Das neue Wohnservice startet durch!

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Wohnservice NEU:
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
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Wohnservice NEU:
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
25 Apr 13:00 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Aus Wohnungsamt wird modernes Wohnservice

Nach erfolgreicher Übersiedelung nimmt mit Anfang Mai das neue Wohnservice der Stadt (früher Wohnungsamt) in den Räumlichkeiten im Kiesel den Vollbetrieb auf. Es gibt seither einen barrierefreien Empfangsbereich samt hellem, lichtdurchflutetem Wartebereich, zwölf Büros, einen Besprechungsraum und einen Sozialraum mit Teeküche. Auch die Schlichtungsstelle, früher im Amtsgebäude in der Schwarzstraße untergebracht, ist mit übersiedelt. Aufgabe der Schlichtungsstelle ist es, Beschwerden von Mieter*innen auf möglichst raschem und kostengünstigem Wege einer Lösung zuzuführen. Für dieses Servicepaket (Sanierung, Software und begleitende Maßnahmen) gab die Stadt an die 800.000 Euro aus. „Nun sind alle Kräfte für leistbares Wohnen der Stadt unter einem Dach gebündelt. Wohnen ist das Thema in Salzburg und unser Ziel muss sein, möglichst viele Menschen mit adäquatem und leistbarem Wohnraum zu versorgen und sie dabei zu begleiten. Die Menschen erwarten sich in so einer zentralen Frage bestmöglich Unterstützung und mit dem neue Wohnservice bieten wir ihnen eine moderne Serviceeinrichtung“, so Vizebürgermeisterin Hagenauer bei einem Pressetermin am Mittwoch, 24. April 2019.

Informieren, beraten und steuern.
Mit Mai greifen nun alle Bausteine ineinander und das neue Wohnservice startet durch. Neben den neuen Räumlichkeiten werden die fairen und transparenten Vergabe-Richtlinien gültig: Mitte Dezember 2018 beschloss der Gemeinderat mehrheitlich die neuen und gerechten Wohnungsvergaberichtlinien. Dem vorausgegangen ist ein transparenter Prozess, in dem externe Expert*innen und Mitarbeiter*innen sowie politische Akteure, soziale Institutionen und die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften eingebunden waren. Oberstes Ziel war es, den Bürger*innen der Stadt Salzburg eine Chance auf leistbaren Wohnraum zu ermöglichen.
Die Eckpunkte der Vergaberichtlinien sind (abgesehen von Einkommens- und Familiensituation):
* Fünf Jahre Hauptwohnsitz oder Arbeit in der Stadt Salzburg oder insgesamt 15 Jahre Hauptwohnsitz in der Stadt Salzburg
* Deutsch-Kenntnisse auf Niveau (A2/B1)
* Anbot dreier Wohnungen zum Aussuchen
* Befristete Wohnungen für Fachkräfte (z.B. Pflegekräfte)
* Wohnungswechsel wird einfacher (z.B. Groß gegen klein)
* Soziale Durchmischung bei Neu- und Bestandsbauten
* Wenn nötig, Sondervergaben auf Basis Monitoring
* Sperre bei zweckwidriger oder missbräuchlicher Verwendung der Wohnung (Stichwort Airbnb)
* Beibehaltung des Vergabeausschusses

„Das neue Punktesystem ist transparent und für jeden nachvollziehbar. Es wird noch stärker bewirken, dass diejenigen eine städtische Wohnung bekommen, die sie wirklich brauchen“, betont Abteilungsvorstand Winfried Wagner. Punkte werden für die aktuelle Wohnsituation und die persönlichen Voraussetzungen vergeben, es gibt aber auch Punkte für Notlagen und Zusatzpunkte (z.B. soziales Engagement). Diese differenziertere Punktevergabe ermöglicht eine noch zielgerichtete Vergabe nach objektiven und sozialen Kriterien.
Das neue Wohnservice ist, wie schon der Name sagt, eine Serviceeinrichtung der Stadt Salzburg, das Wohnsuchende bestmöglich informiert und berät. „In den letzten zwei Jahren haben wir daran gearbeitet, den Salzburgerinnen und Salzburgern eines der modernsten Wohnservices Österreichs bieten zu können“, so die Leiterin des Wohnservices Dagmar Steiner ambitioniert und weiter: „Natürlich gibt es immer noch Luft nach oben. Wir arbeiten weiter daran, das Wohnservice zu einem kommunalen Kompetenz-Zentrum für Wohnungsfragen in der Stadt Salzburg zu machen. Dafür gibt es u.a. auch strategische Planungstreffen mit unseren Partner*innen, um zukünftig noch stärker aktive Wohnbau-Politik zu machen.“

