Kärnten: Equal Pay Day - Im Schneckentempo zur Einkommensgerechtigkeit

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Foto: Grafik - Land Kärnten
13 Okt 05:26 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR.in Schaar und Frauenbeauftragte Gabriel: Equal Pay Day am 25. Oktober 2021 zeigt Einkommensunterschied von 18,6 Prozent – Umfangreiche, auch bundesgesetzliche Maßnahmen zur Schließung des Gender Pay Gap notwendig, Stichwort: Lohntransparenz – Kostenlose Online-Workshops „Finanzbasics für Frauen: Geld und Recht in meinem Leben“ ab 21. Oktober

Klagenfurt (LPD). Ab 25. Oktober 2021 arbeiten Frauen in Kärnten – und auch österreichweit – statistisch gesehen gratis (aufgerundet 68 Tage lang). Der diesjährige Gender Pay Gap, der geschlechtsspezifische Einkommensunterschied, liegt in Kärnten bei 18,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lücke in Kärnten um 0,4 Prozentpunkte verringert. Am kleinsten ist die Einkommensschere mit 12,8 Prozent in Wien, am größten ist sie in Vorarlberg (26,2 Prozent). In Wien wird der Equal Pay Day erst am 15. November erreicht, in Vorarlberg war es bereits am 27. September soweit.

„Wir kommen voran, aber nur in kleinen, mühsamen Schritten. Ab 21. Oktober setzen wir mit dem Frauenreferat unsere erfolgreiche Workshop-Reihe ‚Finanzbasics für Frauen‘ fort“, berichtet Frauen-Referentin Landesrätin Sara Schaar.

Bereits zum dritten Mal finden die Workshops statt, sechs Termine stehen zur Auswahl. Der Schwerpunkt des Online-Angebots liegt diesmal auf den Themen Geld und Recht. „Wir wollen dafür sensibilisieren, was eine Entscheidung im Heute für die Zukunft bedeuten kann, etwa bei dauerhafter Teilzeitarbeit. Die Nachfrage an den Workshops ist erfreulich groß, darum haben wir das Angebot erweitert“, sagt Landesfrauenbeauftragte Martina Gabriel.

„Die Sensibilisierung weg von traditionellen Rollenvorstellungen, wie sie sich etwa in der Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit wiederfinden, ist ein essentieller Teil unserer Arbeit“, so Gabriel.

Finanzielle Gerechtigkeit und Unabhängigkeit zu erlangen, sei aber nicht einfach nur „Frauensache“. „Weiblich dominierte Branchen wie Pflege, Kinderbetreuung oder Einzelhandel werden weit schlechter bezahlt als männlich dominierte, etwa technische Sparten“, hält Schaar fest. Nach einer Lehre liegt das Einstiegsgehalt im Einzelhandel laut Kollektiv beispielsweise bei 1.640 bis 1.740 Euro brutto. Im Bereich Elektrotechnik liegt es je nach Modul bei 2.130 bis 2.480 Euro brutto (Quelle: AMS Karrierekompass).

„Viele Studien führen das auf systematisch geringere Bewertung der Erwerbsarbeit von Frauen zurück. Die Pandemie hat diese fehlende ökonomische Wertschätzung deutlicher aufgedeckt denn je. Auf das Klatschen für systemrelevante Berufe müssen Taten folgen“, betont Schaar.

„Für tatsächliche ökonomische Gleichstellung von Frauen und Männern braucht es ein Lohntransparenz- bzw. Equal-Pay-Gesetz, das Unternehmen und staatliche Einrichtungen zur tatsächlichen Umsetzung von gleicher Bezahlung verpflichtet, Diskriminierung offenlegt und Nichteinhaltung sanktioniert. Das Equal-Pay-Gesetz in Neuseeland sowie die Gesetzesänderung im vergangenen Jahr, wonach auch gleichwertige Tätigkeiten und damit historisch unterbezahlte, von Frauen dominierte Bereiche, gleich bezahlt werden, hat Vorbildwirkung“, so Schaar.

Info:
• Details und Anmeldung Online-Workshops „Finanzbasics für Frauen – Geld und Recht in meinem Leben“: https://frauen.ktn.gv.at/veranstaltungen/details?eid=50
• Equal-Pay-Day-Berechnung: Arbeiterkammer Oberösterreich, Datenbasis: Durchschnittliche Jahres-Bruttobezüge der Arbeitnehmerinnen mit ganzjährigen Bezügen und Vollzeitbeschäftigung 2019.



Quelle: Land Kärnten



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