Wien: Czernohorszky - Erweiterung des Wasserbehälters Schafberg vor der Fertigstellung

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Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky, Betriebsvorstand Wiener Wasser Paul Hellmeier
Foto: Wiener Wasser/Johannes Zinner
23 Mär 05:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ein Drittel der Maßnahmen der Strategie „Wiener Wasser 2050“ ist bereits umgesetzt

Die Erweiterung des Wasserbehälters Schafberg in Hernals steht kurz vor der Fertigstellung. Im April wird eine zusätzliche Wasserkammer in Betrieb genommen und mit frischem Quellwasser aus den Alpen befüllt. Das Speichervolumen am Standort Schafberg steigt durch die dritte Wasserkammer von 23 Millionen auf 60 Millionen Liter Wasser. Der Wasserbehälter sichert direkt die Versorgung für Ottakring, Hernals und Währing und indirekt für Floridsdorf und Donaustadt.

Die Erweiterung der Wasserbehälter ist ein wichtiger Bestandteil der vor zwei Jahren präsentierten, umfassenden Trinkwasserstrategie „Wiener Wasser 2050“. Mit dieser Strategie bereitet sich die Stadt Wien langfristig auf den Wasserbedarf einer wachsenden Millionenstadt vor.

„Mit dem Wasser aus den Quellgebieten verfügt Wien über die besten Voraussetzungen für die Trinkwasserversorgung der Wienerinnen und Wiener. Damit angesichts von Klimakrise und Bevölkerungswachstum auch in Zukunft in allen Wiener Haushalten frisches Quellwasser fließt, muss mehr Wasser aus den Quellgebieten gespeichert und die verfügbare Wassermenge erhöht werden“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Pro Jahr investiert die Stadt Wien bis zu 100 Millionen Euro in der Wasserinfrastruktur. Dazu zählt unter anderem der Ausbau überregionaler Transportleitungen und die Erneuerung des Rohrnetzes. „Wir arbeiten konsequent an der Umsetzung der Maßnahmen unserer Trinkwasser-Strategie ‚Wiener Wasser 2050‘. In nur zwei Jahren wurde bereits ein Drittel der Maßnahmen umgesetzt“, so Czernohorszky.

In 31 Wasserbehältern (29 in Wien, 2 in Niederösterreich) werden derzeit rund 1,6 Milliarden Liter Wasser gespeichert. Durch das hohe Speichervolumen der Wasserbehälter kann Wiener Wasser einen Ausgleich zwischen der verfügbaren Wassermenge aus den Quellgebieten und dem aktuellen Wasserverbrauch in Wien schaffen. Behälter bieten damit eine wichtige Reserve für Zeiten des erhöhten Wasserbedarfs.

Wasserbehälter Schafberg: Naturnahe Bepflanzung und Platz für Sonnenstrom

Die zusätzliche Wasserkammer des Wasserbehälters Schafberg beinhaltet 156 Säulen und ist 100 x 60 Meter groß. Das Volumen beträgt rund 37.000 Kubikmeter. Nach umfangreichen Aushubarbeiten wurden in weniger als einem Jahr die Bodenplatte, alle Säulen sowie die Wände der Wasserkammer errichtet und die Schieberkammer fertiggestellt. Insgesamt wurden rund 1.110 Tonnen Stahl verbaut. Nach Fertigstellung der Baustelle im Herbst wird die Oberfläche der Wasserkammer begrünt und als naturnaher Lebensraum für Tiere und Pflanzen gestaltet. Neben der Bepflanzung mit heimischen Sträuchern und Bäumen sind auf dem Gelände Nistkästen für Vögel, Fledermausquartiere und Insektenhotels vorgesehen. Ein Teil des Grundstücks wird für die Errichtung einer Photovoltaikanlage zur Verfügung gestellt.

