Dispo umschulden nach dem Urlaub

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Viele Menschen wollen nicht auf den Urlaub verzichten und überziehen hierfür ihr Konto.
Foto: pixabay.de © Gerhard G. CCO Public Domain
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Über eine Umschuldung des Dispo-Kredits lassen sich erhebliche Kosten einsparen.
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10 Nov 16:54 2021 von Redaktion International Print This Article

Für viele Menschen ist ein Leben ohne Urlaub nicht vorstellbar. Deswegen sind sie sogar bereit, für eine Reise ihren Dispokredit zu nutzen und sich zu verschulden. Das geht allerdings mit teils erheblichen Kosten einher. Durch eine Umschuldung ist es möglich, die Kreditkosten gering zu halten, ohne auf Komfort und Luxus im Urlaub verzichten zu müssen. Hierfür ist es jedoch erforderlich, verschiedene Schritte zu gehen. Welche das sind und worauf hierbei speziell zu achten ist, erklärt dieser Artikel.

Viele Menschen überziehen ihr Konto für den Urlaub

Für die meisten Menschen ist ein Urlaub nicht nur ein Luxus, sondern eine unverzichtbare Notwendigkeit. Sie sind im Alltag so stark in ihrer Arbeit eingespannt, haben Familienaufgaben zu managen, erziehen Kinder oder kümmern sich um pflegebedürftige Angehörige. Wer hier nicht regelmäßig für Ausgleich sorgt und sich in einer angenehmen Umgebung entspannt und neue Kräfte tankt, der wird mit diesen zahlreichen Herausforderungen nicht fertig. Deswegen sind viele sogar bereit, sich zu verschulden, um sich einen erholsamen Urlaub leisten zu können.

Im Jahr 2021 haben sich die Umsätze bei den Reisebuchungen im Vergleich zum Jahr 2022 schon im Juni verdoppelt. Es besteht somit eine große Sehnsucht danach, zu reisen, neue Länder zu sehen und außergewöhnliche Erfahrungen zu machen. 10,6 % der Deutschen geben mehr für Ihren Urlaub aus als in den Jahren zuvor und bei 30,9% sind die Urlaubsausgaben unverändert hoch. Zwar unterscheiden sich die Urlaubsarten und reichen von Kreuzfahrten über Wanderurlaube bis hin zu Strandurlauben, die Tendenz, für einen solchen Urlaub das eigene Konto zu überziehen, ist jedoch gleichermaßen gegeben.

Die Dispo-Nutzung geht mit erheblichen Kosten einher

Abhängig von der Bonität eines Kunden Räumen die Banken einen jeweils anderen Dispokredit ein. Das bedeutet, dass die Kunden ihr Konto bis zu einem bestimmten Betrag überziehen können, ohne hierfür einen eigenen Kreditvertrag abschließen zu müssen. Die Nutzer profitieren hierbei von einer größtmöglichen Flexibilität. Sie können das Geld für alle erdenklichen Dinge ausgeben, da der Dispokredit nicht zweckgebunden ist. Außerdem müssen sie nicht sagen, bis zu welchem Zeitpunkt der Kredit zurückgezahlt wird. Ebenso ist es nicht nötig, konstante Raten zurückzuzahlen, sondern das Konto wird ausgeglichen, sobald wieder Geld zur Verfügung steht.

Diese große Freiheit lassen sich die Banken meist hervorragend bezahlen. Der Dispokredit liegt im Schnitt bei 10%, es gibt allerdings Banken, die deutlich mehr verlangen. Hierdurch sichern sich die Geldinstitute ab und reduzieren ihr Verlustrisiko. Immerhin wissen sie nicht genau, wann sie ihr Geld zurückbekommen und wofür die Kreditnehmer es einsetzen. Wenn das Konto nicht zeitnah ausgeglichen werden kann, fallen folglich teils erhebliche Kosten an, die je nach Kreditsumme zu einer echten Belastung werden können. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte über eine Umschuldung nachgedacht werden. Als Überbrückungskredit lohnt sich ein Ratenkredit statt des teuren Dispos.

