Bregenz: Tiere sind keine Geschenke!

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Tiere sind keine Geschenke!::Großer Madagaskar Taggecko (Phelsuma grandis) in Privathaltung
Foto: Marlene Kirchner 2007
17 Dez 20:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Die Tierschutzombudsstelle für Vorarlberg rät eindringlich davon ab, Kindern oder Erwachsenen zu Festtagen ein lebendes Tier zu schenken.

Von lebendigen Tieren unter dem Weihnachtsbaum rät die Vorarlberger Tierschutzombudsfrau Marlene Kirchner wenige Tage vor dem Fest eindringlich ab. "Tiere sind keine Spielsachen die nach unserem Belieben funktionieren, sondern Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen. Gerade die Anschaffung eines Heimtieres muss daher gründlich überlegt werden", warnt Kirchner.

Statt einem lebenden Tier zu den Festtagen erst einmal Fachlektüre zur entsprechenden Tierart zu verschenken und gegebenenfalls mit Ausstattung oder Utensilien zu beginnen. Auch ein gemeinsamer Besuch im Tierheim oder einer anderen Einrichtung die Tiere vermittelt und die artgemäße Haltung der betreffenden Tierart vorzeigt, kann von großem Nutzen sein, schlägt die Tierschutzombudsstelle vor.

Sollte das Kind in einer Schule sein, die sich an „Tierschutz macht Schule“ beteiligt, kann auch ein Pet-Buddy-Day sehr hilfreich sein um zu erfahren, was die Anschaffung eines Heimtieres bedeutet. Man kann die Unterrichtsmaterialien zum Tierschutz und zur artgemäßen Haltung von Heimtieren aber auch online bestellen (https://www.tierschutzmachtschule.at/). " Erziehungsberechtigte müssen sich auch sicher sein, dass Sie die betreffende Tierart „mittragen“ wollen, denn für minderjährige, unmündige Tierhalter müssen sie die Obsorge des Tieres mitübernehmen. Erfahrungsgemäß gilt das nach der ersten Euphorie auch täglich, praktisch und besonders wenn es um die Kontrolle von Gesundheitsstatus und Wohlergehen des Tieres geht", betont Tierschutzombudsfrau Kirchner.

"Erziehungsberechtigte müssen sich nicht nur mit den gesetzlichen Bedingungen vor dem Kauf auseinandersetzen (Tierschutzgesetz), oftmals gibt es zusätzlich noch viele weitere Grundsätze zu beachten, die Versorgung im Urlaub oder Krankheit muss gesichert werden und vieles mehr. Schließlich haben Heimtiere heutzutage eine beträchtliche Lebenserwartung (10 Jahre und deutlich mehr) und bedeuten eine lebenslange Verpflichtung", erklärt Marlene Kirchner weiter.

Auch aus finanziellen Gründen will die Anschaffung eines Tieres gut überlegt werden, denn der (oft niedrige) Kaufpreis wird durch die möglichen monatlichen Kosten um ein Vielfaches überschritten, durch die Verpflichtung der medizinischen Versorgung im Krankheitsfall entstehen oft auch zusätzliche Kosten.

Die Ombudsfrau unterstreicht abschließend: "Auch wenn Welpen, Kätzchen, Kaninchen, Meerschweinchen & Co noch so süß, flauschig und knuddelig sind und eine große Faszination auf uns Menschen und besonders auf Kinder ausüben, es sind keine Spielsachen die nach unserem Belieben funktionieren, sondern Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen".

Unabhängige Beratung vor dem Kauf bieten Ihnen bespielhaft: Vorarlberger Tierschutzheim https://www.vlbg-tierschutzheim.at/ Bundestierschutzgesetz und Tierhalteverordnung Tierschutz macht Schule https://www.tierschutzmachtschule.at/



Quelle: Land Vorarlberg



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