Kärnten: Gemeinsam für Kärnten – Mit der Arbeitsmarktstrategie 2021+ Kärntens Zukunft sichern

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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16 Nov 17:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Schaunig: Land Kärnten, AMS und Sozialpartner erarbeiteten in gemeinschaftlichem Prozess die neue Arbeitsmarktstrategie 2021+ – Strategiepapier fungiert als Rüstzeug für nachhaltige arbeitsmarktpolitische Entscheidungen –Fünf Handlungsfelder unterstützen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kärnten

Klagenfurt (LPD). Das Jahr 2020 gestaltet sich bisher als der Inbegriff der Unvorhersehbarkeit und stellte damit unter Beweis, wie wichtig eine gut funktionierende Zusammenarbeit und Gesprächsbasis zwischen Land bündelt Kärnten, AMS Kärnten und der Sozialpartnerschaft für den Kärntner Arbeitsmarkt ist. Heute, Montag, präsentierten ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter der Plattform „Territorialer Beschäftigungspakt“ (TEP) die „Arbeitsmarktstrategie 2021+ für Kärnten“. „Der Erfolg der Arbeitsmarktstrategie 2020+ gibt uns recht. Nur wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, gemeinsam Mittel und Wege findet, um den Arbeitsmarkt nachhaltig zu stärken, kann den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Kärnten sinnstiftende Arbeit geboten, den Unternehmen die dringend benötigten Fachkräfte vermittelt sowie über Qualifizierung unternehmerisch-innovative Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht und der ländliche Raum attraktiviert werden“, betont Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig.

Die „Arbeitsmarktstrategie 2021+ für Kärnten“ baut auf der Beschäftigungs- und Qualifizierungsstrategie 2020+ auf, integriert die EU-Programme der kommenden Jahre und ist erneut als „living paper“, sprich ein sich ständig weiterentwickelndes Dokument, konzipiert, um flexibel auf die sich ständig dynamisch verändernden Bedingungen und Begebenheiten des Arbeitsmarktes reagieren zu können. Neu ist beispielsweise das Handlungsfeld E: „Arbeitsmarktpolitische Strategien bei außergewöhnlichen Ereignissen“, das es der Kernpartnerschaft Land Kärnten und AMS Kärnten ermöglicht als Krisenstab in Ausnahmesituationen zu fungieren, um Arbeitssuchenden, Beschäftigten und Unternehmen rasche und unmittelbare Hilfe in Krisensituationen bereitzustellen. „Die enge Abstimmung zwischen den Kernpartnern bewährt sich in der Covid-19-Krise anhaltend und zeigt, wie gut dieses System funktioniert, wenn rasche und gezielte Arbeitsmarkthilfe benötigt wird. Allen großen und kleinen Herausforderungen und Hürden, die sich im Bereich des Arbeitsmarktes stellen, können wir so für die in Kärnten lebenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit nachweislich geeigneten Instrumenten die Stirn bieten“, so Schaunig.

„Die Corona-Krise hat einen langen positiven Trend am Kärntner Arbeitsmarkt mit Wucht gestoppt. Doch nicht nur deshalb stehen wir am Arbeitsmarkt vor vielen und großen Herausforderungen, sondern auch aufgrund des generellen, dynamischen Wandels, der sich seit geraumer Zeit am Arbeitsmarkt vollzieht und sich zunehmend beschleunigt. Stichwort: Digitalisierung“, erläutert AMS Kärnten-Geschäftsführer Peter Wedenig unter Verweis auf eine der Querschnittmaterien, die sich durch die neu aufgesetzte Arbeitsmarktstrategie zieht: „Um diesen komplexen Herausforderungen bestmöglich zu begegnen, bedarf es eines starken Teams, um aus verschiedenen Blickwinkeln Lösungen zu finden. Diesen Weg setzen wir fort. Die „Arbeitsmarktstrategie 2021+ für Kärnten“ ist vergleichbar mit einer Leitplanke: Sie soll dazu beitragen, dass Maßnahmen und Mittel gebündelt, effektiv und effizient eingesetzt werden. Dabei ist es unser Ziel und Anspruch, nicht nur bestehende Maßnahmen fortzuführen, sondern im Dialog weiter zu denken. Denn der Arbeitsmarkt der Zukunft braucht kreative und innovative Lösungen.“

Auch die Kärntner Wirtschaft steht hinter der Arbeitsmarktstrategie und ihren Zielsetzungen. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl betont: „Lange Zeit haben wir vom Wandel unter Stichworten wie Digitalisierung, neue Berufsbilder und lebenslanges Lernen gesprochen, mittlerweile kann man in vielen Bereichen unschwer erkennen, wie dynamisch er bereits im Gang ist.“ Das vorliegende Papier diene als Wegbeschreibung und Orientierungshilfe für diese gemeinsame Reise in die Zukunft der Arbeit. Der Wirtschaft geht es dabei vor allem um die Modernisierung und Aufwertung der dualen Berufsbildung, die nach wie vor ein unverzichtbarer Wettbewerbsvorteil des Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensstandortes Kärnten sei, unterstrich Mandl: „Wir begrüßen daher nicht nur die verpflichtende Evaluierung und Modernisierung sämtlicher Lehrberufe alle fünf Jahre, sondern unterstützen massiv auch die Einführung neuer Lehrberufe mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Ökologisierung.“ Besonderes Augenmerk wolle man auf die Attraktivierung technischer Lehrberufe und die weitere Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen dem formalschulischen und dem berufsbildenden System legen, betonte Mandl.

