Innsbruck: Eine Stadt für Groß und Klein

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Bürgermeister Georg Willi weiß, wie wichtig familienfreundliche Infrastrukturen sind.
Foto: M. Darmann
04 Jun 10:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Angesichts des demographischen Wandels gewinnt der Faktor Familienfreundlichkeit immer mehr an Bedeutung. Innsbruck sorgt mit einem breitgefächerten Angebot dafür, dass sich Familien, von ganz klein bis groß, wohlfühlen können.

Seit dem Jahr 2004 ist Innsbruck, als einzige österreichische Stadt, Mitglied im Vergleichsring „Familienfreundliche Stadt“. Dieser ermöglicht einen Leistungsvergleich zwischen Städten ähnlicher Größe im deutschsprachigen Raum. Vergleiche im Jahr 2007 und 2011 haben Innsbruck ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. In den Bereichen Kinderbetreuung, Freizeit, Sport und Bildung sowie in der subjektiven Sicht von 1.800 befragten Familien hat Innsbruck durchwegs Spitzenwerte erhalten. Innsbruck informiert hat bei Bürgermeister Georg Willi nachgefragt, was die Familienfreundlichkeit Innsbrucks ausmacht und in welchen Bereichen es noch Handlungsbedarf gibt.

Wird Innsbruck seinem Ruf als familienfreundliche Stadt ihrer Meinung nach gerecht?
Ich finde ja – und es freut mich sehr, dass die Ergebnisse der Befragungen aus den vergangenen Jahren das auch bestätigen. Die Stadt bemüht sich stetig, das Angebot anzupassen oder – wo notwendig – auszubauen. Bevölkerungsstrukturen und Bedürfnisse verändern sich, darauf müssen wir immer wieder flexibel und bedarfsgerecht reagieren.

Besonders in Zeiten zunehmender Digitalisierung und damit verbundener Unabhängigkeit vom Arbeitsplatz ist ein Trend zur Absiedelung von Familien aus der Stadt hin auf‘s Land zu beobachten. Wie kann hier entgegengewirkt werden?
Indem wir mehr leistbaren Wohnraum schaffen – für viele Familien ist genau das der Knackpunkt. Wenn wir wollen, dass junge Menschen und Familien in der Stadt bleiben, müssen wir dafür Sorge tragen, dass sie es sich auch leisten können, sich hier ein Zuhause zu schaffen.

17.328 Familien mit insgesamt 27.563 Kindern leben aktuell in Innsbruck. Durch veränderte Familienstrukturen ist der Bedarf an ganztägiger, ganzjähriger, leistbarer und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung gestiegen. Wie will Innsbruck diese Nachfrage decken?
Das Kinderbetreuungsangebot muss stetig angepasst und ausgeweitet werden. Wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit privaten Einrichtungen, die die Stadt zum Beispiel mit Förderungen unterstützen kann. Auch in finanziell schwierigeren Zeiten sind Investitionen im Bildungsbereich essenziell.

Stadtentwicklungsprojekte in Wien haben gezeigt, dass eine kinderfreundliche Stadt mehr als Spielplätze braucht. Welche Faktoren müssen beachtet werden, damit sich Kinder auch in Städten wohlfühlen und entfalten können?
Kinder brauchen vor allem Raum und Familien brauchen Infrastruktur und Angebote. Für mich reicht das Thema daher von guter Kinderbetreuung und Kinderbildung über Verkehrssicherheit, Angebote wie Sportanlagen und Kulturveranstaltungen bis hin zu einer möglichst barrierefreien und niederschwelligen Zugänglichkeit des öffentlichen Raums.

Auch SeniorInnen sind ein wichtiger Faktor dafür, dass Gesellschaft gelingt. Inwiefern werden ältere Menschen im Alltag unterstützt und in familienfreundliche Maßnahmen eingebunden?
Die Stadt unterstützt hier durch Förderungen verschiedener Initiativen – wie SeniorInnenstuben und Veranstaltungen im Freizeit- und Kulturbereich. Mit dem Innsbrucker SeniorInnenausweis erhalten ältere Semester zahlreiche Vergünstigungen. Außerdem bieten die Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) ein umfangreiches und flächendeckendes Betreuungsprogramm im stationären sowie ambulanten Bereich. Wichtig ist aber auch die Arbeit vor Ort in den Stadtteilen und der direkten Nachbarschaft – auch hier können wir seitens der Stadt viele gute Ideen fördern.

Sind die guten Bewertungen für Innsbruck als familienfreundliche Stadt ein Grund für die Politik sich zurückzulehnen?
Nein, vielmehr sind sie ein Ansporn, hier ein immer noch besseres Angebot für Familien zu schaffen – gerade wenn es um leistbaren Wohnraum, aber auch sichere Radwege und den öffentlichen Raum geht, haben wir noch viel zu tun.

Das Interview führte Michaela Darmann.


Quelle: Stadt Innsbruck



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