Wien: Bürgermeister Ludwig - So wird Wien CO2-neutrale Klimamusterstadt

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Wien

22 Jän 05:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wiener Fortschrittskoalition definiert Rahmenstrategie zur Smart KLIMA City Wien und den Wiener Klima-Fahrplan bis 2040

„Der Klimawandel ist eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Die Antwort darauf kann nur eine Politik der großen Schritte sein: Wir machen Wien bis 2040 CO2-neutral. Dafür drehen wir an den großen Schrauben und setzen auf den massiven Ausbau alternativer Energien, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft, moderne Mobilität sowie innovativen Wohnbau. Wie das genau funktionieren soll und was unsere langfristigen Ziele sind, das hat die Wiener Fortschrittskoalition nun im Wiener Klima-Fahrplan und in der Smart Klima City Rahmenstrategie konkretisiert und festgelegt. Denn Wien soll auch in Zukunft das bleiben, was es heute ist: Die lebenswerteste Stadt der Welt!“, betonte Bürgermeister Michael Ludwig am Freitag bei einem Mediengespräch zur Präsentation der überarbeiteten Smart City Rahmenstrategie sowie des Wiener Klima-Fahrplans.

Dazu werde es entsprechende Maßnahmen in allen Bereichen geben müssen, in der Bildung, Sozial- und Gesundheitspolitik genauso wie in der Stadtentwicklung und beim leistbaren Wohnen, führte Bürgermeister Michael Ludwig weiter aus. „Insbesondere soziale Gerechtigkeit muss auch beim Klimaschutz gelten. Denn es ist ein Faktum, dass gerade Einkommensschwächere, Ältere und Vulnerable besonders unter den Auswirkungen leiden. Letztendlich stehen der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt dieser ganzheitlichen Klimaschutzpolitik, von der alle Wiener*innen profitieren werden: Sei es von neuen Arbeitsplätzen, neuen Chancen, lebenswerten Grätzeln oder von noch mehr Nachhaltigkeit“, so der Bürgermeister.

„Zwecks Umsetzung nutzen wir den Wiener Heimvorteil: eine gut ausgebaute Daseinsvorsorge in Kombination mit intelligenter „Smart City Strategie“, also neuen Technologien, den Möglichkeiten der Digitalisierung und moderner Infrastruktur. So können wir wirksame Klimamaßnahmen in großem Ausmaß auf den Weg bringen, die gleichzeitig sozial ausgewogen sind. Und darauf kommt es an!“, so Bürgermeister Dr. Ludwig.

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr betonte, dass die hohen Ziele im Klimaschutz durch die konkreten Fahrpläne nun verbindlich sind: „Wir stellen mit der Smart City Rahmenstrategie und dem Klimafahrplan die Weichen für die Zukunft. Denn die Klimaerwärmung ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Klimaneutralität 2040 in Wien bedeutet, dass wir an allen Stellschrauben drehen: Von der Mobilität über den Wohnbau, vom Heizen über den Energiebedarf bis hin zu Digitalisierung und neuen Technologien zeigen wir für die Wienerinnen und Wiener nachvollziehbar den Weg auf, wie wir das Wien der Zukunft gestalten und unsere Klimaschutzziele erreichen möchten. Wien hat immer schon vorgezeigt, was möglich ist, wenn alle zusammenhalten – und gemeinsam werden wir auch die Stadt der Zukunft für unsere Kinder gestalten!“

„Wien ist seit Jahrzehnten Vorreiter in Sachen Klimaschutz. So war Wien eine der ersten Städte weltweit, die ein umfassendes Klimaschutzprogramm verankert haben. Damit ist es bereits gelungen, die CO2-Emissionen um rund 40 Prozent zu senken und Wien zum Bundesland mit den geringsten CO2-Emissionen pro Kopf zu machen. Auch mit der Vorgänger-Strategie, der Smart City Rahmenstrategie, die nun umfassend überarbeitet wurde, hat Wien in Bezug auf nachhaltige Entwicklung Meilensteine gesetzt“, sagte Ulli Sima, Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität.

Doch darauf ruht sich die Stadt nicht aus – im Gegenteil. In Übereinstimmung mit den Zielen internationaler Klimaabkommen hat die Wiener Fortschrittskoalition 2020 beschlossen, bis 2040 klimaneutral zu sein. Klimaschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen daher im Zentrum der neuen Smart Klima City Rahmenstrategie und des Wiener Klima-Fahrplans. Beschlossen werden sollen die Strategie sowie der Fahrplan im Gemeinderat am 23. Februar 2022. In den gesamten Prozess waren und sind Expert*innen, Wissenschaftler*innen sowie die Zivilgesellschaft im Rahmen des Wiener Klimarats eingebunden. Dieses Gremium berät Politik und Verwaltung bei der Entwicklung klimapolitischer Vorhaben.

