Burgenland: Drehleiter und geländegängiges Sonderfahrzeug für Landesfeuerwehrkommando

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Landesfeuerwehrkommandant LBD Ing. Franz Kropf, der Leiter der Landesfeuerwehrschule, ABI Mag. Philipp Werderitsch, Feuerwehrreferent Landesrat Mag. Heinrich Dorner, die Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter LBDS Harald Nakovich und LBDS Martin Reidl sowie BR Ing. Michael Hauser, MSc, mit dem neuen ATV und der Drehleiter.
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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Landesfeuerwehrkommandant LBD Ing. Franz Kropf und Feuerwehrreferent Landesrat Mag. Heinrich Dorner im neuen geländegängigen Sonderfahrzeug.
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12 Jul 04:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Dorner/LFKDT Kropf: Wichtige Schritte angesichts wachsender Herausforderungen sowie für Erhöhung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehren

Die Modernisierung des burgenländischen Feuerwehrwesens schreitet voran: Zum einen wurde die Anzahl der Hubrettungsstützpunkte im Burgenland vor Kurzem von sieben auf elf erhöht. Quasi als zwölfter Hubrettungsstützpunkt kommt nun eine Drehleiter im Landesfeuerwehrkommando (LFKdo) Burgenland hinzu, die für die Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule verwendet wird und auch als Ersatzgerät für Ausfälle der in den Feuerwehren stationierten Hubrettungsfahrzeuge zur Verfügung steht. Zum anderen darf das Landesfeuerwehrkommando nun ein sogenanntes All Terrain Vehicle (ATV), ein geländegängiges Sonderfahrzeug, das vor allem bei Wald- und Flurbränden in schwierigem Gelände zum Einsatz kommen soll, zu seinem Fuhrpark zählen. Beide Fahrzeuge wurden heute, Dienstag, von Landesrat Heinrich Dorner und Landesfeuerwehrkommandant Franz Kropf vorgestellt.

„Im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz wachsen die Herausforderungen, daher haben wir Rekordinvestitionen in das Feuerwesen getätigt, um die Bewältigung dieser Herausforderungen ermöglichen: In Zeiten des Klimawandels und immer extremer werdender Einsatzbedingungen ist die Investition in ein geländegängiges Sonderfahrzeug eine Investition und die Zukunft“, betonte Landesrat Heinrich Dorner: „Andererseits ist die Ausweitung der Hubrettungsstützpunkte ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen des überörtlichen Einsatzkonzeptes und erhöht die Einsatzbereitschaft der burgenländischen Feuerwehren und damit die Sicherheit der burgenländischen Bevölkerung.“

Landesfeuerwehrkommandant Franz Kropf ergänzte: „Die Wichtigkeit erkennt man auch dadurch, dass sie alleine im 1. Halbjahr 2023 bereits rund 140mal im Einsatz waren und an über 60 Übungen teilnahmen.“
Die Standorte der Drehleitern (DL) bzw. Teleskopmastbühnen (TMB) sind nun Frauenkirchen, Neusiedl/See, Eisenstadt, Neufeld/Leitha, Mattersburg, Oberpullendorf, Oberwart, Rechnitz, Güssing, Stegersbach und Jennersdorf. Die Drehleiter im Landesfeuerwehrkommando kommt nun quasi als zwölfter Hubrettungsstützpunkt hinzu. Sie stand jahrelang im Dienst der Feuerwehr Oberpullendorf, die vor Kurzem eine neue Drehleiter erhalten hat und die alte Drehleiter an das Landesfeuerwehrkommando Burgenland übergibt. Das 1995 von der Firma Rosenbauer gebaute Fahrzeug wurde stets vorschriftsmäßig gewartet und ist in sehr gutem Zustand.

„Neben ihrem Einsatz in der Ausbildung wird die Drehleiter im Landesfeuerwehrkommando Burgenland auch als Ersatzgerät für mittel- und langfristige Ausfälle der in den Feuerwehren stationierten Hubrettungsfahrzeuge dienen. So bleibt die Einsatzbereitschaft einer solchen Feuerwehr bei längeren Werkstattaufenthalten als Übergangslösung aufrecht“, so Kropf.

Einbindung in Ausbildung

Die Stationierung der Drehleiter beim LFKdo macht eine Einbindung in die Ausbildung von Führungskräften möglich, zumal derartige Fahrzeuge immer häufiger bei Einsätzen angefordert werden und aufgrund ihrer Größe und Abstützbreiten den richtigen Standort benötigen. Konkret soll der taktisch richtige Einsatz von Drehleitern und Teleskopmastbühnen bei den Lehrgängen „Führen-1“, „Führen-2“, „Höherer FW-Führer mit Einsatzleiterfunktion“ sowie bei Atemschutzlehrgängen eingebunden werden.

Andererseits kann nun erstmals seit Jahren wieder ein Drehleiter-Maschinisten-Lehrgang durchgeführt werden und ermöglicht eine Harmonisierung der Maschinisten-Ausbildung, die aus Kostengründen bereits seit mehreren Jahren nicht mehr angeboten werden konnte. Durch die Einbindung der Drehleiter kann ein entsprechender Lehrgang für die Maschinisten von DL/TMB-Stützpunktfeuerwehren reaktiviert werden. Im Zusammenschluss mit anderen Landesfeuerwehrschulen werden entsprechende Inhalte bereits abgestimmt und die allgemeinen technischen Möglichkeiten, aber auch Grenzen dieser Geräte in die Ausbildung miteinbezogen.

Geländegängiges Sonderfahrzeug für Einsatz-, Dienst- und Ausbildungsbetrieb

Das neue Sonderfahrzeug des LFKdo Burgenland ist ein sogenanntes All Terrain Vehicle (ATV) der Marke Polaris. Es kann schwieriges Gelände, wie Schlamm, Schnee und Felsen, wo herkömmliche Fahrzeuge nicht mehr weiterkommen, mühelos bewältigen und soll in erster Linie bei Vegetationsbränden (Wald- oder Flurbränden) zum Einsatz kommen.

Die Ladefläche des ATV wurde so gestaltet, dass darauf verschiedene Module mit Ausrüstung transportiert werden können. Als erstes Modul wurde eine Löschanlage speziell für die Waldbrandbekämpfung mit 300 Litern Wasser angeschafft. Das ATV verfügt über einen 70-PS-Motor, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h. Darüber hinaus ist das Fahrzeug mit einer Seilwinde, Digitalfunk und einer Sondersignalanlage ausgestattet. Für längere Transportwege kann das ATV auf einen eigenen Anhänger verladen werden und bei Bedarf diesen Anhänger auch selbst ziehen.

Das Fahrzeug wird für Löscheinsätze, aber auch zur Erkundung sowie bei Personensuchen und bei Hochwassersituationen eingesetzt. Seinen ersten Einsatz hatte das ATV bereits beim heurigen Nova Rock und hat sich für Erkundungs- und Transportfahrten sowie bei kleineren Einsätzen auf dem teils schlammigen Gelände bestens bewährt.

Im Landesfeuerwehrkommando Burgenland wird das Fahrzeug zusätzlich im Dienstbetrieb für Geländeinstandhaltung, Transporte usw. sowie in der Ausbildungsvorbereitung verwendet.


Quelle: Land Burgenland



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