Salzburg: Beste Unterstützung in den eigenen vier Wänden

Slide background
Foto: Hilfswerk Oesterreich/Johannes Puch
15 Aug 13:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Land finanziert Ausbildung zur Heimhilfe / Bereits mehr als 150 im Dienst / Julia Unterrainer (33) aus Leogang im Interview

(LK) Sie sind für viele Seniorinnen und Senioren in Salzburg wichtige Helfer im Alltag. Heimhilfen kommen zu ihren Klienten nach Hause, kümmern sich um den Haushalt oder auch die Körperpflege. Seit 2020 haben in sieben Lehrgängen mehr als 150 Männer und Frauen die Ausbildung zur Heimhilfe absolviert. Das Land übernimmt dabei die Kosten des Lehrganges. Die angehenden Fachkräfte können die Theorie im Rahmen ihrer Arbeitszeit absolvieren.

Julia Unterrainer arbeitet seit drei Jahren als Heimhilfe beim Hilfswerk. Sie und ihre Kolleg*innen bieten beste Unterstützung in den eigenen vier Wänden für Senior*innen.

Insgesamt 350 Stunden umfasst die Ausbildung zur Heimhilfe. 150 Stunden sind für Theorie, 200 Stunden sind für Praktika vorgesehen. Seit 2020 bietet das Hilfswerk Salzburg in Puch-Urstein den Lehrgang zur Heimhilfe an. Dieses Jahr sollen rund 100 Fachkräfte neu ausgebildet werden. Das Gesundheitsressort des Landes fördert die Lehrgänge mit rund 700.000 Euro. Das Ziel: Lebensqualität für die Klient*innen und natürlich so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen – so lange es geht.

Gutschi: „Wichtige Entlastung für Familien.“

Für Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi ist die Ausbildungsoffensive bei den Heimhilfen ein wichtiger Schritt, um Familien bei der Betreuung von Seniorinnen und Senioren zu unterstützen. „Oft sind es nur mehr Kleinigkeiten, die ältere Mitmenschen nicht mehr alleine erledigen können. Die Heimhilfen füllen diese Lücken und packen im Alltag mit an und entlasten somit. Das steigert die Lebensqualität der Klient*innen, aber auch der Angehörigen“, so Gutschi.

Pewny: „Senioren bleiben länger daheim.“

Der achte Ausbildungskurs des Hilfswerks zur Heimhilfe hat im Mai dieses Jahres gestartet. „Bis Jahresende sollen rund 100 zusätzliche Fachkräfte neu ausgebildet werden, die dringend benötigt werden. Denn die Heimhilfen sind auch eine Entlastung für die Pflege aller Salzburgerinnen und Salzburger. Durch die Unterstützung der Männer und Frauen können unsere älteren Mitmenschen einfach länger in ihrem gewohnten zuhause bleiben“, sagt Landesrat Christian Pewny.

Berufsbegleitend zur Heimhilfe

Die Ausbildung zur Heimhilfe beim Hilfswerk können alle Interessierten, auch ohne Vorkenntnisse, absolvieren. Das Angebot ist eine Maßnahme der Plattform Pflege, die 2018 vom Land ins Leben gerufen wurde und bereits in der Plattform Pflege II eine Fortsetzung gefunden hat – fächerübergreifend und überparteilich.

Interview mit Julia Unterrainer aus Leogang

Julia Unterrainer, ist 33 Jahre alt, kommt aus Leogang und ist als Quereinsteigerin seit rund drei Jahren als Heimhilfe beim Hilfswerk tätig. Für sie ist ihre Arbeit „zu 100 Prozent sinnvoll“, wie sie im Gespräch mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ) versichert.

LMZ: Warum haben sie sich für die Ausbildung zur Heimhilfe entschieden?

Julia Unterrainer: Der Zufall hat eine entscheidende Rolle gespielt. Eine Freundin von mir, sie arbeitet beim Hilfswerk in Zell am See, hat mich motiviert und mir das Schnuppern als Heimhilfe empfohlen. Dort hat es mir so gut gefallen, dass ich gleich angefangen habe. Nach rund einem Jahr habe ich die Ausbildung zur Heimhilfe begonnen. Der Vorteil war, dass diese bereits bezahlt wurde. 2022 habe ich die Ausbildung abgeschossen und bin seither in Saalfelden tätig.

LMZ: Wo arbeiten Sie derzeit als Heimhilfe und was sind die Tätigkeiten?

Julia Unterrainer: Ich arbeite in der mobilen Betreuung und fahre zu den Senioren nach Hause. Dort schaue ich, dass es meinen Kunden so richtig gut geht und sie so lange wie möglich zu Hause bleiben können. Wir kümmern uns beispielsweise um den Haushalt, unterstützen bei der Körperpflege oder gehen einkaufen. Teilweise kommen unsere Kunden bei den Erledigungen auch mit, wenn sie dazu körperlich in der Lage sind. Derzeit betreue ich täglich zwischen drei und fünf Senioren. Und ganz ehrlich: Meistens ist es mehr als Job, mir geht das Herz auf, wenn ich ein Lächeln zurückbekomme. Dass es auch schwierige Momente gibt, möchte ich nicht verschweigen, aber das ist wohl in jedem Beruf so.

LMZ: Würden sie ihre Arbeit weiterempfehlen?

Julia Unterrainer: Meine Arbeit ist zu 100 Prozent sinnvoll und jeden Tag bekomme ich Wertschätzung und Dankbarkeit von meinen Kunden. Ich möchte nichts mehr anders machen und ich kann meine Arbeit nur weiterempfehlen. Besonders für Quer- und Wiedereinsteigerinnen ist die Ausbildung zur Heimhilfe abwechslungsreich und sehr spannend. Aber: Man muss dafür geeignet sein, das steht für mich auch fest.



Quelle: Land Salzburg



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg