Kärnten: Erste Akademische Feier Bachelorstudium Elementarpädagogik

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Foto: LPD Kärnten/Walter Szalay
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24 Okt 17:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser gratulierte Absolventinnen – Sie haben Exzellentes geleistet - Ein investierter Euro in elementarpädagogische frühkindliche Bildungsinstitutionen bringt bis zu 16fachen Nutzen

Klagenfurt (LPD). Anlässlich der ersten Graduierung zum Bachelor of Education des Bachelorstudiums Elementarpädagogik fand heute, Samstag, die akademische Feier im Lakeside Park statt. Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierte allen Absolventinnen und hob ihre exzellente Leistung hervor.

„Es ist ein großer Tag – für Sie, die sie heute als erste in Kärnten nach einer ganz exzellenten Leistung neben Ihrem Beruf graduiert werden. Es ist ein großer Tag für die Pädagogische Hochschule und für alle, die mitgekämpft haben, dass der ehemalige Kinderbetreuungsbereich zu einer Bildungsinstitution geworden und Elementarpädagogik endlich auch im Geiste der Menschen dort angekommen ist, wo sie hingehört – nämlich die erste und wichtigste Bildungsphase in einer Gesellschaft, in der den Jüngsten so viel vermittelt werden kann wie selten irgendwann in einer anderen Situation und in der auch so viel Negatives grundgelegt werden kann. Dessen muss sich mehr als bisher die Gesellschaft und all ihre Entscheidungsorgane bewusst sein“, betonte der Landeshauptmann.

Die Elementarpädagogik sei auch im Regierungsprogramm des Landes Kärnten neben dem Kinderstipendium entsprechend bewertet. „Wir sind in Verhandlungen, Verbesserungen zu erreichen, was die pädagogische Qualifizierung der Arbeit, die Gruppengrößen, aber auch die Bezahlung betrifft“, berichtete der Bildungsreferent. Es werde Geld kosten. „Aber was ist Geld im Vergleich zu Investitionen in die Zukunft dieses Landes und in unsere eigene“, so Kaiser.

Ein investierter Euro in elementarpädagogische frühkindliche Bildungsinstitutionen bringe bis zu 16fachen Nutzen. Keine Amazon-, Google- oder sonstige Aktie bringe so einen Gewinn. „In dem Fall sind die Gewinnerinnen und Gewinner wir als Gesellschaft und daher ist es eine Investition, die aus meiner Sicht mehr als gerechtfertigt ja sich aufdrängend ist“, sagte der Landeshauptmann.

„Es gibt wahrscheinlich wenige, die ermessen können, was jede einzelne von Ihnen in den letzten drei Jahren geleistet hat. 32 Erstgraduierungen, die Mut geben für alle, die nach Ihnen kommen werden und welche die Frau Rektorin und mich dazu veranlasst haben, bereits jetzt die Weichenstellungen für das Jahr 2022 zu legen. Ihnen gebührt jetzt dieser avantgardistische Dank, als erste gezeigt zu haben, was alles möglich ist, wenn man will, wenn man konzentriert ist, wenn man seinen Beruf nicht nur ausübt, sondern liebt und wenn man auch Angehörige hat, die Verständnis aufbringen und die sich gemeinsam mit Ihnen heute freuen. Ich gratuliere Ihnen daher nicht nur als Landeshauptmann und zuständiger Referent, sondern auch als jemand, der wirklich abschätzen kann, was Sie geleistet haben. Ihr seid ganz einfach spitze“, so Kaiser.

Gerhild Hubmann, Leiterin der Bildungsabteilung des Landes, dankte allen Initiatoren, die dieses Studium möglich gemacht haben, welches ein wichtiger Beitrag für die Anerkennung und Wertschätzung der Elementarbildung ist. „Sie können stolz sein, weil sie diese Ausbildung berufsbegleitend, also mit zusätzlicher Belastung und Verantwortung, geschafft haben.“ Diese Veranstaltung sei ein wichtiges wertschätzendes Zeichen, denn die öffentliche Wahrnehmung müsse gesteigert werden. „Sie steigert sich auch und mit Ihrem Abschluss tragen Sie ganz essentiell dazu bei – danke dafür - wir sind stolz auf Sie“, so Hubmann.

Auch Rektorin Marlies Krainz-Dürr betonte in ihrer Festansprache diesen besonderen und einzigartigen Tag: „Sie werden heute als Absolventinnen mit einem akademischen Grad eines Bachelors of Education diesen Raum verlassen und das ist einmalig nicht nur in Kärnten, sondern auch in Österreich. Sie sind die Pionierinnen, die Avantgarde und ich darf Ihnen dazu herzlich gratulieren und meine Bewunderung ausdrücken.“

Österreich werde um eine akademische Grundbildung aller Elementarpädagoginnen nicht herumkommen, denn bislang sei Österreich das einzige Land, das die Ausbildung von Elementarpädagoginnen und – pädagogen nicht auf ein akademisches Niveau gehoben habe. „Der Kindergarten ist die allerwichtigste Bildungseinrichtung. Hier wird der Grundstein für eine spätere Bildungslaufbahn eines Kindes gelegt. Was hier versäumt wird, kann man später nur sehr schwer nachholen“, sagte die Rektorin. Gut ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen seien wichtig für eine faire und chancengerechte Entwicklung aller Kinder, wobei aber kognitives Wissen alleine nicht ausreiche. „Es braucht auch Menschen, die fähig sind, sich liebevoll in Kinder hineinzuversetzen und welche die Fähigkeit der Empathie entwickelt haben und die wissen, dass es zur Bildung Kopf, Hand und natürlich auch das Herz braucht.“

Zur Bildung gehöre Mut zum selbständigen Handeln, Verantwortung und ein unbedingter Respekt vor jedem Menschen. Daher habe man zum allgemeinen Akademischen Eid einen pädagogischen Eid entwickelt, der auf den Werten Viktor Frankl, dem Namensgeber der Pädagogischen Hochschule, beruhe. „Es soll Sie daran erinnern, dass Sie eine ganz persönliche Verantwortung haben für das Ihnen anvertraute Kind und dass Sie in jedem Kind nicht das sehen sollen, was es jetzt ist, sondern das, was es einmal werden könnte.“

Für die musikalische Umrahmung sorgte das Streichquartett der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik. Die Moderation übernahm Maria Wobak, Leiterin der Servicestelle Öffentlichkeitsarbeit an der Pädagogischen Hochschule Kärnten - Viktor Frankl Hochschule.



Quelle: Land Kärnten



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