Salzburg: Das musikalische Gedächtnis der Salzburger Volkskultur

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Landeshauptfrau Karoline Edtstadler und Wolfgang Dreier-Andres (Archivleiter Salzburger Volksliedwerk)
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
12 Nov 13:00 2025 von Redaktion Salzburg Print This Article

Volksliedwerk behütet rund 100.000 Lieder / Online-Datenbank macht kulturellen Schatz für alle zugänglich

(LK) Sammeln, veröffentlichen und forschen – das fasst die Aufgaben des Salzburger Volksliedwerkes kompakt zusammen. Rund 100.000 Lieder in Druck- und Handschrift, Schellacks, Tonbänder, Kassetten, CDs und hunderte Gigabyte an Ton- und Filmaufnahmen werden als kulturelle Schätze des Landes dort archiviert. Eine moderne Online-Datenbank macht das Volksmusikalische Erbe für alle leicht zugänglich.

Das Volksliedwerk beherbergt ein riesiges Archiv. Seine Aktivitäten gehen aber weit darüber hinaus und umfassen Angebote zum selber Singen, Musizieren und Tanzen, vom Anfänger auf der Harmonika bis hin zur ausgebildeten Sängerin. Damit und mit einer umfangreichen Online-Datenbank hält die mehr als 100 Jahre alte Institution die musikalische Volkskultur in Salzburg lebendig.

Landeshauptfrau Karoline Edtstadler und Archivleiter Wolfgang Dreier-Andres im Salzburger Volksliedwerk, wo die Schätze der heimischen Volksmusik gehütet werden.

Edtstadler: „Salzburger Musik auf der ganzen Welt abrufbar.“

Heimische Musik und Kultur werden durch die Aktivitäten des Volksmusikwerkes lebendig. „Mir ist wichtig, dass die Salzburger Volksmusik auch auf der ganzen Welt abrufbar ist und so bekannt wird. Hier im Archiv wird das heimische Volkslied einerseits gehütet, wie ein Schatz aber andererseits auch digitalisiert und damit für die Allgemeinheit zugänglich gemacht. Es ist schon etwas Einzigartiges, dass man von überall in der Welt nach Stille Nacht suchen kann, die Noten und den Text findet, es sich anhören und herunterladen kann“, so Landeshauptfrau Karoline Edtstadler.

Historischer Einblick in den Alltag

Das Archiv des Volksliedwerkes erlaubt einen spannenden Einblick in den musikalischen Alltag der Menschen in den letzten 100 Jahren. „Wir haben beispielsweise handgeschriebene Liederbücher von Bauern aus einer Zeit, in der es mehr ums Überleben ging als um Musik. Man sieht aber an den liebevoll gestalteten Handschriften sehr deutlich, dass den Menschen auch die Volksmusik sehr wichtig war“, so Archivleiter Wolfgang Dreier-Andres.

300.000 Lieder online verfügbar

Wie einfach man das volkskulturelle musikalische Erbe eines ganzen Landes für die Allgemeinheit zugänglich machen kann, zeigt die Volksmusikdatenbank, die von den Volksliedwerken aller Bundesländer und von Südtirol gemeinsam entwickelt wurde. 300.000 Lieder aus gedruckten und handschriftlichen Quellen sind unter www.volksmusikdatenbank.at recherchierbar und können mittels Anfrageformular von Interessierten angefordert werden. Noten zu 10.000 Liedern sind direkt online vorhanden und abspielbar.

Musiksuche mit Online-Klavier

Highlight der Online-Musikdatenbank ist eine Klaviatur auf der Website, mit der gezielt nach Melodien gesucht werden kann. Wer also an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal nach einem Lied sucht, von dem nur noch ein Teil der Melodie im Gedächtnis ist, kann einfach in der Datenbank die Noten und natürlich auch den Text dazu suchen und finden.

Forschung und Vernetzung

Feldforschung gehört auch zu den Aufgabenbereichen des Volksliedwerkes. „Zuletzt wurde im Unteren Saalachtal erhoben, was das musikalische Leben in dieser Region ausmacht. Die Erkenntnisse werden in Buchform, als Artikel in Online- und Offline Fachzeitschriften und in wissenschaftlichen Symposien veröffentlicht“, so Wolfgang Dreier-Andres. Zudem sind die Volksliedwerke aller Bundesländer und der Dachverband Österreichisches Volksliedwerk in Wien in ständigem Austausch miteinander. Über die Internationale Vereinigung der Musikbibliotheken und -archive sind sie auch mit Fachkolleginnen und -kollegen auf der ganzen Welt eng vernetzt.

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Quelle: Land Salzburg



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