Wien: Enquete im Wiener Rathaus erörterte Management-Plan zum Welterbe

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Wien

06 Mai 17:59 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Breite Beteiligung aus Politik, Fachwelt, Zivilgesellschaft und Verwaltung

Unter dem Vorsitz von Gemeinderat Omar Al-Rawi und im Beisein der Stadträtinnen Ulli Sima, Kathrin Gaál und Veronika Kaup-Hasler sowie von Landtagspräsident Ernst Woller, Ruth Pröckl vom BMKÖS und Ernst Brezovszky vom BMEIA diskutierten heute VertreterInnen aus Politik, Fachwelt, Zivilgesellschaft und Verwaltung im Festsaal des Wiener Rathauses den vorliegenden Entwurf des „Managementplans für die UNESCO-Welterbestätte Historisches Zentrum von Wien“. Die breite Öffentlichkeit konnte die dreistündige Enquete via Livestream verfolgen.

Neben der Darstellung des „Außergewöhnlichen Universellen Werts“ der Welterbestätte benennt der Managementplan Schutzziele und Empfehlungen und definiert, wie und mit welchen Instrumenten die Erhaltung der Welterbestätte in Zukunft gemanagt werden soll. In diesem Zusammenhang liegen nun konkrete Vorschläge auf dem Tisch, die unter anderem im Rahmen der Enquete zur Diskussion gestellt wurden.

Um dem Schutz des Welterbes einen noch klareren Stellenwert einzuräumen, werden im Managementplan Anpassungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen (Bauordnung) vorgeschlagen, die im Zuge der nächsten Bauordnungsnovelle umgesetzt werden sollen. Dies betrifft unter anderem die Aufnahme des Schutzes des Welterbes als Ziel der Stadtplanung, die Ausweitung von Beurteilungskriterien in Schutzzonen um welterberelevante Merkmale sowie die Anwendung der Attribute des Welterbes als Kriterien für die Beurteilung auf das örtliche Stadtbild. Der bestehende Fachbeirat soll zum Fachbeirat für Stadtplanung, Stadtgestaltung und Welterbe umgewandelt und dessen Aufgaben entsprechend erweitert werden. Im Sinne einer Klarstellung wird im Fachkonzept Hochhäuser und im Masterplan Glacis auf den Ausschluss von Hochhäusern in der Welterbestätte verwiesen.

Diese und andere Maßnahmen, die im Managementplan festgeschrieben sind, wurden in zwei Reflexionsrunden erörtert und entsprechende Fragen an die Autoren, vertreten durch Planungsdirektor Thomas Madreiter und MA21A-Abteilungsleiter Bernhard Steger, formuliert. An der Reflexionsrunde teilgenommen haben unter anderem Vertreter*innen aller Gemeinderatsfraktionen und der Bezirke 1 und 3, ebenso internationale und österreichische Repräsentant*innen von welterberelevanten Organisationen wie z.B. Sabine Haag, Birgitta Ringbeck oder Renate Bornberg. Auch VertreterInnen aus der Zivilgesellschaft und der nationalen und internationalen Fachwelt meldeten sich zu Wort, u.a. Andreas Vass, Michael Kloos und Christian Kühn.

Weitgehend Einigkeit herrschte in der Reflexion darüber, dass der vorliegende Managementplan der richtige Weg beziehungsweise ein „Meilenstein“ für den Umgang mit dem Welterbe Innere Stadt sei, aber auch immer weitergeschrieben werden müsse. Eingefordert wurde unter anderem eine weitere Präzisierung des vorliegenden Entwurfs und Gespräche mit den Gemeinderatsparteien. Zur Sprache gebracht wurde auch die stärkere Anpassung bestehender Strategiepapiere (z.B. Hochhauskonzept) zum Schutz der Welterbestätte. Die Erweiterung des Fachbeirats wurde begrüßt. Ziel müsse sein, das Weltkulturerbe zu schützen und die Welterbestätte als lebendigen Lebensraum zu erhalten. Ebenso bedeutsam erschien den RednerInnen eine klimagerechte Gestaltung des öffentlichen Raums mit einer hohen Aufenthaltsqualität und die stärkere Fokussierung auf die Gärten der Innenstadt.

Zudem wurde die Bedeutung der Wirksamkeit der im Managementplan festgelegten Maßnahmen betont und ein breiterer Dialog mit Fachwelt und Zivilgesellschaft eingefordert. Mehrfach eingebracht wurde die Forderung nach der Formulierung einer Vision für die Zukunft, einem Leitbild für die Entwicklungen der kommenden Jahre.


Quelle: Stadt Wien



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