Kärnten: Digitales Lernen in der Feuerwehr - Neue Möglichkeiten zur Stärkung der Schlagkraft

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Foto: Büro LR Fellner
04 Apr 03:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Um den steigenden Anforderungen zu begegnen, geht die Landesfeuerwehrschule neue Wege und präsentierte moderne Ausbildungsmöglichkeiten. LR Fellner, LFK Robin und Schulleiter Tschabuschnig: „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Schlagkraft unserer Feuerwehren heute und in Zukunft.“

KLAGENFURT. Landesrat Daniel Fellner, Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin und Schulleiter Klaus Tschabuschnig informierten im Rahmen einer heutigen Pressekonferenz über neue, moderne Ausbildungsmöglichkeiten der Kärntner Feuerwehren – Möglichkeiten, die vor allem durch immer komplexer werdende Einsatzanforderungen und zunehmende Katastrophenereignisse notwendig sind. Auch durch den vielseitigen Fortschritt in der Technik – von neuen Bauweisen, über Energieeffizienz bis hin zur Mobilität – wird kontinuierliche Fortbildung und „Lebenslanges Lernen“ für die Ehrenamtlichen wichtiger.
Mit knapp 30.000 Einsätzen gilt das abgelaufene Jahr 2023 als bisheriges Einsatzrekordjahr. Doch die Einsätze sind nur quantitativ eine Herausforderung, auch in der Komplexität vieler Einsätze steigen die Ansprüche.

Die zunehmende Anzahl von KAT-Einsätzen und komplexen Einsatzszenarien, wie unter anderem Tunnelumfälle oder Gefahrenstoffeinsätze, fordern neue, zeitgemäße und auch flexible Ausbildungsstrategien, so LR Fellner im Zuge der heutigen Pressekonferenz. „Solchen Ereignissen und den Herausforderungen, die noch auf uns zukommen werden, kann nur professionell begegnet werden; nämlich indem unsere Feuerwehrfrauen und -männer über breite Kompetenzen verfügen und ihr ‚Know-How‘ laufend an die neuen Gegebenheiten anpassen“, unterstreicht der Feuerwehrreferent. Als Bildungsreferent sei ihm das Ausbildungsangebot, auch in der Feuerwehr, ein besonderes Anliegen. Fellner: „Mit der Ergänzung und Modernisierung des Ausbildungsangebots stellt sich die Feuerwehr insbesondere auch die Ansprüche vieler junger Feuerwehrmitglieder ein. Hier wird die Art und Weise der Wissensvermittlung verändert; Und das wiederum ist ein ganz wesentlicher Beitrag, um am Puls der Zeit zu bleiben.“

Vor diesem Hintergrund und auf Basis von Erfahrungen hat die Landesfeuerwehrschule ein neues Informations- und Fortbildungsprogramm entwickelt. Zugänglichkeit und Flexibilität, interaktive und ortsunabhängige Lernmöglichkeiten, Aktualität und Vielfalt der Inhalte sowie die laufende Anpassung an die Bedürfnisse der Feuerwehren, waren Parameter dafür, diesen Weg einzuschlagen.
Das Konzept des digitalen Lernens entwickelt sich zu einem integralen Bestandteil vieler Aus- und Fortbildungsprogramme. Diese Entwicklung wird in vielen Freiwilligen Feuerwehren bereits umgesetzt. Angesichts der Tatsache, dass die junge Generation bereits mit digitalen Medien aufwächst, ist es unerlässlich, diese Tools auch in Einsatzvorbereitung zu integrieren.
„Der Feuerwehreinsatz ist und wird es auch immer sein: ein Handwerk mit Hausverstand und technischem Geschick. Dennoch wissen wir aus Erfahrung, dass sich auch kurze Inputs zur laufenden Erweiterung des Wissensstandes sehr gut eignen. Deshalb sind wir einmal im Monat ‚auf Sendung‘ und informieren über Themenbereiche, die die Kärntner Feuerwehren bewegen. Wir setzten bewusst auch auf ein inhaltliches Spektrum, das sich vom Tagesgeschäft abhebt. Analysen, wie z. B. des Großbrandes am Nassfeld 2023 stehen gleichermaßen am Programm wie Schulungen zum Umgang mit sozialen Medien oder Einsätzen mit ‚Schlangen, Spinnen & Co‘. Wir bringen dadurch die Landesfeuerwehrschule in die Feuerwehrhäuser bzw. in die Wohnzimmer unserer Kameradinnen und Kameraden“, führt der Leiter der Landesfeuerwehrschule Klaus Tschabuschnig näher aus.
Bei den zwei Pilotsendungen haben an die 1.000 Kameradinnen und Kameraden das Angebot sehr gut angenommen. Ein Format also, das sehr gut ankommt. Ein Programm für die folgenden Monate ist bereits fixiert.
Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin ist stolz darauf: „Wir wollen die Feuerwehren animieren, sich jeden ersten Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im Feuerwehrhaus zu treffen, die Inhalte gemeinsam anzusehen und darüber zu diskutieren. Das fördert nicht nur die fachliche Weiterentwicklung, sondern fördert die für das Feuerwehrleben so wichtige Kameradschaft. Der gemeinschaftliche Austausch in den Rüsthäusern ist wichtig und es freut mich, dass das Angebot der Landesfeuerwehrschule ein Teil davon ist“.

Die Landefeuerwehrschule wartet mit einer weiteren Innovation auf: Die Basisausbildung für Feuerwehrmitglieder wird modernisiert. Neben neuen Unterlagen gibt es auch „brandneue“ digitale Lernmittel (u. a. moderne Lernunterlagen, Lernbegleitung digital, Selbstchecks, Lernvideos), welche die Feuerwehrleute bei der Einsatzvorbereitung unterstützen.

Fellner, Robin und Tschabuschnig unisono: „Das hohe Engagement unserer Kameradinnen und Kameraden ist unbezahlbar. Es ist der Garant für professionelle Einsatzabwicklung schlecht hin. Umso mehr verdient dieser Einsatz bestmögliche Unterstützung, gerade weil wir wissen, dass ständiges Lernen unumgänglich ist. Mit diesen neuen Ausbildungsmaßnahmen sowie dem breiten Angebot unserer Landesfeuerwehrschule wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Schlagkraft unserer Feuerwehren – heute, morgen und in Zukunft – leisten“.


Quelle: Land Kärnten



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