Kärnten: Fast 400 Volksschülerinnen bei Girls‘ Day 2021

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Foto: Büro LR.in Schaar
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24 Dez 10:00 2021 von Redaktion International Print This Article

LR.in Schaar und Frauenbeauftragte Gabriel: Schülerinnen und Unternehmen profitieren von frühzeitiger Berufsorientierung speziell für Mädchen – Kärntner „Girls‘ Day“ wird ganzjährig mit einem Mix aus On- und Offline-Aktionen durchgeführt – Rollenbilder verfestigen sich sehr früh

Klagenfurt (LPD). An einem „Girls‘ Day“ können Volksschülerinnen der 3. und 4. Klassen in technische und handwerkliche Berufe schnuppern, löten, mit CNC-Maschinen fräsen, Wartungen an Autos durchführen, einen Roboter steuern oder eine LED-Lampe herstellen. Die Initiative des Frauenreferates des Landes wurde in Kooperation mit EqualiZ bereits 2014 von einzelnen Tagen zu einem ganzjährigen Angebot ausgebaut. Fast 400 Schülerinnen konnten so 2021 erreicht werden. „Wir wissen, dass sich Rollenbilder sehr früh verfestigen. Das bedeutet, dass man auch früh ansetzen muss. Kinder sollen sich ausprobieren können und nicht schon von klein auf bestimmte Wege ablehnen“, sagt Frauen-Referentin Landesrätin Sara Schaar.

„Ziel des Projektes ist es, Mädchen technisch-handwerkliche Räume zu eröffnen, ihnen die Möglichkeit zu bieten, spielerisch praktische Erfahrungen zu sammeln. Sie sollen selbst werkeln, positive Erfahrungen mitnehmen und sehen, wie viele Möglichkeiten sie haben“, sagt Landes-Frauenbeauftragte Martina Gabriel. „Ganz unbewusst erlernen Kinder schon früh Fähigkeiten für die spätere Berufswahl. Wir möchten auf diese spielerische Weise Impulse für eine frühzeitige Berufsorientierung setzen“, betont auch Christine Erlach, Geschäftsführerin von EqualiZ.

Bewertung ist hier fehl am Platz, so Schaar: „Es geht nicht darum, dass ein Beruf besser als ein anderer ist. Die Durchmischung fehlt aber und offenbart festgefahrene Rollenbilder. Handel oder soziale Bereiche werden etwa von Frauen dominiert, technische von Männern. Das ist auch am Verdienst spürbar. Erwerbsarbeit von Frauen wird strukturell schlechter bewertet und schlechter bezahlt.“

Während Friseurinnen und Friseure im 1. Lehrjahr 580 Euro brutto erhalten, verdienen Metalltechnikerinnen und -techniker im 1. Lehrjahr abhängig vom Modul 726 bzw. 800 Euro brutto. Dieser Unterschied wächst sich im 4. Lehrjahr auf ganze 623 bzw. 770 Euro brutto aus – wo man im Bereich Metalltechnik nämlich 1.603 bzw. 1.750 Euro verdient, bekommen Friseurinnen und Friseure 980 Euro brutto im 4. Lehrjahr.

„Der Girls‘ Day ist eine Win-Win-Situation für alle. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel sichern sich Unternehmen so auch Personalressourcen von morgen“, sagt Schaar.
Pandemiebedingt gab es beim diesjährigen „Girls‘ Day“ eine Mischung aus digitalen Angeboten und Präsenz-Veranstaltungen. Auch die „mobile Girls‘ Day-Werkstatt“ war wieder an einigen Schulen unterwegs. Viele renommierte, regionale und international tätige Unternehmen unterstützen bereits über Jahre die Initiative. Heuer an Bord: Malerei Wieser GmbH, Griffnerhaus GmbH, FH Kärnten (Campus Spittal und Villach), FunderMax GmbH und Kompetenzzentrum Holz GmbH, Melanie Schranz – Lakeside Labs GmbH, Flex, Infineon Industrie AG, Mahle Filtersysteme AG, Treibacher Industrie AG, KFZ-Werkstatt Erlach & Co. KG, BKS Bank.

Die Online-Programme stehen Interessierten weiterhin unter frauen.ktn.gv.at/girlsday/aktionen-girls-day-digital-2021 zur Verfügung.


Quelle: Land Kärnten



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