Wien: Gaal/Blöschl - Biotope City Wienerberg: Erstes IBA-Quartier komplett bezogen!

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Wien

30 Jun 16:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Etwa 2.000 BewohnerInnen leben nun im neuen Favoritner Stadtteil, der bereits internationales Öko-Vorzeigeprojekt ist

Rund 980 Wohnungen, zwei Drittel davon gefördert, sind somit bewohnt.

Damit ist das erste IBA-Quartier bereit für die Schlusspräsentation im kommenden Jahr. 2022 wird die IBA_Wien (Internationale Bauausstellung) über einen Zeitraum von rund fünf Monaten die spannendsten Projekte zum sozialen Wohnen der Zukunft in unserer Stadt präsentieren. Dabei darf die Biotope City Wienerberg als eines der Vorzeigeprojekte im Bereich Klimaanpassung und Nachhaltigkeit nicht fehlen.

„In der Biotope City Wienerberg ist es uns erfolgreich gelungen, innovative Wege zur Klimaanpassung zu beschreiten und gleichzeitig leistbares Wohnen sicherzustellen. Das ist nicht nur für den 10. Bezirk, sondern für die ganze Stadt wichtig. Denn um Maßnahmen zum Hitzeschutz künftig noch gezielter einsetzen zu können, ist es entscheidend, dass wir auf weitere positive Erfahrungswerte und Lösungen zurückgreifen können. Die Biotope City Wienerberg nimmt diese Vorreiterrolle hervorragend wahr“, freut sich Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

Das neue Favoritner Quartier befindet sich auf einem ehemaligen Fabrikgelände an der Triester Straße, am Übergang zum Naherholungsgebiet am Wienerberg. Es ist umgeben von Business Parks und Hochhäusern im Westen sowie überwiegend Einfamilienhäusern im Osten. Im Süden schließt ein Landschaftsschutzgebiet von 123 ha Größe an.

Der Baustart erfolgte im Sommer 2017, die Fördermittel der Stadt machen rund 32 Mio. Euro bei Gesamtbaukosten von rund 100,5 Mio. Euro (geförderte Wohnprojekte) aus.

„Die Biotope City auf den ehemaligen Coca-Cola Gründen zeigt, wie man Ressourcen – etwa Regenwasser und Baumaterial – nachhaltig einsetzen kann und darüber hinaus mit sozialem Wohnbau verbindet. Auf 54.000 Quadratmetern entstand nahe beim Erholungsgebiet Wienerberg ein lebenswertes Grätzl mit viel Grün, einem Schulneubau sowie Hotels und Gewerbeflächen. Für dieses nachhaltige Konzept wurde die Biotope-City auch als erstes Projekt weltweit mit der Greenpass Platinum ausgezeichnet“, betont Bezirksvorsteher-Stellvertreter Gerhard Blöschl.

„Sie tritt den Beweis dafür an, dass eine dichtere Bebauung, wirkungsvolle Begrünung sowie ein in hohem Ausmaß geförderter Wohnbau sehr gut miteinander vereinbar sind. Deshalb ist die Biotope City Wienerberg Teil der Internationalen Bauausstellung Wien, die international und hierzulande zur Nachahmung und Weiterentwicklung innovativer Projekte ermutigen möchte“, so Kurt Hofstetter, Koordinator der IBA_Wien.

Gemeinsam begrünt Stadt bauen Maßnahmen im geförderten Wohnbau zur Klimaanpassung nehmen zunehmend eine wichtige Rolle ein. Dabei darf jedoch das Prinzip der Leistbarkeit der Wohnungen nicht vernachlässigt werden.

Der neue Stadtteil in Favoriten ist eine Fortsetzung und zeitgemäße Umsetzung der visionären Ziele von Architekt Harry Glück, der für viele innovative Wohnbauten der letzten Jahrzehnte verantwortlich zeichnete.

Im Zuge der ersten Überlegungen zur zukünftigen Bebauung des Areals kontaktierte und begeisterte er Helga Fassbinder, Gründerin der Stiftung Biotope City, für sein Modell eines zukunftsgerechten ökologischen Stadtteils. Der Anstoß wurde schließlich von Architekt Rüdiger Lainer enthusiastisch aufgegriffen, der zum Ideengeber und Ausgestalter bei der konkreten städtebaulichen Planung wurde.

Walter Koch, Vorstandsmitglied des Bauträgers Wien-Süd, meint dazu: „Die Stadt der Zukunft muss dichter bebaut sein, braucht aber auch einen Naturbezug für ihre Bewohnerinnen und Bewohner und eine kühlende Antwort auf die Klimaerwärmung. Genau das verfolgen wir seit der ersten Projektidee von Biotope City.“ „Regeneratives“ Leitbild Die Stiftung Biotope City entwickelte ein Leitbild, das auf einen durchdachten Einsatz von regenerativen Mechanismen der Natur - zur Milderung von Problemen in Städten, die durch Klimawandel und Schadstoffbelastung hervorgerufen werden - abzielt. Durch neuartige Vernetzungen von Mensch, Technik, Flora und Fauna wurden bisherige Verfahren und Techniken im Planen und Bauen ergänzt und weiterentwickelt.

Von Beginn an haben alle beteiligten AkteurInnen auf der Basis dieses Leitbilds „Biotope City“ zusammengearbeitet. Zur seiner Umsetzung haben die PlanerInnen, Bauträger, KonsulentInnen sowie städtischen Abteilungen in weiterer Folge einen ausführlichen Qualitätskatalog erarbeitet.

So „cool“, dass davon auch das umliegende Stadtgebiet profitiert Das Forschungsprojekt „Biotope City - Bauanleitung für die grüne Stadt der Zukunft“ begleitet den Planungs- und Umsetzungsprozess.

Mit GREENPASS® wurden Mikroklimasimulationen für die Biotope City durchgeführt, um den Städtebau und die Maßnahmen optimal abzustimmen und mit möglichst geringem Einsatz möglichst hohe klimatische Wirkungen zu erzielen.

Mit Erfolg: damit wurde in der Biotope City eine Abkühlung der durchströmenden Luft um 2°C erreicht. Das IBA-Quartier wirkt aber nicht nur für seine NutzerInnen kühlend, sondern auch für die umliegende Stadt.

Deshalb wurde die Biotope City Wienerberg als das weltweit erste GREENPASS® Platinum zertifizierte Stadtquartier gekürt. Handlungsleitfaden für die BewohnerInnen Das Team der Caritas Wien - Stadtteilarbeit, das von den Bauträgern mit dem Quartiersmanagement in der Biotope City beauftragt ist, arbeitet gemeinsam mit dem Forschungsteam unterstützend an der Vermittlung der Maßnahmen und an einem Handlungsleitfaden für BewohnerInnen, damit am Ende alle zum Gelingen des Vorhabens beitragen können.

Wien gestaltet das Wohnen der Zukunft

Das Quartier Biotope City Wienerberg ist Teil der Internationalen Bauausstellung in Wien, bei der die Stadt Innovationen für das soziale und nachhaltige Wohnen der Zukunft verwirklicht. Im IBA-Schlusspräsentationsjahr 2022 wird ganz Wien zum „Showroom“: zahlreiche zukunftsweisende Projekte - nicht nur in neuen, sondern auch älteren Stadtvierteln - können besichtigt werden.

Weitere Infos unter: https://www.iba-wien.at


Quelle: Stadt Wien



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