Claudia Mischensky, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Kärnten, betonte zunächst, welch wichtige Rolle die Industrie und ihr Dienstleistungsumfeld für die Beschäftigung im Land spiele. Direkt und indirekt stehe sie für 45 Prozent der Arbeitsplätze im Land. Die Industrie sei bisher recht gut durch die Coronakrise gekommen. Noch im September seien in Industrie und verarbeitendem Gewerbe mehr Menschen beschäftigt gewesen als im Jänner vor der Krise. Mischensky lobte die gemeinsam entwickelte Arbeitsmarktstrategie 2021+, weil sie die richtigen Stellhebel bewege. Das beginne mit der zukünftig wichtigen Rolle des Standortmarketing, um neue dringend benötigte Fachkräfte für den Standort zu gewinnen. Dann hob sie beispielhaft die Aufwertung der Berufs- und Bildungsorientierung hervor, das Erschließen neuer Zielgruppen für die Lehre, die Qualifizierung für Beschäftigte, die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Unternehmensgründungen und Startups, die Intensivierung von Betriebsansiedlung, Innovation und Forschung. Eine ganz wesentliche Querschnittsmaterie sei hier die Digitalisierung. Besonders freut die IV-Kärnten-Geschäftsführerin, dass ein großes Anliegen der IV Kärnten, nämlich die Stärkung eines auch für junge Menschen attraktiven Zentralraums, in der Strategie verankert wurde.

ÖGB Landesvorsitzender Hermann Lipitsch dankt den Entscheidungsträgerinnen und –trägern des Landes Kärnten, welche gemeinsam mit den Sozialpartnern ein so umfassendes Strategiepapier für die Zukunft des Arbeitsmarktes in Kärnten erarbeiten haben: „Diese Strategie deckt alle wesentlichen Punkte des Arbeitsmarktes ab, stellt sich den zukünftigen Herausforderungen und berücksichtigt auch regionale Strukturen und Schwerpunkte. Die Gewerkschaft bekennt sich zu diesem zukunftsweisenden Strategiekonzept und wird tatkräftig an der Umsetzung mitwirken. Drei wesentliche Schwerpunkte müssen aufgrund der aktuellen Krise stärker in den Vordergrund rücken: Qualifizierungsprogramme und Umschulungsmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose 50+, mehr überbetriebliche Ausbildungsstätten mit Schwerpunktsetzungen für die Jugend und Arbeitsstiftungen als Schutzinstrumente vor Arbeitslosigkeit. Dieses Strategiepapier ist das Arbeitsprogramm der Verantwortungsträgerinnen und –träger des Landes Kärnten und der Sozialpartner, um unseren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und der Jugend in Kärnten Zukunft und Perspektive zu geben.“

Die „Arbeitsmarktstrategie 2021+ für Kärnten“ besteht aus insgesamt fünf Handlungsfeldern. Das Handlungsfeld A: „Jugendliche und junge Erwachsene“ konzentriert sich auf die Berufsorientierung, die Fachkräfteausbildung sowie die Arbeitsmarktintegration des Kärntner Nachwuchses. Handlungsfeld B: „Beschäftigung und Qualifizierung von Arbeitssuchenden“ legt den Schwerpunkt auf die Steigerung der Arbeitsmarktchancen von Arbeitssuchenden unter anderem durch Begleitung, Coaching, Qualifizierung. Handlungsfeld C: „Beschäftigung und Qualifizierung im unternehmerischen Umfeld“ setzt unter anderem zur Wahrung der Innovationskraft und der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen dank qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Handlungsfeld D „Beschäftigung und Qualifizierung im regionalen Kontext“ fokussiert sich nicht nur auf die Integration diverser EU-Förderprogramme, sondern zielt auch auf die Stärkung der regionalen Wirtschaft ab, wohingegen das Handlungsfeld E: „Arbeitsmarktpolitische Strategien bei außergewöhnlichen Ereignissen“ auf rasche Maßnahmenimplementierung in Krisensituationen abzielt. All diese Handlungsfelder werden von den fünf Querschnittmaterien – Digitalisierung, Fachkräftequalifizierung, Inklusion, Lebenslanges Lernen und Kompetenzorientierung – durchzogen.

Die Arbeitsmarktstrategie 2021+ für Kärnten findet sich in den nächsten Tagen online unter: https://www.ktn.gv.at/Themen-AZ/Details?thema=3&detail=727



Quelle: Land Kärnten



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