Innsbruck: Geschichte zum Lauschen

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Das Stadtarchiv/Stadtmuseum macht mittels Radiosendungen Geschichte und Geschichten hörbar.
Foto: Shutterstock
11 Jän 20:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Hineinhören ins Audioarchiv des Stadtarchiv/Stadtmuseums

Im Stadtarchiv/Stadtmuseum wird Geschichte nicht nur sichtbar und lesbar, sondern dank der Radiobeiträge in der Reihe „KulturTon“ auch regelmäßig hörbar gemacht. Diese monatlichen Sendungen werden in der vom Radiosender FREIRAD (Freies Radio Innsbruck) produziert, ausgestrahlt und sind schließlich unter www.innsbruck.gv.at (Bildung | Kultur > Stadtarchiv > Audioarchiv) zum Nachhören als Podcasts abrufbar.

Aktuell sind es insgesamt 96, jeweils etwa halbstündige Berichte, die aus den letzten acht Jahren stammen. „Das Stadtarchiv/Stadtmuseum tritt mit diesen Radiogeschichten sozusagen multimedial auf – seine Aktivitäten und Publikationen werden über die Radiosendung einem noch breiteren Publikum zugänglich gemacht,“ freut sich Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl.

„Wir präsentieren in diesen Radiobeiträgen die ganze Palette des Stadtarchivs und des Stadtmuseums, aber auch darüber hinaus. Neue Ausstellungen, Bücher und Preisträgerprojekte des Stadtarchivs sind dabei ebenso von Interesse wie beispielsweise musikhistorische Beiträge aus der Musikschule“, halten Kulturamtsleiterin Dr.in Isabelle Brandauer und Stadtarchivar DDr. Lukas Morscher fest.

Stadtarchiv lässt aufhorchen

Zahlreiche Projekte des Stadtarchivs wurden und werden für das Audioarchiv unterhaltsam aufbereitet. Von der Entstehung und den Hintergründen zur aktuellen Sonderausstellung „Lokal-Geschichten. Nüchternes über ehemalige Innsbrucker Gasthäuser“ handelt ein kurzweiliger Bericht. Die gleichnamige Ausstellung zur Innsbrucker Gasthaus-Geschichte ist noch bis 25. Feber 2022 im Stadtarchiv/Stadtmuseum zu sehen.

Die neueste Sendung von Dezember 2021 informiert über das Projekt „Tiroler Ehrenbücher“ des Tiroler Landesarchivs. Diese Unikate erinnern an die aus Tirol stammenden Gefallenen der beiden Weltkriege und sind im Frühjahr 2022 Thema einer neuen Publikation des Stadtarchivs.

Wichtige historische Dokumente

Die Veranstaltungsreihe „Innsbruck erinnert sich“ sollte im Jahr 2020 an 75 Jahre Kriegsende erinnern, fiel jedoch der Corona-Krise sozusagen zum Opfer. Ein Radiobeitrag zu diesen geplanten, leider abgesagten Veranstaltungen widmet sich unter anderem den Schulchroniken der Jahre 1938 bis 1945: Sie werfen Streiflichter auf die Innsbrucker Schulen in der NS-Zeit, auf die Militarisierung im Klassenzimmer, Propaganda im Unterricht, Marschieren, Singen und Körperertüchtigung, aber auch auf zaghaften Widerstand und das zähe Ringen nach dem Krieg um Aufarbeitung und Vergessenmachen.

Eine Sendung beschäftigt sich mit Diana Budisavljevi?, in Innsbruck geborene Obexer, die im Zweiten Weltkrieg tausende vorwiegend serbische Kinder aus Todeslagern des faschistischen, kroatischen Ustascha-Regimes rettete. Die Politikwissenschaftlerin und Filmaktivistin Nicola Nagy hat mit ihrem Dokumentarfilmprojekt „Eine Gedenktafel für Diana Budisavljevi?“ die ersten „gedenk_potenziale 2022“ erhalten – eine Förderung des Stadtarchivs, die im Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen am 5. Mai 1945 initiiert wurde. Am 5. Mai 2022, dem „Tag gegen Gewalt und Rassismus“, soll der Dokumentarfilm präsentiert werden. Im KulturTon spricht Nagy über das Leben und Wirken von Diana Budisavljevi?, ihr Filmprojekt und über Erinnerungskultur im Allgemeinen.

Musikalisch unterwegs

Vom „Innsbrucker Zither-Club“ Ende des 19. Jahrhunderts über das „Harry-Lime-Theme“ im „Dritten Mann“ bis hin zu zeitgenössischen Interpretationen: Die Zither ist ganz und gar kein verstaubtes, sondern ein sehr wandelbares und „vielsaitiges“ Instrument mit einer interessanten Geschichte. Im „KulturTon“ erzählt Manfred Mingler, Zitherlehrer an der Musikschule Innsbruck, über die Zither, ihre Entstehung und Weiterentwicklung und die Vielseitigkeit des Instruments.


Quelle: Stadt Innsbruck



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