Kärnten: Club Alpbach lud zur Diskussion über Alpe-Adria-Region

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Kärnten

28 Aug 15:00 2020 von Redaktion International Print This Article

LH Kaiser diskutierte via Skype mit Clubvertretern – Hauptthema: Die Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Alpen Adria Region – Zusammenarbeit mit Friaul-Julisch Venetien und Slowenien soll weiter forciert werden

Klagenfurt (LPD). Der Club Alpbach Senza Confini (CASC) mit Präsidentin Corina Schmiedt lud heute, Donnerstag, zu einer Skype-Diskussionsrunde zum Thema „Senza Confini“, bzw. welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie für die Alpe-Adria-Region? Seitens Kärntens nahm Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser als Diskussionsteilnehmer daran teil.

Der Landeshauptmann berichtete über die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria vor über 40 Jahren. „Die Zusammenarbeit war auf Grund ideologischer Grenzen zwar eingeschränkt. Trotzdem haben es Sport, Kunst und Kultur geschafft, Völker zusammenzuführen“, so Kaiser. Nach seiner Angelobung zum Landeshauptmann wurde aus der Arbeitsgemeinschaft die Alpen-Adria-Allianz. „Damit wurde auch die lokale Wirtschaft durch Kooperationen gestärkt und aus Nachbarn wurden Partner, die Projekte entwickelten, nicht an der Bevölkerung vorbei, sondern mit ihr“, so Kaiser.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie habe auch gezeigt, dass es wichtiger denn je sei, die regionale, grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken, friedliche Beziehungen zu fördern und das Bewusstsein für politische und gesellschaftliche Fragen im europäischen Kontext zu schärfen. Sie bietet für alle Seiten Vorteile wirtschaftlicher, kultureller und politischer Natur“, stellte Kaiser ebenfalls fest. Zudem ist er davon überzeugt, dass die völkerverbindende Zusammenarbeit der EU auf regionaler Ebene die Regionen stärke und ihren Bewohnern viele Vorteile bringe.

Ziel seiner überregionalen politischen Tätigkeit sei die Vertiefung der Zusammenarbeit. „Im Alpen-Adria Raum wird Europa, wird Nachbarschaft gelebt. Das sprichwörtliche An einem-Strang ziehen ist keine leere Worthülse“, so Kaiser. Eine große Rolle spielt dabei die Jugend. „Diverse Projekte wie Alpen-Adria-Jugendspiele oder der grenzüberschreitende Praktikumsaustausch von Schülern und Lehrlingen ab dem 16. Lebensjahr wurde von uns mit Friaul-Julisch Venetien ins Leben gerufen“, teilte Kaiser mit.

Bezüglich der Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Alpen Adria-Region stellte der Kärntner Landeshauptmann fest, dass durch die Grenzkontrollen bzw. Schließung der Grenzen, das Verbindenden zwischen Regionen aber auch der Warenverkehr in Mitleidenschaft gezogen werde. „Die Tatsache, dass die Grenzen zu Italien und Slowenien geschlossen worden sind und die Reisefreiheit nicht mehr gegeben war, hat viele geschmerzt, insbesondere die Jugend. Die Menschen müssen leben, mit Veränderungen zu leben. Nichts desto trotz. Es gibt viele starke Persönlichkeiten, die alles in ihrer Macht tun, damit die Situation wie vor dem Corona-Ausbruch wieder möglich wird. Mit der gemeinsamen, intensiven Zusammenarbeit werden wir aus der Krise kommen. Jede Krise sei eine Chance. „Durch die zahlreichen, grenzüberschreitenden Projekte wachsen die Menschen noch mehr zusammen, entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl“, ist sich Kaiser sicher.

Unabdingbar sei es auch, Bewegungen entgegen zu steuern, die versuchen Freiheit und Gleichheit einzuschränken. „Das wird nur durch Überzeugungsarbeit möglich sein und wenn kleinere Regionen mehr Einfluss in Europa bekommen“. Eine größere und wichtigere Rolle werde auch der sozialen Politik zukommen. „In unserer Neo-Liberalen Zeit wird wieder Solidarität gefragt sein“, ist er sich sicher. Fragen wie ein Grundeinkommen aber auch ein neues Steuersystem werden wieder zur Diskussion stehen.

Thematisiert von Kaiser wurde auch die umfangreiche Zusammenarbeit der Kärntner Landesregierung mit Friaul-Julisch-Venetien und Slowenien in Bezug auf das Coronavirus. „In Kärnten erfolgte sie durch Kampagne in Printmedien, dem Radio und TV. Zudem gab es regelmäßigen Videokonferenzen mit dem Regionspräsidenten von Friaul-Julisch Venetien und dem Veneto und den regelmäßigen, telefonischen Austausch auf Beamtenweg.

I N F O: Der Club Alpbach Senza Confini (CASC) ist eine grenzüberschreitende Non-Profit-Organisation, die Stipendien für das jährliche Europäische Forum Alpbach vergibt. Er wurde 2003 gegründet und bietet motivierten jungen Menschen aus Kärnten, Norditalien und Slowenien die Möglichkeit, mit interessanten Menschen aus ganz Europa und darüber hinaus in Kontakt zu treten. Alle Mitglieder setzen sich ehrenamtlich für das Ziel ein, den Brückenschlag zwischen Europa und unserer Region zu unterstützen.. Den offiziellen Status als assoziiertes Mitglied des Europäischen Forums Alpbach erhielt der Club durch den ehemaligen Präsidenten des Europäischen Forums Alpbach, Erhard Busek. Damit ist er der offizielle Stipendiengeber in der Region.



Quelle: Land Kärnten



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