„Die Hernalserinnen und Hernalser profitieren mehrfach von der Fertigstellung des Wasserbehälters Schafberg. Er sichert nicht nur die Versorgung mit hochwertigem Quellwasser, die Oberfläche wird zudem naturnah gestaltet und zur Erzeugung von erneuerbarer Energie genutzt”, freut sich Hernals Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Elisabeth Mössmer-Cattalini.

Trinkwasser-Strategie wird laufend evaluiert

„Die Klimakrise und die wachsende Millionenmetropole führen zu einem höheren Wasserbedarf. Auf diesen Bedarf bereitet sich Wiener Wasser sorgfältig vor. Die jährliche Wachstumsprognose der Stadt Wien ist ein wesentlicher Faktor unserer vorausschauenden Planungen. Damit evaluieren wir regelmäßig, ob eine Anpassung der Trinkwasser-Strategie notwendig ist“, erklärt Wiener-Wasser-Chef Paul Hellmeier. Aktuelle Prognosen rechnen damit, dass Wien bis 2053 von 2 Millionen auf 2,3 Millionen Einwohner*innen wachsen wird. Um den höheren Wasserbedarf zu decken, wurden folgende Maßnahmen fertiggestellt bzw. werden derzeit umgesetzt:

Unterhalb der Floridsdorfer Brücke wurde ein zweiter Brückenrohrstrang errichtet. 2023 wurden im Zuge von 100 Baustellen rund 45 Kilometer des Wiener Rohrnetzes erneuert und die überregionalen Transportrohre ausgebaut. Die Neurohrlegungen für zwei überregionale Transportleitungen (3. und 4. Hauptleitung) werden bis 2026 abgeschlossen. Der Bau einer weiteren Trinkwasser-Transportleitung im Westen Wiens wird voraussichtlich ab Juni 2024 vom 16. Bezirk (Mildeplatz) bis zum 17. Bezirk (Richthausenstraße) umgesetzt. Die Erweiterung des Wasserbehälters Schafberg steht kurz vor der Fertigstellung. Das mit Abstand größte Projekt von Wiener Wasser geht im Sommer 2024 in die Umsetzung: der Behälter in Neusiedl am Steinfeld (NÖ) wird erweitert und kann im Endausbau rund eine Milliarde Liter Wasser speichern. Die Erweiterung des Wasserwerks Donauinsel startet im kommenden Jahr. Ein weiteres Zukunftsprojekt ist derzeit in Planung: Ein zusätzlicher Rohrstrang in der Höllbachquelle im Hochschwabgebiet soll künftig mehr Sicherheit für die Wiener Wasserversorgung bieten. Ein wichtiger Bestandteil der Planungen ist der Beitrag von Wiener Wasser zum Ausbau erneuerbarer Energien: Mit den bestehenden 16 Trinkwasserkraftwerken entlang der Hochquellenleitungen und in Wien wird fast 5-mal so viel Strom erzeugt, wie für die gesamte Wiener Wasserversorgung benötigt wird. In Döbling (Hungerberg) befindet sich das 17. Trinkwasserkraftwerk in Bau, das 2026 fertiggestellt wird. Weltwassertag 2024

Am 22. März wird zum 31. Mal der Weltwassertag unter dem Motto „Wasser für Frieden“ gefeiert. Mit dieser Initiative wollen die Vereinten Nationen Bewusstsein für die Wasserthematik schaffen und auf die Umsetzung der sogenannten Sustainable Development Goals der UN 2030 Agenda hinweisen. In diesem Ziel formulierten die UN den Willen, bis 2030 sauberes Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen zu gewährleisten. Der Zugang zu Wasser soll kein Privileg sein. Die Stadt Wien bekennt sich zu diesen globalen Nachhaltigkeitszielen. Die Smart Klima City Strategie baut auf den UN-Zielen auf. Maßnahmen wie die Absicherung der Wiener Wasserversorgung durch eine Verfassungsbestimmung, leistbares Trinkwasser und den kostenlosen Zugang zu Trinkwasser bei den Trinkbrunnen im öffentlichen Raum tragen zu sozialem Frieden bei.


Quelle: Stadt Wien



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