Tirol: Fünf neue Klima- und Energiemodellregionen

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Tirol

21 Jän 15:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Weitere Tiroler Regionen aktiv für Klimaschutz und Energiewende

Das Förderprogramm „Klima- und Energiemodellregionen (KEMs)“ des Klima- und Energiefonds des Bundes unterstützt seit dem Jahr 2009 heimische Regionen bei der Planung und Umsetzung von gezielten Klimaschutzmaßnahmen. Im heurigen Jahr starten insgesamt 14 neue Regionen in ganz Österreich, erfreulicher Weise fünf davon in Tirol, in die erste Programmphase. Damit konnte die Zahl der Tiroler KEMs mehr als verdoppelt werden. Zwei weitere Tiroler Regionen setzen ihre bisherigen Aktivitäten in der Weiterführungsphase fort. Dies geschieht in enger Abstimmung und Begleitung der KEMs mit den Tiroler Regionalmanagements. Mit ihrem direkten Draht zu ihren BürgerInnen nehmen diese Regionen eine zentrale Rolle auf dem Weg in ein energieautonomes Tirol 2050 ein.

Start für nachhaltig wirksame Projekte

„Als neue Tiroler Klima- und Energiemodellregionen wurden die Regionen ‘Klimafit Wipptal‘, ‚KUUSK - Kufstein und Umgebung, Untere Schranne, Kaiserwinkl‘, „Tiroler Lech‘, ‚Westliches Mittelgebirge‘ und ‚„Zwischentoren‘ zertifiziert“, freuen sich LH Günther Platter und LHStvin Ingrid Felipe. „Sie alle werden in den kommenden drei Jahren das Ziel verfolgen, eine nachhaltige Energieversorgung aufzubauen und sich weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen. Damit sind diese Modellregionen Pionierinnen des Klimaschutzes und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele.“ In der nun beginnenden einjährigen Konzeptphase werden sich die neuen KEMs gezielt und strukturiert mit den Möglichkeiten zum Klimaschutz auseinandersetzen. In den darauffolgenden zwei Jahren werden, gemeinsam mit Partnern aus der jeweiligen Region, konkrete Maßnahmen und Projekte in den Bereichen erneuerbare Energie, Reduktion des Energieverbrauchs, nachhaltiges Bauen, Mobilität, Landwirtschaft, Tourismus und Bewusstseinsbildung umgesetzt. Finanzielle Unterstützung erhalten die KEMs dabei vom Klima- und Energiefonds Österreich. Die Förderhöhe beträgt bis zu 145.000 Euro, wobei 25 Prozent der Fördersumme aus der Region selbst stammen.

„Es freut mich sehr, dass wir die Regionen bei der Programmeinreichung erfolgreich unterstützen konnten und damit fast ein Drittel aller in Österreich neuzertifizierten KEMs aus Tirol kommt. Mit den neu geschaffenen Klima- und Energiemodellregionen werden konkrete Maßnahmen am Weg zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele direkt vor Ort und unter Einbeziehung der regionalen EntscheidungsträgerInnen umgesetzt. Darüber hinaus animieren sie als Vorbild andere Regionen, Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen“, sagt Klimaschutzreferentin LHStvin Felipe und ergänzt, „dem globalen Klimawandel und seinen Auswirkungen können wir nur mit lokal wirksamen Maßnahmen begegnen.“

Wie dergleichen Bemühungen für den Klimaschutz und die Energiewende auf regionaler Wirkungsebene gelingen können, wurde in den vergangenen Jahren bereits in der KEM „Energiebündel Imst“ und der KEM „Landeck“ veranschaulicht. Um die aufgebauten Strukturen und Netzwerke weiter zu stärken und zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen zu realisieren, treten diese Modellregionen in die dreijährige Weiterführungsphase ein.

Gemeinden und Regionen als Motoren für Klimaschutz und Klimawandelanpassung

Nicht nur bei der konkreten Umsetzung von vielfältigen Aktivitäten zum Klimaschutz übernehmen die Gemeinden und Regionen eine gewichtige Rolle, sondern auch bei den Herausforderungen der Klimawandelanpassung. Denn die Folgen des Klimawandels sind auf der lokalen und regionalen Ebene besonders sicht- und spürbar. Die Klimawandelanpassungsregionen, wie zum Beispiel die KLAR Kaunergrat, erarbeiten in ihren Projekten vor allem Strategien, um sich klimabedingten Änderungen von Niederschlagsmengen, Temperaturen oder Vegetationsphasen anzupassen. Auch hier macht sich gute Kooperation mit regionalen Partnern wie dem Regionalmanagement, dem Naturpark und dem Tourismusverband bezahlt. „Regionen können durch die unmittelbare Nähe zu Bürgerinnen und Bürgern und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern eine Vielzahl an innovativen Projekten anstoßen und aufgrund ihrer individuellen Stärken, Potenziale und regionalen Gegebenheiten einen bedeutenden Beitrag für eine klimafitte Zukunft leisten. KEMs und KLARs fördern das Vorantreiben von innovativen Projekten in der Region und die Schaffung von nachhaltigen Arbeitsplätzen“, sagt LH Platter.

Weitere Täler und Bezirke auf Klimakurs

Mit dem Ziel, weitere Tiroler Regionen auf eine Bewerbung als Klima- und Energiemodellregion oder Klimawandelanpassungsmodellregion vorzubereiten, fanden im Jahr 2020 im Pitztal, Stanzertal, Wipptal, Pillerseetal und Leukental sowie in Osttirol und dem Bezirk Reutte Informationsveranstaltungen und Workshops statt. Die Umsetzung und Begleitung dieses Projektes, das mit knapp 40.000 Euro vom Land Tirol unterstützt wurde, erfolgte durch die Systempartner des Landes, dem Verein Energie Tirol, dem Klimabündnis Tirol und der alpS GmbH sowie in enger Kooperation mit den Regionalmanagements.

Erfolgreiche Kooperationen in Tirol werden von EU gefördert

Neben der Begleitung der regionalen Ebene wird auch die Netzwerkbildung der verschiedenen mitwirkenden Organisationen und Einrichtungen im ganzen Land verstärkt. Dies wird in den Jahren 2021 und 2022 durch zusätzliche Mittel von circa einer Million Euro aus dem EFRE-Programm durch die Europäische Union gefördert. Die Standortagentur Tirol wird gemeinsam mit Energie Tirol und Klimabündnis Tirol die Vernetzung und Unterstützung der Tiroler Regionen und Unternehmen bei der Umsetzung von Projekten und Initiativen in den Bereichen Klimaschutz, Klimawandelanpassung, erneuerbare Energien, Mobilität und Ressourceneffizienz aktiv anstoßen und befördern. Darüber hinaus werden zusätzliche Schwerpunkte wie zum Beispiel im Bereich Kreislaufwirtschaft landesweit gesetzt. „Mit diesen Maßnahmen unterstützen wir die Transformation hin zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem in Tirol“, sagen LH Platter und LHStvin Felipe unisono.


Quelle: Land Tirol



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