Tirol: Erler Familienunternehmen produziert Schutzmasken „made in Tirol“

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von li.: GF Franz Senn, LRin Patrizia Zoller-Frischauf, Georg Aicher-Hechenberger, Bgm von Erl.
Foto: Land Tirol/Kathrein
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LRin Zoller-Frischauf beim Betriebsbesuch: Die Erler-Schutzmasken werden mit Rohstoffen produziert, die primär aus Österreich kommen.
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30 Nov 16:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

LRin Zoller-Frischauf auf Betriebsbesuch bei der Firma Kneissl & Senn Technologie

Aus Krisen können neue Chancen und Möglichkeiten erwachsen – das zeigt das Tiroler Familienunternehmen KS Kneissl & Senn Technologie aus Erl. Im Frühjahr, während der ersten Coronavirus-Welle, begann der Betrieb mit der Produktentwicklung von hochwertigen Schutzmasken und Schutzmänteln. Dafür wurden bestehende Nähmaschinen umgerüstet, zwei neue Maschinen gemeinsam mit lokalen Maschinenbauern entwickelt und mitten in der Krise 20 neue MitarbeiterInnen eingestellt. Im vergangenen Sommer startete die Produktion am Standort Tirol. Diese soll auch nach der Coronakrise aufrecht bleiben – im Schnitt werden aktuell zwei- bis dreitausend zertifizierte Corona-Pandemie-Atemschutzmasken (CPA) pro Tag produziert. Auf Initiative von Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf hat das Land Tirol das Unternehmen über die landeseigene Standortagentur Tirol insbesondere bei der Marktreife und Zertifizierung unterstützt und beraten.

Die Rohstoffe kommen primär aus Österreich. Die Nasenbügel stammen beispielsweise aus dem Tiroler Oberland, die latexfreien Maskenbänder aus Vorarlberg, Teile des Verpackungsmaterials liefert eine Zillertaler Druckerei. Das Schutzmaterial ist für den Eigen- und Fremdschutz konzipiert und eignet sich für den Gebrauch im Gesundheitsbereich. Größere Abnehmer sind derzeit beispielsweise die Tirol Kliniken, das Rote Kreuz oder die Bergrettung Tirol. Auch Organisationen aus anderen österreichischen Bundesländern haben bereits ihr Interesse bekundet und Tiroler Schutzmaterial bestellt.

Krisensichere Produktion in Europa und regionale Wertschöpfung

Eine Lehre aus der Coronakrise ist, dass die Auslagerung von Produktionen aus Europa auf andere Kontinente falsch war – insbesondere im Pharma- und Gesundheitsbereich. „Wir müssen wieder mehr in Europa direkt produzieren, vor allem in sensiblen Bereichen, etwa beim Schutzmaterial, damit wir zukünftig nicht mehr abhängig, sondern eigenständig für die Krisen der Zukunft gerüstet sind“, betont Wirtschaftslandesrätin Zoller-Frischauf beim Betriebsbesuch bei Kneissl & Senn Technologie in Erl. Die Firma leiste mit ihren Schutzmasken „made in Tirol“ einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Wiederherstellung einer krisensicheren Produktion in Europa. Die Wertschöpfung und das Know-How bleiben dabei zudem im Land erhalten, Arbeitsplätze würden abgesichert, lobt die Wirtschaftslandesrätin: „Kneissl & Senn hat eine gute Idee umgesetzt, die Krise als Ansporn für eine Innovation gesehen und flexibel reagiert. Das Unternehmen achtet bewusst darauf, mit heimischen Zulieferern zusammenzuarbeiten und zeigt vorbildlich, wie krisensicheres Wirtschaften regional und nachhaltig funktionieren kann.“

Langfristig ausgerichtete Produktion

„Wir freuen uns, in Erl für Tirol produzieren zu dürfen. Ein besonderer Dank gilt dem Land Tirol und allen involvierten Einrichtung – Das Land und die Standortagentur Tirol, die Universität Innsbruck und unsere motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zusammengeholfen, um die Produktion von medizinischen Masken und auch Schutzmänteln binnen kürzester Zeit aufzubauen. Die Produktion unterliegt dem Corona-Pandemie-Atemschutz (CPA)-Standard, die europaweite CE-Zertifizierung wird in den nächsten Wochen abgeschlossen. Rohstoffe und Komponenten aus Österreich und Tirol gepaart mit der Fachkenntnis und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, dass wir zuverlässige und qualitätsgesicherte Produkte am Markt etablieren können“, erklärt Franz Senn, Geschäftsführer von Kneissl & Senn Technologie. Neben dem medizinischen Bereich wolle man künftig auch generell im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) im gewerblichen und privaten Gebrauch mitmischen. Das sichere eine langfristig ausgerichtete Produktion und Arbeitsplätze.

„Als Bürgermeister macht es mich stolz, dass ein Erler Unternehmen bereits in der ersten Stunde der Coronakrise mit Überlegungen und Planungen für einen Beitrag zur Gesundheit und Sicherheit der Tirolerinen und Tiroler begonnen hat. Wir haben jetzt einen Standort für Schutzmaterial in der Gemeinde, an dem zusätzliche Arbeitsplätze entstanden sind und nachhaltig produziert wird“, sagt Georg Aicher-Hechenberger, Bürgermeister von Erl.

Über Kneissl & Senn Technologie

Das Tiroler Familienunternehmen KS Kneissl & Senn Technologie wurde im Jahr 2001 als klassisches Handelsunternehmen gegründet. Mittlerweile produziert es auch eigene, spezialisierte Produkte in den verschiedensten Bereichen, von Förderketten, Dichtungen und feuerfesten Isolationslösungen bis hin zum Gießereibedarf. KS hat aktuell rund 70 MitarbeiterInnen.


Quelle: Land Tirol



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