Tirol: Förderung für MINT-Koordinationsstelle bis Ende 2027 sichergestellt
Insgesamt rund 553.000 Euro für 2026 und 2027
- Tirols Kinder und Jugendliche erhalten auch in kommenden Jahren MINT-Stärkung
- Spürnasenecken und MINT-Schecks fördern frühe Begeisterung und praxisnahes Lernen in ganz Tirol
- MINT-Koordinationsstelle bündelt weiterhin MINT-Aktivitäten in Tirol
- Alle MINT-Bildungsangebote in Tirol im Überblick: www.mint-tirol.at
Es sind Spürnasenecken, Labore, Tablets und neue Programme, mit denen Kindern und Jugendlichen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) nähergebracht wird. Berufswege in diesen Bereichen vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung weiter stärken und damit langfristig dem Fachkräftemangel in technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen entgegenwirken – das ist das Ziel der MINT-Koordinationsstelle. Diese wurde im Jahr 2022 von einem eigens gegründeten Konsortium eingerichtet. Dieses nennt sich ARGE MINT-Bildung Tirol. Ihm gehören die Industriellenvereinigung Tirol, die Arbeiterkammer Tirol, die Wirtschaftskammer Tirol und der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) Tirol an. Nun steht fest: Tirols Kinder und Jugendliche erhalten auch in den kommenden zwei Jahren intensive Förderungen rund um MINT – seien es Spürnasenecken oder Ausstattungen in Schulen und Lernlaboren. Die Finanzierung für die kommenden zwei Jahre wurde kürzlich festgelegt: Die Mitglieder der ARGE MINT-Bildung Tirol und das Land Tirol stellen insgesamt rund 553.000 Euro bereit. Knapp die Hälfte davon – also 276.000 Euro – werden auf Antrag von Wirtschaftslandesrat Mario Gerber als Landesförderung zur Verfügung gestellt.
„Wer jetzt nicht auf MINT setzt, wird den Anschluss an Wettbewerb, Technologie und Fortschritt früher oder später verlieren“, ist LR Gerber überzeugt. Er betont: „MINT-Kompetenzen sind eine wesentliche Voraussetzung für Innovation, Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit. Mit der Fortführung der MINT-Koordinationsstelle setzen wir ein klares Signal für den Wirtschaftsstandort Tirol und schaffen die Grundlage dafür, dass Tirol bei Digitalisierung, Technologie und Forschung vorne dabei bleibt. Gleichzeitig investieren wir in die Fachkräfte von morgen und sichern langfristig Wohlstand und Beschäftigung im Land.“
Bildungslandesrätin Cornelia Hagele ergänzt: „Die Begeisterung für MINT darf nicht erst in der Oberstufe beginnen – wir müssen sie im Kindergarten und in der Volksschule wecken. Die MINT-Koordinationsstelle leistet hier hervorragende Arbeit, um Lernorte zu vernetzen, Projekte zu fördern und Pädagoginnen und Pädagogen zu unterstützen. So schaffen wir nachhaltige Bildungschancen und eröffnen jungen Menschen neue Zukunftsperspektiven.“
Ausbau der MINT-Ausstattung durch Labore und Spürnasenecken
Der Fokus der Tiroler MINT-Offensive liegt auf dem Ausbau der MINT-Ausstattung in den Tiroler Kindergärten und Schulen. Dafür werden MINT-Labore in Schulen und Spürnasenecken im Elementarbereich aufgebaut. Dabei handelt es sich um Lern- und Experimentierumgebungen. Sie bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, bei Workshops neue Technologien in den Bereichen Technik, Kreativität, Informatik, Biologie, Chemie und Physik spielerisch zu entdecken und auszuprobieren.
Als Teil der Workshops werden Themen wie Programmierung von Microcontrollern und Apps, KI, Mixed Reality, Robotik, Automatisierungstechnik, 3D-Druck, Lasercutting, Design, erneuerbare Energien, Nanochemie oder chemische Analyse aufgegriffen und in einem den Bedürfnissen der SchülerInnen angepassten und praxisorientierten Umfeld forschend-entdeckend erarbeitet. Bis dato wurden elf Spürnasenecken in allen Tiroler Bezirken eingerichtet.
MINT-Schecks: Mehr als 300 Projekte in drei Jahren umgesetzt
Darüber hinaus können sich Tiroler Kindergärten, Schulen und Horte bei der MINT-Koordinationsstelle Tirol für sogenannte MINT-Förderschecks bewerben, um sich Förderungen für außerschulische Bildungsangebote sowie Anschaffungen von MINT-Materialien abzuholen. Pro Antrag werden jeweils 1.000 Euro für Lehrpersonen und SchülerInnengruppen sowie 500 Euro für Projekte im Bereich Elementarbildung zur Verfügung gestellt. In den vergangenen drei Jahren trugen die Tiroler MINT-Schecks (siehe Pressemeldung vom 3. November 2025) dazu bei, insgesamt mehr als 300 Projekte in Schulen, Horten und Kindergärten umzusetzen und rund 12.000 Kinder und Jugendliche für MINT zu begeistern. Die dritte Ausschreibung startete am 13. Oktober 2025. Seitdem konnten bereits 146 MINT-Projekte genehmigt und die Fördermittel bereitgestellt werden. Anträge können weiterhin bei der MINT-Koordinationsstelle Tirol eingereicht werden. Offene Kontingente bestehen derzeit noch für Kindergärten in allen Bezirken und für Schulen und Horte in Innsbruck-Stadt und Schwaz.
„Ich freue mich sehr, dass die Tiroler MINT-Initiative fortgeführt wird. Die erreichten Zahlen zeigen deutlich, wie groß der Bedarf der Bildungseinrichtungen ist – sowohl an geeigneter Infrastruktur und finanzieller Unterstützung als auch an einer starken Vernetzung mit außerschulischen Partnern aus Forschung und Wirtschaft. Diese Kooperationen bringen wertvolle neue MINT-Impulse in die Schulen und ermöglichen praxisnahe Einblicke in vielfältige MINT-Karrierewege. Um diese Aktivitäten nachhaltig und wirksam umzusetzen, braucht es eine zentrale Koordination, die die Herausforderungen in Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung kennt, Synergien gezielt nutzt und eine fundierte Beratungsleistung sicherstellt“, betont Elisabeth Lukasser-Vogl, Leiterin der MINT-Koordination Tirol und Geschäftsführerin des Vereins klasse!forschung.
Über die MINT-Koordinationsstelle
Die MINT-Koordinationsstelle Tirol wurde als Ergebnis eines breit angelegten Strategieprozesses eingerichtet. Dieser startete 2021 unter Federführung der Task Force Industrie 4.0 der Industriellenvereinigung Tirol gemeinsam mit dem Land Tirol, der Bildungsdirektion für Tirol, den Sozialpartnern und weiteren Institutionen. Die Koordinationsstelle ist ein zentrales Instrument zur Umsetzung der Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie sowie der MINT-Strategie für Tirol. Operativ ist die MINT-Koordination Tirol beim Verein „klasse!forschung“ angesiedelt. Hauptaufgabe der MINT-Koordinationsstelle ist es, alle MINT-Aktivitäten in Tirol zu bündeln, zu strukturieren und abzustimmen sowie ein aktives MINT-Netzwerk aufzubauen und zu pflegen. Die Koordinationsstelle führt alle MINT-Angebote auf der Online-Plattform www.mint-tirol.at zusammen und unterstützt Bildungseinrichtungen bei der Umsetzung innovativer MINT-Projekte.
Quelle: Land Tirol