„Der Zug in Richtung klimaneutrale Stadt ist auf Schienen. Der Wiener Klima-Fahrplan ist unser Wegweiser. Und auf dem Weg werden wir alle Wienerinnen und Wiener mitnehmen. Die Klimakrise betrifft uns alle, daher kann sie auch nur gemeinsam gemeistert werden. In diesem Sinne: ‚Bitte alle einsteigen!‘“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Der Wiener Klima-Fahrplan: So wird Wien zur klimagerechten Stadt

Ausgehend vom Regierungsprogramm der Fortschrittskoalition und der Smart City Strategie Wien skizziert der Wiener Klima-Fahrplan den Weg Wiens zur klimagerechten Stadt. Er greift die Leitziele aus der Smart City Strategie auf und gibt vor, welche Maßnahmen die Stadt ergreifen muss, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen. Er enthält über 100 Maßnahmen, die laufend ergänzt und angepasst werden.

Große Veränderungsprozesse, wie die Erreichung der Klimaneutralität, gelingen dann am besten, wenn man von einer breiten Wertebasis und einem gemeinsamen Bild der Stadt der Zukunft ausgeht. Deswegen baut der Wiener Klima-Fahrplan auf sieben Prinzipien auf:

Alle Menschen mitnehmen: Klimagerechte Politik, die soziale Gerechtigkeit berücksichtigt. Wiener Erfolgsgeschichten: Wien nutzt den Startvorteil durch exzellente Infrastruktur, eine funktionierende Verwaltung und hohen sozialen Zusammenhalt. Marktchancen nutzen: die regionale Wirtschaft mit zukunftsfähigen Innovationen stärken. Mehr Green Jobs: Neue Beruf(ung)e(n) mit Sinn schaffen. Bürger*innen aktiv einbinden: Zukunft gemeinsam gestalten. Wiener Klima-Moderne: Wissenschaft, Kunst und Kultur einbinden Unsere eigenen Hausaufgaben machen: Die Stadt Wien geht mit gutem Vorbild voran. Der Weg zur klimaneutralen Stadt – die konkreten Maßnahmen

Die Smart Klima City Strategie nimmt als übergeordnete Dachstrategie das Ganze in den Blick. Alle Bereiche – von der Mobilität über Digitalisierungsprozesse bin hin zu Bildung und Bürgerbeteiligung – werden auf das Ziel der Klimaneutralität hin abgeklopft, alle Maßnahmen greifen ineinander und wirken zusammen. Die Rahmenstrategie definiert 11 Zielbereiche, um das gemeinsame Ziel „Wien wird bis 2040 klimaneutral!“ zu erreichen:

Energie (z.B.: Photovoltaik-Offensive, Fernwärme, Fernkälte) Mobilität (z.B.: Öffi-Ausbau, Weiterentwicklung und Attraktivierung von E-Sharing-Angeboten, Stadt der kurzen Wege, Wasserstoffantrieb) Gebäude (z.B.: Förderungen, Erleichterungen für Photovoltaik-Anlagen, nachhaltiges Bauen) Wirtschaft und Arbeit (z.B.: Klimabudget, Materialeffizienz, Sharing-Economy) Zero Waste und Kreislaufwirtschaft (z.B.: Ausbau Reparaturnetzwerk, Abfallvermeidung) Anpassung an den Klimawandel (z.B.: noch mehr Grünraum, Begrünung und Beschattung) Stadtökologie, Umwelt und Wasser (z.B.: Planung neuer Stadtteile in kompakter Bauweise und adäquater urbaner Dichte) Gesundheit und Soziale Inklusion (z.B.: Stärkung der Gesundheitskompetenz, Neubauten von Gesundheitseinrichtungen in Niedrigstenergiebauweise) Bildung, Wissenschaft und Forschung (z.B. Ausbau Bildungsgrätzln, energieautarke Schulneubauten) Digitalisierung (z.B.: digitale Grundrechte, Förderung digitaler Kompetenzen) Beteiligung, Engagement und Kultur (z.B.: kulturelle Teilhabe, Wiener Klimateam) „Wiener Klimateam“: Gemeinsam gegen die Klimakrise

Die Herausforderungen der Klimakrise betreffen alle Wiener*innen gleichermaßen. Die Krise kann nur gemeistert werden, wenn alle einen Beitrag dazu leisten und sich einbringen können.

Mit dem Projekt „Wiener Klimateam“ beschreitet die Stadt Wien neue Wege in der Bürger*innenbeteiligung. In den drei Pionierbezirken Margareten, Simmering und Ottakring sind die Bürger*innen ab April 2022 aufgerufen, Ideen in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung einzubringen und dann gemeinsam mit der Stadt und dem Bezirk zu konkreten Klimaprojekten auszuarbeiten. So können sie ihre unmittelbare Lebensumgebung mitgestalten. Die Stadt stellt dafür ihr Wissen, Unterstützung und ein eigenes Budget (6,5 Mio. Euro pro Jahr) zur Verfügung.

Weiterführende Informationen finde sich unter wien.gv.at/umwelt-klimaschutz/ und https://smartcity.wien.gv.at/.


Quelle: Stadt Wien



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