Kärnten: Coronavirus - LH Kaiser fordert Einbindung weiterer Experten auf Bundesebene

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Foto: Shutterstock / Land Kärnten
27 Jän 07:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Um Lebensrealität der Bevölkerung Rechnung zu tragen und soziale Folgenabschätzung zu treffen, sollte Bundesregierung Soziologen und Psychologen in Entscheidungsprozess einbinden - Forderung nach Offenlegung der Verträge mit Impfstoffherstellern

Klagenfurt (LPD). Um den Menschen notwendige, aber vor allem praxistaugliche Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie wieder mehr ins Bewusstsein zu rufen, fordert Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, die Einbindung weiterer Experten in die Beratungen der Bundesregierung. „Bis jetzt vertraut die Bundesregierung einzig auf die Einschätzungen von Mathematikern, Statistikern und Virologen. Sie alle leisten in ihrem Fachgebiet sicher hervorragende Arbeit und haben einen klaren Auftrag: Maßnahmen zu berechnen, die die Infektionszahlen bremsen. Was dabei oft außer Acht gelassen wird, ist die Lebensrealität der Menschen“, zeigt sich Kaiser besorgt.

Nicht jede am Reißbrett berechnete Maßnahme könne von der Bevölkerung tatsächlich so gelebt werden. Der Landeshauptmann erinnert an den Vorschlag, verpflichtendes Homeoffice bei gleichzeitiger Verpflichtung seine Kinder zuhause zu betreuen, oder das viel zu lange quasi Schließen von Schulen. Daher sei es notwendig, vorgeschlagene Maßnahmen, bevor sie veröffentlicht werden, auch auf ihre Praxistauglichkeit hin abzuklopfen. „Daher erwarte ich, dass man seitens der Bundesregierung die Expertise von Soziologen, Psychologen, Psychotherapeuten und Pädagogen einfließen lässt. Denn oft ist gut gedacht, einfach schlecht gemacht. Es braucht mehr Empathie, mehr Rücksicht auf die Lebensumstände der Bevölkerung. Nichts ist schlimmer, als von der Politik verordnete Maßnahmen, die viele nicht einhalten können“, so Kaiser.

Mit mehr Empathie und Rücksichtnahme könne es durch einen erfolgten Schulterschluss und gemeinsame Anstrengungen gelingen, das zur nachhaltig erfolgreichen Bekämpfung der Pandemie unerlässliche Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. „Die Politik muss alles tun, um die Menschen wieder stärker zu überzeugen, geschlossener mitzuziehen. Dafür muss man ihnen auch entgegenkommen“, verdeutlicht Kaiser.

Zudem verlangt Kärntens Landeshauptmann seitens der EU und der Bundesregierung alles zu tun, um die zugesagten Impfstoffmengen von den Herstellern einzufordern. „Dazu hat die Öffentlichkeit ein Recht zu wissen, wie die entsprechenden Verträge aussehen. Welche Pönalzahlungen sind darin festgeschrieben? Welche Vorauszahlungen mit dem Geld der Steuerzahler gab es an Biontech/Pfizer, Moderna und Astra Zeneca? Wurden die Dosen von den Herstellern möglicherweise doppelt verkauft? Wenn ja, wer sollte die für Österreich vorgesehen und jetzt reduzierten Dosen sonst bekommen?“, will Kaiser wissen.


Quelle: Land Kärnten



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