Darum ist eine Umschuldung des Dispos interessant

Die EZB verfolgt aktuell eine Niedrigzinspolitik und hat den Leitzins auf null gesenkt. Die Idee besteht hierbei darin, den verschuldeten Ländern in der Eurozone die Möglichkeit zu bieten, sich frisches Geld am Kapitalmarkt zu besorgen und in ihre jeweiligen Wirtschaften zu investieren. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Regierungen in den einzelnen Ländern handlungsfähig bleiben und ein Staatsbankrott ausbleibt. Das große Ziel besteht darin, die Eurozone stabil zu halten und ein Zusammenbrechen der Währungsunion zu verhindern.

Durch diese Finanzpolitik sind Kredite aktuell so günstig wie noch nie. Das gilt zumindest für bestimmte Kreditarten wie Überbrückungskredite und Verbraucherkredite. Die Zinsen sind im Vergleich zum Dispokredit niedrig, weswegen es sich in der Regel lohnt, eine Umschuldung vorzunehmen. Hierbei nehmen die Betroffenen einen Überbrückungskredit bei einer Bank auf und gleichen hiermit ihr Konto aus. Sie zahlen regelmäßig festgelegte Raten an die Bank und zahlen die Kreditsumme plus Zinsen kontinuierlich zurück. Auf diese Weise ist es möglich, einen herrlichen Urlaub zu genießen, ohne für die Kreditsumme hohe Kosten in Kauf nehmen zu müssen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Umschuldung?

Je länger ein Konto nicht ausgeglichen wird, desto höhere Zinsen für den Dispokredit fallen an. Wer innerhalb kürzester Zeit einen Geldeingang erwartet, kann kurzfristig auf den Dispo zurückgreifen. Wenn hingegen das Konto über einen längeren Zeitraum im Minus bleibt, sollte über eine Umschuldung nachgedacht werden. Denn jeder Tag, der vergeht, bringt unangenehm hohe Kreditkosten mit sich.

Es ist sinnvoll, die Aufnahme eines Überbrückungskredits schon vor Reiseantritt zu vollziehen. So ist die Finanzierung der Reise rundum abgesichert und man muss sich während der Ferien keine Gedanken über die hohen Zinsen oder die wachsenden Kosten machen. Außerdem kann es einige Zeit dauern, bis die Kreditunterlagen bei dem Geldinstitut eingegangen sind und bewertet wurden. Das liegt unter anderem daran, dass die Bank eine umfassende Bonitätsprüfung durchführt und beispielsweise Informationen bei den Auskunfteien abfragt. Wer seinen Überbrückungskredit online abschließt, spart eine Menge Zeit und Mühe ein, aber auch hier lohnt es sich, die Kreditsumme rechtzeitig zu beantragen.

So viel können Verbraucher durch eine Dispo-Umschuldung sparen

Die Summen, die durch eine Umschuldung des Dispokredits mit einem Ratenkredit eingespart werden können, sind teilweise erheblich. Wer beispielsweise eine Kreditsumme von 1500 € aufnimmt, um damit das Konto auszugleichen, und eine Laufzeit von einem Jahr vereinbart, spart bis zu 80% der Zinsen. Das bedeutet, dass etwa 116 € weniger Zinsen zu zahlen sind, als wenn die Finanzierung über den Dispokredit vorgenommen worden wäre.

Wie hoch die tatsächlichen Kosten sind, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Um dies genau bestimmen zu können, müssen die individuellen Gegebenheiten in den Blick genommen werden. Hierzu gehört beispielsweise die Höhe der Zinsen, die die jeweilige Bank für die Dispo Nutzung erhebt. Außerdem spielen die Zinsen eine Rolle, die für den Ratenkredit anfallen. Auch die Kreditsumme und die Laufzeit sind zu berücksichtigen. Wer wissen möchte, wie viel Geld durch eine Umschuldung tatsächlich ein gespart werden kann, sollte all diese Werte in die Rechnung einfließen lassen.

Schon jetzt sind zahlreiche Menschen von Dispo-Kosten betroffen

Es gibt bereits jetzt eine Vielzahl von Menschen, deren Konto im Minus ist. 4,6% der Deutschen haben für den Urlaub 2021 ihr Konto überzogen. 37, 8% dieser Verbraucher überziehen ihr Konto mit mehr als 1000 € und 23,2% sogar mit mehr als 1500 €. Der Grund hierfür ist vor allem, dass aufgrund der Corona-Pandemie weniger Einnahmen zu verzeichnen waren und die Ersparnisse aufgebraucht wurden. Entsprechend benötigen viele Menschen einen Kredit, um sich den aktuellen Urlaub leisten zu können.

