Salzburg: Der Kevin-Effekt bei den beliebtesten Babynamen

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Foto: Land Salzburg/Grafik
27 Okt 14:00 2023 von Redaktion International Print This Article

Anna und Maximilian haben Elisabeth und Stefan abgelöst / Adam und Eva nicht im Namensparadies / Seit 1984 hat sich viel verändert

(LK) Nennen wir das Kind beim Namen! Das hat die Salzburger Landesstatistik wortwörtlich genommen und herausgefunden, welche Babynamen in und out sind und wie sich die beliebtesten Namen seit 1984 verändert haben. Eines vorab: Anna und Maximilian sind Dauerbrenner. Und Kevin – das ist ein eigenes Thema.

Beliebte Babynamen im Wandel. Seit 1984 hat sich der Geschmack stark verändert, die Top-Namen sind jetzt ganz andere.

Wenn jemand in Salzburg Anna oder Maximilian heißt, steht sie oder er keinesfalls alleine da. Die beiden Namen sind die Dauerbrenner bei den Babynamen, belegen seit Jahren die vorderen Plätze und halten sich zumindest meist unter den Top 10. Alleine im Jahr 2022 wurden 55 Annas und 73 Maximilians in Salzburg geboren, sie sind daher die Top-Namen. „Man kann sagen, dass sie seit 1984 – bis dahin reichen unsere genauen Aufzeichnungen zurück – immer beliebt waren, aber unter den Top 10 waren sie 1984 nicht. Das zeigt auch, wie stark sich der Geschmack bei den Babynamen verändert hat“, erklärt Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik.

1984 und 2022: zwei verschiedene Welten

In fast 40 Jahren haben sich die Geschmäcker offenbar sehr verändert, denn vergleicht man die beliebtesten zehn Babynamen bei Mädchen und Buben aus dem Jahr 1984 mit dem Jahr 2022 gibt es keine Überschneidung. „Stefan, Christian und Andreas wurden zum Beispiel von Maximilian, David und Felix abgelöst. Auch Elisabeth, Stefanie und Andrea finden wir nicht mehr bei den Top-Plätzen, dafür Anna, Valentina und Emma“, fasst Gernot Filipp zusammen und fügt schmunzelnd hinzu: „Über Gernot schweige ich. Der Name war nie so beliebt und wird es wahrscheinlich auch nicht so schnell sein.“

Kevin eroberte auch Salzburg

Als Kevin im gleichnamigen Film 1990 allein zu Haus war und dann 1992 allein in New York, löste das einen regelrechten Kevin-Boom aus. „Die Beliebtheit des Namens stieg sprunghaft an, erreichte aber dennoch nie eine bessere Platzierung als 27. und das war im Jahr 1992“, erklärt die Landesstatistik. Und Gernot Filipp fügt hinzu: „Mit ist kein anderer Name bekannt, der aufgrund eines Hollywood-Films plötzlich so beliebt wurde. Es bleibt ein Phänomen.“

Anna, Juli und Sarah – und Michael

Dabei gibt es Beständigeres als Kevin. Anna scheint bei den Babynamen der wahre Dauerbrenner zu sein. Seit 1984 fast immer an der Spitze wurden seither in Salzburg 2.729 Annas geboren. Auch Julia (2.710 Mal) und Sarah (2.004 Mal) waren beliebt. Bei den Buben kamen in diesen 39 Jahren 2.950 Michaels auf die Welt, gefolgt von Lukas (2.941 Mal) und Thomas (2.827 Mal).

Neues Jahrtausend brachte neue Namen

Offenbar hat sich mit 1. Jänner 2000 nicht nur das Jahrtausend verändert, sondern es brach auch eine neue Ära bei den beliebtesten Babynamen an. „Zum Beispiel Stefanie. Sie war in den 1980er- und 1990er-Jahren vielfach unter den Top 10 und ist dann nach der Jahrtausendwende fast ganz verschwunden. 2022 gab es nur noch zwei Babys mit dem Namen Stefanie“, so Filipp. Ein ähnliches Schicksal ereilte bei den Buben der Name Michael. „Das war der Bubenname schlechthin in den Jahren 1984 bis 2001. Dann ging es schnell bergab mit der Beliebtheit. Dennoch ist Michael gesamt gesehen der häufigste Bubenname der vergangenen fast 40 Jahre.

Josef und Maria verschwanden fast

Klassiker wie Josef und Maria sind ebenfalls in der Beliebtheitsskala gefallen. Immerhin schaffte es Marie als Abänderung von Maria 2022 noch auf Rang sechs, 43 Mädchen wurden so genannt. Josef aber ist aus den Top 10 verschwunden, nur mehr 17 Buben wurden im Jahr 2022 so genannt, das ist Platz 37.

Adam und Eva nicht im Namensparadies

Der Name Eva taucht 1984 noch auf Platz neun der Bestenliste auf, doch 2022 schon nicht mehr in den Top 10. Nur mehr zwölf Mädchen wurden Eva genannt. Adam wurden im Jahr 2022 acht Kinder genannt, das heißt im Namensparadies haben die beiden biblischen Namen derzeit keinen Platz.

Und was ist mit Lisa?

„Beim Namen Lisa können wir wohl von einem Absturz sprechen, obwohl er sehr schön ist“, wie Gernot Filipp findet. In den 1990er Jahren war Lisa mega-„in“, 1991 teilten sich Julia und Lisa sogar Platz 1. Ab 2008 kam es dann zum Einbruch und 2022 belegt Lisa nur mehr Platz 69. Dennoch: von 1984 bis 2022 im Gesamten gesehen geht sich Platz 5 aus.


Quelle: Land Salzburg



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