Salzburg: Ein offenes Ohr und Tipps beim Erwachsenwerden

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First Love Ambulanz v..l. Landesrätin Andrea Klambauer, Primar Thorsten Fischer und Andrea Holz-Dahrenstaedt
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
28 Mai 17:27 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

First-Love-Ambulanzen in Salzburg und Zell am See haben die Antworten auf Fragen zu Sexualität und Verhütung

(LK) Schmetterlinge im Bauch und noch mehr. Die erste Liebe kann die jugendliche Welt ganz schön auf den eine Ansprechpartnerin oder ein Ansprechpartner für Fragen zum Erwachsenwerden, sei es über die Veränderungen des eigenen Körpers oder zur Sexualität. Dafür stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der First-Love-Ambulanzen zur Seite. Sie haben ein offenes Ohr, können kompetent beraten, auch bei medizinischen Fragen. Kostenlos und gerne auch anonym“, macht Landesrätin Andrea Klambauer (Frauen und Jugend) auf das niederschwellige Angebot in Salzburg und Zell am See aufmerksam.

„Bei manchen Themen fällt es schwer, offen und vertrauensvoll zu reden. Dazu gehören Gespräche über Sexualität und Verhütung, aber auch über die eigenen Gefühle – oder die Menstruation“, so Landesrätin Andrea Klambauer. Thorsten Fischer, Vorstand der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der PMU, betont, wie wichtig diese Anlaufstellen für junge Frauen und Männer sind: „Die Geschichte hat gezeigt, dass die Institution einer First Love Ambulanz Ausdruck eines großen Erfolges ist. Im Gegensatz zu anderen Ländern wie den USA oder Großbritannien konnte so zum Beispiel bei uns die Zahl der Teenager- Schwangerschaften beachtlich gesenkt werden.“

Damit die „Tage“ nicht zur Kostenfrage werden

Hygieneartikel sind eine Notwendigkeit, für die das Geld oft nicht reicht. Das Thema „Periodenarmut“ ist in Österreich nicht erforscht, man muss jedoch davon ausgehen, dass eine erhebliche Anzahl von jungen Mädchen davon betroffen ist. Über ein Projekt mit dem Referat Frauen, Diversität und Chancengleichheit sowie der Kinder- und Jugendanwaltschaft bieten die First-Love-Ambulanzen im Uniklinikum Salzburg und im Tauernklinikum Zell am See neben Verhütungsmitteln kostenlos Frauen-Hygieneprodukte, denn Monatshygieneartikel sind für manche Mädchen immer noch schwer leistbar, obwohl die Umsatzsteuer von 20 auf zehn Prozent gesenkt wurde.

Aktion gegen Tabuthema Periodenarmut

„Wir haben den 28. Mai, den Tag der Menstruation, zum Anlass genommen, um vor verschiedenen Schulen in Stadt und Land Salzburg gratis Binden und Tampons zu verteilen. Die Aktion sollte einerseits zur Enttabuisierung des Themas beitragen, andererseits aber auch auf ‚Periodenarmut‘, die es auch bei uns gibt, aufmerksam machen. Kein Mädchen soll aus diesem Grund zuhause bleiben, und es darf nicht an den Direktorinnen, Direktoren und Lehrkräften hängenbleiben, Menstruationsartikel aus eigener Tasche zu bezahlen. Auch wenn Einrichtungen wie die First-Love-Ambulanz hier bereits eine sehr wichtige Anlaufstelle sind, wünschen wir uns einen freien Zugang zu Menstruationsartikeln an allen Schulen und Universitäten, wie es schon in vielen anderen Ländern der Fall ist“, sagt Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt.

Hier gibt es die First-Love-Ambulanzen

  • Salzburg: Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Haus F, Eingang F3, Müllner Hauptstraße 48, Telefon +43 57255-24900, Mobil +43 660 2990189; E-Mail [email protected]; jeden Montag von 16 bis 19 Uhr
  • Zell am See: Krankenhaus Zell am See, Gynäkologische Ambulanz (1. Stock) Paracelsusstraße 8, Anrufe und WhatsApp-Nachrichten unter +43 660 8292966; jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 15.30 bis 17.30 Uhr

Eine telefonische Voranmeldung ist für beide Ambulanzen unbedingt notwendig. Auch Besuche von Schulklassen (maximal 15 Schülerinnen und Schüler) sind möglich.


Quelle: Land Salzburg



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