Wien: Europäisches Jahr der Jugend soll Frauen und Mädchen für Zukunftsberufe begeistern

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Wien

15 Mär 08:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Die Verbindungsbüros des Burgenlandes und der Stadt Wien sowie das Brüssel Büro der Wiener Stadtwerke richteten in der Woche des internationalen Frauentags eine gemeinsame Online-Veranstaltung aus. Das heurige Europäische Jahr der Jugend nahmen die Veranstalter*innen zum Anlass zu diskutieren, wie mehr Mädchen und junge Frauen für Zukunftsberufe, insbesondere im Bereich der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) begeistert werden können. Konkrete Beispiele für technische Berufe in Unternehmen lieferten die Wiener Stadtwerke und die Energie Burgenland.

Regner: Das System muss sich an die Mädchen und Frauen anpassen, nicht umgekehrt

Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Evelyn Regner, nahm auf den Krieg in der Ukraine und die Flüchtlinge, unter denen viele Frauen sind, Bezug. Sie erinnerte daran, dass es gerade am Weltfrauentag wichtig sei, Frieden als Voraussetzung für eine gute Zukunft für alle zu fordern. Anschließend bot sie einen Überblick über die derzeitigen Schwerpunkte der EU im Gleichstellungsbereich, wie das Gewaltschutzpaket, die Überarbeitung der Barcelona-Ziele der EU und den Gender Action Plan. Regner betonte die Notwendigkeit der Veränderung von Strukturen und der Schaffung von guten Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: „Das System muss sich an die Mädchen anpassen, nicht umgekehrt“, forderte sie.

Eisenkopf: Vorbildwirkung der öffentlichen Verwaltung

Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf aus dem Burgenland gab einen Überblick über die Angebote des Burgenlandes für die Förderung von Frauen und Mädchen gerade in „frauenuntypischen“ Berufsbildern. Mit dem Girls Day und dem Girls Day Mini sowie der MACH MI(N)T Initiative will das Burgenland Mädchen für Berufe in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen begeistern und arbeitet dabei eng mit Schulen und Unternehmen zusammen. Die Vorbildwirkung der Verwaltung sei wichtig, „wir planen seitens des Landes eine Lehrlingsoffensive, die es jungen Frauen ermöglichen soll, beispielsweise in der Baudirektion, eine Mechanik-Lehre zu starten. Es geht darum, zu zeigen, dass Mädchen alle Berufe offenstehen,“ so Eisenkopf.

Wien: 20 Jahre Töchtertag zeigen Wirkung

Marion Gebhart, Leiterin des Frauenservice der Stadt Wien, gab einen kurzen Überblick für die Situation in Wien. Der Töchtertag feiert 2022 sein 20-jähriges Jubiläum und wird heuer um den Töchtertag KIDS erweitert, denn das Aufbrechen von geschlechterstereotypen Berufsbildern sollte schon bei den kleinsten Mädchen beginnen. „Hier geht es auch ganz stark um geschlechtssensible Pädagogik,“ betonte Gebhart. Es gehe aber auch um eine gerechte, gleiche Entlohnung, denn damit werden einerseits derzeit typische Frauenberufe auch für Männer interessant, andererseits erhalten Frauen Lohngerechtigkeit.

Öffentliche Unternehmen zeigen, wie es geht

Die Unterstützung von Unternehmen ist sowohl im Burgenland als auch in Wien sehr groß, und eine besondere Vorbildwirkung, aber auch Verantwortung, haben die öffentlichen Betriebe. So gab Gerhard Wagner, Diversitätsverantwortlicher der Wiener Stadtwerke, einen Überblick über die Maßnahmen, um Frauen und Mädchen vermehrt für technische Berufe zu begeistern. Derzeit beträgt der Anteil an Frauen bei den Stadtwerken 20%, bei den Führungspositionen sind es bereits 26%. Die positive Entwicklungskurve der letzten Jahre wird weiter gefördert, indem Frauen gezielt gestärkt und als Vorbilder vor den Vorhang geholt werden. Beate Pauer-Zinggl, Personalchefin der Energie Burgenland, gab einen Überblick über die Maßnahmen zur Frauenförderung in Unternehmen im Burgenland. „Es ist nicht nur im Sinne der Gerechtigkeit, sondern auch im Sinne der Wirtschaft und letztlich der Gesellschaft, Mädchen und Frauen in allen Bereichen gleichberechtigt teilhaben zu lassen, zeigte sich Pauer-Zinggl überzeugt.

Die Leiterin des Verbindungsbüros der Stadt Wien, Michaela Kauer, stellt abschließend fest, dass es gelungen sei, aufzuzeigen, wie wichtig es ist, Frauen und Mädchen in technischen Berufen zu fördern, ebenso wie mehr Männer und Burschen für nicht „männertypische“ Branchen zu gewinnen. Wien und das Burgenland stehen weiter gerne zur Verfügung, wenn es darum geht, europäische Programme für mehr Frauen in MINT-Berufen zu begeistern. An der Online-Veranstaltung nahmen rund 50 Gäste aus Brüssel, dem Burgenland und Wien teil. Die Veranstaltung wurde live über Facebook gestreamt und ist auf der Seite des Wien-Hauses in Brüssel noch zu sehen:

https://www.facebook.com/ViennaHouseBXL/videos/4933404813413161



Quelle: Stadt Wien



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