Service steht im Vordergrund
Mit den neuen Vergaberichtlinien wurde notwendigerweise auch eine neue Vergabesoftware implementiert. Diese Software sieht zusätzlich eine Wohnungsdatenbank für alle, von der Stadt Salzburg zu vergebenden Wohnungen vor. Ein Raumbuch, Fotos, Pläne, Informationen
zum Energieausweis und vieles mehr, lassen sich hier abspeichern. Zukünftig wird es möglich sein, bei der Wohnungsvergabe die Wohnung bestmöglich zu präsentierten und sämtliche Informationen über die jeweilige Wohnung aus der Datenbank abzulesen. Zu Beginn kann es zu längeren Beratungszeiten kommen, da in den meisten Fällen noch nicht alle Informationen dem Wohnungsamt vorliegen.
In Zukunft können die notwendigen Behördenwege im Wohnservice online erledigt werden. Es wird zukünftig möglich sein, den Antrag bzw. die Weiterverlängerung des Antrages online zu stellen. Ein neues PDF-Antragsformular wurde ebenfalls bereits aufgelegt und ist über die Homepage der Stadt Salzburg downloadbar: https://www.stadt-salzburg.at/pdf/antrag_fuer_eine_mietwohnung.pdf
In einem nächsten Schritt soll es den Antragsteller*innen ermöglicht werden, den Status ihres Anliegens online abzufragen. Dieses Tool wird jedoch erst im nächsten Jahr zur Verfügung stehen. Seit Herbst 2018 gibt es bereits die Wohnungstauschbörse der Stadt Salzburg, auf der derzeit 23 Wohnungen zur Auswahl stehen.
www.stadt-salzburg.at/wohnungstauschboerse

Im Fokus steht, eine Basis für eine langfristige, leistbare und adäquate Wohnversorgung zu schaffen. „Diese ist eine wesentliche Grundlage für eine gelingende, eigenverantwortliche und selbstbestimmte Lebensführung“, so Steiner. Zum Team gehören seit heuer auch zwei Sozialarbeiter*innen, die die Wohnungssuchenden bei Bedarf betreuen. Neben einer problematischen Wohnsituation gibt es häufig auch Probleme innerhalb von Familien, mit der Arbeitssituation oder gesundheitlicher Art. Hier setzt die Soziale Arbeit an: Sozialpädagogische Beratung und Begleitung stehen hier im Vordergrund.

Die Stadt Salzburg hat das Vergaberecht für rund 10.000 Wohnungen wovon rund 1.700 der Stadt gehören. Schritt für Schritt wird in den nächsten Jahren das Vergaberecht für Wohnungen der GWSB an die Stadt übertragen. In den vergangenen Jahren gab es im Schnitt in 400 Wohnungen einen Mieter*innenwechsel.

Das Wohnservice spricht Klartext:
Alle Formulare und Schriftstücke sind bzw. werden in „klaren Worte“ abgefasst, denn die Informationen sollen verständlich und nachvollziehbar sein. Mit dem Projekt „klare Worte“, das seit 2014 läuft, fördert die Stadt eine klare, lesbare und verständliche Kommunikation. Schriftstücke, die täglich an Salzburger*innen versendet werden, werden in leicht verständliche Sprache übersetzt, damit Empfänger*innen besser Bescheid wissen und so Missverständnisse auf ein Minimum reduziert werden. „Wir rechnen, dass im Herbst alle Bausteine wirken und die Menschen eine spürbare Verbesserung auf dem Weg zur neuen Wohnung spüren. Im Jahr 2020 werden wir die gesetzten Maßnahmen evaluieren und gegebenenfalls anpassen. Ich bin überzeugt, dass Salzburger Wohnservice wird ein Vorbild für andere Städte werden“, schließt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer zufrieden.



Quelle: Stadt Salzburg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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