Seeboden: Gefährlicher Brand von Lithiumakkus in Seeboden

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Foto: c Feuerwehr Seeboden
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12 Dez 17:42 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Update: Die Brandermittlungen werden durch Brandermittler des Landeskriminalamtes Kärnten geführt. Die Brandursache ist nach wie vor ungeklärt. Auch kann über die Höhe des Schadens derzeit noch keine Auskunft gegeben werden. Der Betriebsinhaber wurde bei dem Brandgeschehen leicht verletzt.


Erstmeldung:

Im Ortsgebiet von Seeboden, Römerweg, im Bezirk Spittal an der Drau, ist es am 12.12.2020, kurz nach 10.00 Uhr zu einem Brand in einem Betrieb gekommen, bei dem u.a. verschiedenste Batterien für die Elektromobilität in Brand geraten sind.

Da das Entweichen giftiger Gase derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, wird die Bevölkerung von Seeboden ersucht, die Fenster zu schließen und die Wohnräumlichkeiten nicht zu verlassen.

Update der Polizei:

Am 12.12.2020 um 10:20 Uhr kam es in einer Firma im Bezirk Spittal an der Drau zum Brand eines Lagers, in welchem ca. 10.000 Stück Lithium-Ionen Akkus gelagert waren.
Der Brand wurde vermutlich durch einen technischen Defekt während der Aufladung eines Akkus verursacht. Dabei begann dieser Akku sofort zu brennen und das Feuer griff rasch auf weitere Akkus über. Kurze Zeit später stand das gesamte Lager in Vollbrand. Durch den Brand kam es zu kleinen Explosionen und Teile der brennenden Akkus wurden dabei auch durch die Luft geschleudert.
Ein vor der Halle stehender Container mit Gummireifen begann ebenfalls zu brennen, wodurch es zu einer starken toxischen Rauchentwicklung kam. Deshalb wurden die Einwohner von Seeboden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und in den Wohnungen zu verbleiben.
Im Brandeinsatz standen neun Feuerwehren mit ca. 180 Mann. Spezialkräfte der Feuerwehr sowie eines Entsorgungsunternehmens besichtigten die Lage vor Ort. Die Akkus befinden sich derzeit noch in der Halle, da sie nur durch ein zertifiziertes Unternehmen entsorgt werden können. Bis zum Abtransport der Akkus wird eine Brandwache durch Feuerwehrkräfte abgehalten. Die Erhebungen zur Klärung der Brandursache sind noch nicht abgeschlossen. Die Schadenshöhe steht ebenfalls noch nicht fest.
Der 37-jährige Firmeninhaber erlitt bei seinen Löschversuchen Verletzungen und wurde von der Rettung in das Krankenhaus Spittal an der Drau verbracht.

Update der Feuerwehr:

Am Samstag, dem 12.12.2020 um 10:32 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren Seeboden, Tangern, Treffling und Lieserhofen zu einem Werkstattbrand in Seeboden alarmiert.

Am Einsatzort stellte sich für den Einsatzleiter Alfred Kohlmaier von der FF Seeboden heraus, dass möglicherweise gelagerte Lithium-Akkus die Brandursache sein könnten.

Da sich die Werkstätte bei Eintreffen der ersten Kräfte in Vollbrand befand und in einem größeren Gebäude integriert ist, wurden zusätzliche Feuerwehrkräfte aus Spittal/Drau, Millstatt, Lendorf und Kötzing zur Unterstützung nachalarmiert.

Dies war insbesondere erforderlich, da Tanklöschfahrzeuge zur Unterstützung der Wasserversorgung und der Atemschutzträger gebraucht wurden.

In der Werkstätte war eine größere Anzahl von Lithiumakkus für den Einbau in E-Mopeds und Scooter zwischengelagert, wobei vermutlich einer beim Aufladen zu brennen begonnen hat.

Durch die Hitze des Werkstättenbrandes wurde auch ein Container mit Altreifen vor dem Gebäude entzündet. Mit schwerem Atemschutz mussten die Einsatzkräfte von außen den Brand bekämpfen.

Da nicht auszuschließen war, dass durch die brennenden Akkus und Reifen schädliche Stoffe in die Umgebungsluft gelangten,

wurde über die Medien die umliegende Bevölkerung kurzzeitig ersucht, die Fenster und Türen geschlossen zu halten und sich nicht in der Nähe des Brandobjektes im Freien aufzuhalten.

Die Feuerwehr konnte durch den massiven Einsatz an Löschleitungen ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäudeteile verhindern, musste aber mit Speziallöschschaum die brennenden Akku ablöschen.

Gegen Mittag war das Feuer gelöscht und die Gefahr für die Bevölkerung durch die verschmutzte Luft gebannt. Der Abtransport und die Entsorgung der schadhaften und teilweise ausgebrannten Akkus stellen die

Einsatzkräfte und den Eigentümer vor eine schwierige Aufgabe. Eine Spezialfirma und Experten des Landes Kärnten müssen darüber entscheiden, wie mit diesen Akkus und Restteilen umgegangen werden wird.

Von der Hauptfeuerwache Villach wurde zur Sicherheit ein dichter Container angefordert, um unter Umständen weiterbrennende Akkus in einem Wasserbad zu lagern.

Derzeit bleiben die schadhaften Teile in den Lagerräumen und die Feuerwehren aus der Gemeinde Seeboden halten vor Ort abwechselnd für zwei Tage und Nächte Brandwache, bis über die Art der Entsorgung entschieden wird. Dafür hat der Katastrophenhilfsdienst des Roten Kreuzes Spittal vor dem Gebäude ein Zelt für die eingesetzten Kräfte errichtet.

Der 37-jährige Besitzer wurde bei eigenen Löschversuchen verletzt und wurde mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus Spittal gebracht.

Weder die Brandursache noch die Schadenshöhe sind zum Zeitpunkt bekannt.

Im Einsatz standen 9 Freiwillige Feuerwehren mit 160 Mann, die Polizei, das Rote Kreuz mit RTW und Teilen des Katastropheneinsatzzuges und der Bauhof der Gemeinde Seeboden.


Quelle: LPD Kärnten, Bezirksfeuerwehrkommando Spittal/Drau



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