Die Rückzahlungsmodalitäten sind hierbei höchst unterschiedlich. 46,1% der Menschen, die ihren Dispokredit in Anspruch nehmen, entscheiden sich für eine Umschuldung. 42,3 % geben an, dass sie für die Rückzahlung mehr als drei Monate benötigen werden. 11,6 % geben sogar an, nicht genau zu wissen, bis wann es ihnen möglich sein wird, ihr Konto wieder auszugleichen. Somit zeigen die nackten Zahlen, dass es für rund 50% der Dispo-Nutzer sinnvoll wäre, eine Umschuldung mit einem Ratenkredit vorzunehmen.

Die Corona-Pandemie hat die Verschuldung beschleunigt

Durch die Corona-Pandemie hat die Verschuldung der Deutschen deutlich zugenommen. Gerade durch die Kurzarbeit haben zahlreiche Menschen weniger verdient und mussten auf ihre Ersparnisse zurückgreifen. Für Selbstständige war die Situation häufig noch dramatischer. So mussten beispielsweise Restaurants, Friseursalons, Theater und viele weitere Einrichtungen komplett schließen. Somit sind die Einnahmen zu 100% eingebrochen. Gleichzeitig hatten auch die Schulen lange Zeit geschlossen, sodass für eine individuelle Kinderbetreuung gesorgt werden musste. Somit blieb kein Raum, eine alternative Arbeit zu suchen oder anderweitig Geld zu verdienen.

Die Kosten sind hingegen nicht gesunken. Zwar gab es teilweise die Möglichkeit, Mietminderungen zu nutzen, allerdings verzögern sich die Kosten hierdurch nur und fallen nicht weg. Zudem mussten sich Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, teilweise mit Medikamenten eindecken oder sich Lebensmittel liefern lassen. Auch hierfür fielen erhebliche Kosten an. Hinzu kommt, dass die staatlichen Hilfen teils extrem spät oder gar nicht ausgezahlt wurden. Somit waren viele Menschen gezwungen, auf ihre Ersparnisse zurückzugreifen, um das Nötigste bezahlen zu können. Entsprechend ist die Zahl der Dispo-Nutzer deutlich angestiegen.

Hinzu kommt, dass die Corona-Pandemie zu jeder Menge Stress und zahlreichen Belastungen geführt hat. Somit sind die Menschen so stark auf einen Urlaub angewiesen wie schon lange nicht mehr. Die Gründe, in den Urlaub zu fahren, sind allerdings unterschiedlich. 25,5% der Deutschen wollen ihr Fernweh stillen, wohingegen sie 25,4% gezielt von den Corona Maßnahmen erholen wollen. Außerdem geben 25,2% an, dass sie die aktuellen Freiheiten nutzen möchten, bevor es zu einem erneuten Lockdown kommt. Denn es ist trotz der Impfungen nicht ausgeschlossen, dass die Krankenhäuser und das Gesundheitssystem an ihre Grenzen kommen. Die Folge wäre ein erneuter Lockdown, mit denselben Konsequenzen für die Finanzen, die Gesundheit und das Wohlbefinden wie bisher.

Fazit

Die Zahl der Menschen, die sich für einen angenehmen Urlaub verschulden müssen, ist nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie massiv angestiegen. Es ist jedoch nicht ratsam, die Finanzierung über den Dispokredit laufen zu lassen, da auf diese Weise hohe Zinsen anfallen. Stattdessen sollten Betroffene einen Ratenkredit in Anspruch nehmen, um eine Umschuldung vorzunehmen. So kann der Urlaub bestmöglich genossen werden und die hierfür anfallenden Kosten bleiben in einem verträglichen Rahmen. Obwohl ein Überbrückungskredit deutlich günstiger ist, gibt es teure und preiswerte Angebote.

Es lohnt sich daher, einen umfassenden Anbietervergleich durchzuführen und die jeweiligen Kreditkonditionen gewissenhaft zu vergleichen. So ist es kein Problem, ein günstiges Angebot zu finden, das zu den eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen perfekt passt. Hierbei ist zu bedenken, dass ein Kredit nicht zwangsläufig bei der Hausbank abgeschlossen werden muss. Diese bietet nämlich längst nicht immer die günstigsten Konditionen. Das Geld kann von der einen Bank an die andere geschickt werden, um den Dispo auszugleichen. Dann steht einem entspannten und tollen Urlaub nichts mehr im Weg.




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