Ein Meilenstein für Tiroler Gehörlose

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Architekt Sebastian Neuschmid, Franz Mariacher (TIGEWOSI) Landesrätin Beate Palfrader, Verbandsleiterin Monika Mück-Egg (GVT), Landesrätin Gabriele Fischer, und Bürgermeister Georg Willi beim Spatenstich für das neue Gehörlosenzentrum Tirol (v. l.).
Foto: IKM/Freinhofer
28 Okt 15:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Die Bauarbeiten für den Neubau des Gehörlosenzentrum in Innsbruck haben begonnen

„Das alte Gebäude war marod“, berichtet die Leiterin des Gehörlosenverbandes Tirol (GVT), Monika Mück-Egg und ergänzt: „Aufgrund des Alters des Gebäudes waren Substanzschäden am Gebäude vorhanden, die vor sechs Jahren zur behördlichen Schließung des Veranstaltungssaals geführt haben. Wir sind sehr froh, dass wir im Neubau bald wieder die Möglichkeit erhalten, ehörlosentreffen zu veranstalten, in Gebärdensprache miteinander zu kommunizieren und Gehörlosenkultur zu leben. Mit dem Baustart im Jahr 2019 erhält der GVT ein ganz besonderes ‚Geschenk' zum heurigen 60-jährigen Gründungsjubiläum des Verbandes!“

21 Wohnungen, Büroräumlichkeiten und ein moderner Veranstaltungssaal
Mit Unterstützung des Landes Tirol, der Stadt Innsbruck und des gemeinnützigen Bauträgers TIGEWOSI entsteht auf dem GVT-eigenen Grundstück in der Ing.-Etzel-Straße 67 ein neues Begegnungs- und Kompetenzzentrum, das zum Treffpunkt für alle Tiroler Gehörlose und Schwerhörige, und darüber hinaus auch inklusive Anlaufstelle für Hörende werden soll.

Die Pläne für das Zentrum stammen vom Innsbrucker Architekten Sebastian Neuschmid, dessen Entwurf als Siegerprojekt aus einem Architekturwettbewerb hervor ging.

Im Mittelpunkt des Neubaus steht ein moderner Veranstaltungssaal, auf den sich die Tiroler Gehörlosen-Gemeinschaft besonders freut: Hier ist es ab Frühjahr 2021 endlich wieder möglich, auch in größerem Rahmen zusammen zu kommen, Weihnachtsfeiern und Jubiläen zu feiern, Seminare und Schulungen abzuhalten. „Wir haben zum Beispiel eine sehr aktive gehörlose Seniorengruppe“, erzählt die Verbandsleiterin und führt weiter aus: „Für diese ist es besonders wichtig, wieder einen Raum zu bekommen, um sich in Gebärdensprache austauschen zu können."

Im Erdgeschoss des neuen Zentrums werden zudem Büroräumlichkeiten für den GVT und seine Projekte, der „Beratungsstelle für Gehörlose“ mit der „Dolmetschzentrale für Gebärdensprache“ und der „Vermittlungszentrale für Schriftdolmetschen“ sowie des „Projekt KommBi“, für den Gehörlosenverein Innsbruck und den Gehörlosen-Sportverein von Tirol angesiedelt.
In den beiden Obergeschossen entstehen insgesamt 21 Wohnungen, die in erster Linie von gehörlosen und schwerhörigen Mietern bezogen werden sollen.

Technisch wird das Gebäude auf neuestem Stand mit allen nötigen Hilfsmitteln, auf die Gehörlose angewiesen sind, ausgestattet: Von optischen Türklingelanlagen und Feuermeldern für gehörlose Menschen bis hin zu Induktionsschleifen für Schwerhörige in den öffentlich genutzten Bereichen.

Ein Jahrhundertprojekt für die Gehörlosen Tirols
Das neue Gehörlosenzentrum stellt ein Jahrhundertprojekt für die Gehörlosen Tirols dar, das ihnen alle zur Verfügung stehenden Leistungen an einem Ort anbietet und ihnen als neue Heimat dient. „Mit der Aussicht auf solch ein tolles neues Zentrum werden wir auch noch die Wartezeit bis zum Einzug ins neue Gebäude überbrücken!“, so Monika Mück-Egg.


Quelle: Stadt Innsbruck



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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