Die Stadt Innsbruck als Wirtschaftsbetrieb

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Innsbruck "steckt" in vielen unterschiedlichen Bereichen. Insgesamt sechs Unternehmen sind in 100 prozentigem Besitz der Stadt.
Foto: Marke und Markenkommunikation
16 Apr 19:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Beteiligungsbericht 2020 liegt vor: Mehr als 256 Millionen Euro investiert

Neben den umfassenden Bereichen in der Verwaltung beteiligt sich die Stadt Innsbruck auch am regionalen Wirtschaftstreiben. Mit ihren insgesamt 28 Beteiligungsunternehmen ist sie ein bedeutender Wirtschaftsmotor für Innsbruck und seine Umgebung. Jedes Jahr gibt der Beteiligungsbericht einen Überblick über die Abschlüsse aller Tochtergesellschaften. Nun liegt jener mit den Zahlen aus dem Wirtschaftsjahr 2019 vor.

„Die verschiedenen Beteiligungen spiegeln die vielfältigen Sparten wider, in denen die Stadt tätig ist – von Verkehr über Pflege bis hin zu Kultur, Wohnen und Sport. Dass die Tochtergesellschaften positiv gewirtschaftet haben, davon profitieren wir vor allem jetzt in Zeiten der Pandemie“, betont Bürgermeister und Finanz- sowie Beteiligungsreferent Georg Willi.

Erstellt wird der Bericht von der Magistratsabteilung IV, Finanz-, Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung. „Transparenz spielt im Zusammenhang mit Finanzen eine zentrale Rolle. Der Bericht gibt einen kompakten Überblick über die direkten Kapitalbeteiligungen der Stadt. Insgesamt haben alle 28 Beteiligungen zusammen einen Umsatz von mehr als 615 Millionen Euro erwirtschaftet. Damit wurden die 601 Millionen Euro vom Vorjahr sogar noch übertroffen“, erklärt Abteilungsleiter und Finanzdirektor Mag. Johannes Müller. Die Summe der Anlagevermögen liegt bei 3,64 Milliarden Euro. Mehr als 256 Millionen Euro wurden im Jahr 2019 über die Tochtergesellschaften neu investiert, am meisten davon – nämlich 73 Prozent – im Bereich Immobilien, Wohnungswesen und Bauwirtschaft.

Neu: Eröffnungsbilanz

Eine Neuerung in der Rechnungslegung der Stadt Innsbruck ist die Eröffnungsbilanz. Diese folgt den Regelungen der Voranschlags- und Rechnungsabschluss-Verordnung 2015. Konkret bedeutet das, dass für die Ermittlung des Vermögens der Stadt an den Beteiligungen, als Bewertungsansatz, der Anteil der Gebietskörperschaft am Eigenkapital des Beteiligungsunternehmens herangezogen wird. Für das Geschäftsjahr 2019 ergibt das ein Gesamtvermögen der Stadt an den Beteiligungen von 1,4 Milliarden Euro.

Die Stadt in allen Bereichen

Die Unternehmensbereiche der Beteiligungsfirmen sind vielfältig und werden grob in die Kategorien „Versorgung und Technik“, „Verkehr“, „Soziales, Gesundheit, Bildung und Kultur“, „Sport, Veranstaltungen und Wirtschaft“ sowie „Immobilien, Wohnen und Bauwirtschaft“ eingeteilt. In erstere fällt die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), die zu 50 Prozent plus einer Aktie im Besitz der Stadt Innsbruck ist. „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte die IKB positiv wirtschaften. Die Verfolgung der Klimaziele, die vom Bund vorgegeben werden, erfordern laufende Investitionen“, weiß Finanzdirektor Müller. Die IKB investierte im Jahr 2019 knapp 70 Millionen Euro. So konnte dadurch unter anderem die Umstellung auf energieeffiziente LED-Technologie im städtischen Raum abgeschlossen werden.

Positive Bilanz zieht auch die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB), an der die Stadt mit 45 Prozent beteiligt ist. Die Anzahl der beförderten Personen im Stadtgebiet und in der Region stieg gegenüber dem Jahr 2018 um 4,7 Prozent auf knapp 82 Millionen Personen an. Zudem konnte der Ausbau des Verkehrsnetzes im innerstädtischen Bereich fertiggestellt werden.

„Erfreulich ist auch der Jahresüberschuss der Patscherkofelbahn Betriebs GmbH von 860.000 Euro“, weisen Finanzdirektor Müller und sein Stellvertreter, Mag. Johannes Verdross, auf die positive Bilanz der Innsbrucker Schi- und Freizeitanlage hin.

45 Prozent Frauen

„Mit ihrem wirtschaftlichen Engagement kurbelt die Stadt Innsbruck gemeinsam mit ihren Beteiligungen auch die heimische Wirtschaft an. Das ist auch für den Arbeitsmarkt essentiell“, weiß Bürgermeister Willi und verweist auf die mehr als 4.300 MitarbeiterInnen, die im Jahr 2019 in den Beteiligungsunternehmen angestellt waren. Davon waren 45 Prozent weiblich und 55 Prozent männlich. Die Tochtergesellschaften gelten auch unter jungen Menschen als zukunftsfähige ArbeitgeberInnen. 2019 wurden 74 Lehrlinge in den vielfältigen Sparten der Unternehmen beschäftigt.

Über Stadtgrenzen hinaus

Im vollständigen Eigentum der Stadt stehen insgesamt sechs Unternehmen: Die Innsbrucker Soziale Dienste GmbH (ISD), die Patscherkofelbahn Infrastruktur GmbH, die Innsbrucker Sportanlagen Errichtungs- und Verwertungs GmbH, die Innsbrucker Markthallen-Betriebs GmbH und die Innsbrucker Immobilien sowie Immobilien Service GmbH (IIG/IISG). Während die meisten der Beteiligungsfirmen wettbewerbsfähig sind, beteiligt sich die Stadt auch an Gesellschaften, die keinen Gewinn anstreben – wie etwa zu einem Drittel an der Tiroler Sozialmärkte – gemeinnützige Lebensmittelversorgungs GmbH. Außerdem geht das wirtschaftliche Treiben der Stadt über die Stadtgrenzen hinaus. Innsbruck besitzt unter anderem kleinere Anteile am Schlick 2000 Schizentrum, der Felbertauernstraße und der Tirol Milch.

Im Überblick

In den Beteiligungsberichten werden neben den rechtlichen Hauptmerkmalen auch die Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnungen, wichtige Kennzahlen sowie die vielfältigen Tätigkeiten der städtischen Beteiligungsgesellschaften dokumentiert. Jener von 2020 ist – wie auch die Berichte der vergangenen fünf Jahre – online unter www.innsbruck.gv.at -> Amt | Verwaltung -> Beteiligungen der Stadt abrufbar. AD


Quelle: Stadt Innsbruck



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