilder waren die großen Erzähler wie Günther Grass oder Heinrich Böll, bei uns Handke, Thomas Bernhard, aber auch Kästner und Ringelnatz und all die Songschreiber damals, Bob Dylan, Leonard Cohen. Das Spielerische in der Literatur hat mich genauso interessiert wie die genaue Beobachtung und Beschreibung.“

LMZ: Ihr neuestes Buch ist dem Trauern und dem Erinnern gewidmet. Als Trauerredner sind Sie emotional sehr gefordert. Wie schaffen Sie es, dass Sie nicht eine „Dauermelancholie“ übermannt?

Müller: „Für mich war und ist jede Begegnung mit trauernden Menschen, manchmal auch mit Sterbenden, ein Privileg, ein besonderes Geschenk, das mich jedes Mal mit Demut und Dankbarkeit erfüllt hat. Jeder Mensch ist ein eigener Kosmos, faszinierend in seiner Einzigartigkeit. Das möchte ich aufzeigen, und das wiegt die Melancholie auf.“

LMZ: Sie sind Schriftsteller, Journalist, Dramaturg, Musikkritiker und Trauerredner, veröffentlichen Prosa, Essays, Theaterstücke, Drehbücher, Hörspiele und Kinderlieder. Gibt es darüber hinaus noch etwas Neues, was Sie sich noch vorgenommen haben? Was dürfen wir als nächstes erwarten?

Müller: „Im Herbst wird noch ein Buch von mir erscheinen, eines mit Geschichten und Gedichten, besinnlich und zum Schmunzeln, mit viel Selbstironie und gleichviel Herzblut verfasst – „Der Zauber der Sonntagnachmittage“ (Verlag W. Pfeifenberger). Ja, und jetzt bin ich wieder einmal am Sammeln und Sichten von allerlei Erlebtem, Erfahrenem, Gedachtem – immer quer durchs Leben, quer durch die Gefühlswelten.“


Quelle: Land Salzburg



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